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Großes Ziel ganz nah: U 17 legt im Endspiel vor

Junglöwen gehen nach Sieg in Flensburg mit vier Toren Vorsprung ins Final-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft / Entscheidung am Samstag in Östringen

Mit einem starken kämpferischen Auftritt hat die U 17 der Rhein-Neckar Löwen im Final-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft ihre Ambitionen auf den Titel untermauert. Das Team von Trainer Tobias Scholtes setzte sich bei der SG Flensburg/ Handewitt nach 50 intensiven Minuten mit 32:28 (15:12) durch und hat dadurch beste Chancen, am Samstag vor eigener Kulisse den großen Traum von der Meistertrophäe wahr werden zu lassen.

Wie bereits in den Halbfinalbegegnungen gegen den TSV Bayer Dormagen bewiesen die U 17- Löwen im ersten Endspiel an der Förde Nervenstärke, ließen sich von einem holprigen Start nicht aus dem Konzept bringen und spielten sich letztlich ein respektables Vier-Tore- Polster für das entscheidende zweite Duell heraus. Erfolgreichster Werfer der Junglöwen in der Vikinghalle Handewitt war Felix Göttler mit acht Toren, Lennart Karrenbauer und Theo Sommer trafen jeweils sechsmal.

Großes Ziel ganz nah
Mannschafts-Jubel nach der Schluss-Sirene in der Wikinghalle: Mit einem Vorsprung von vier Toren geht die U 17 der Löwen ins entscheidende Final-Rückspiel am Samstag in Östringen

„Es war uns ganz wichtig, dass wir mit einem Vorsprung ins Rückspiel gehen, deshalb wollten wir auch heute unbedingt gewinnen. Am Ende waren wir im Angriff vielleicht etwas zielstrebiger, aber Flensburg hat das auch ganz stark gemacht. Wir haben den Start total verschlafen, haben uns dann aber zurück gekämpft und sind auch in den vielen Unterzahl- Situationen ruhig geblieben, haben unsere Angriffe geduldig gespielt. Aber ganz klar: Wir müssen im Rückspiel in der Abwehr dichter zusammen stehen, um zu vermeiden, dass einer vom Feld muss. Das wird ein wichtiger Faktor sein“, lautete das Fazit von Theo Sommer, der an diesem Abend gleich drei Mal von der Platte geschickt wurde. Insgesamt verhängten die Schiedsrichter in der Partie acht Zeitstrafen gegen die Junglöwen: „Das ist natürlich zu viel, aber wir haben da nicht gut genug zugeschoben, standen oft im 1:1 gegen die Angreifer, das müssen wir am Samstag besser machen“, bestätigte Tobias Scholtes den Eindruck seines Rückraumspielers.

Insgesamt zeigte sich der Coach mit dem Ausgang des Spiels jedoch zufrieden: „Wir haben heute eine gute Grundlage gelegt und das obwohl wir uns mega schwer getan haben, ins Spiel zu kommen. Nach dem schlechten Start mussten wir uns reinkämpfen, waren dann häufig in Unterzahl, haben es trotzdem geschafft, Schritt für Schritt ranzukommen und in Führung zu gehen. Jetzt liegen wir vier Tore vorne und wollen natürlich alles dafür tun, um uns den Titel zu holen.“

Großes Ziel ganz nah: Flensburg startet effizienter

Vor einer finalwürdigen Kulisse von 1050 Zuschauern gaben zunächst die Flensburger die Richtung vor. Der wurfgewaltige Jesse Blumenberg und Philipp Sekowski sorgten für die 2:0- Führung der Gastgeber, mit zwei weiteren Treffern stellten die beiden Rückraumakteure auf 4:1 (3.). Während die Norddeutschen effizient ihre Chancen nutzten, fanden die Junglöwen in der Anfangsphase im Angriff durch überhastete Abschlüsse noch nicht zu ihrem Spiel, zudem gerieten die Gäste nach dem 4:2 durch Theo Sommer immer wieder durch Zeitstrafen in Unterzahl. Nichtsdestotrotz schaffte es der Löwen-Nachwuchs, das Ergebnis nach 10 Minuten wieder ausgeglichen zu gestalten- 6:6. Die zweite Hinausstellung von Alexander Momber nutzten die Hausherren jedoch, um erneut in Front zu gehen (8:6/ 13.). Außerdem war mit dieser Zeitstrafe ein wichtiger Spieler im Deckungszentrum der Junglöwen vorbelastet. Neue Impulse mussten also her und deshalb bat Tobias Scholtes seine Mannen zur Auszeit.

Nach dem Time-Out agierten die Junglöwen mit einer offensiveren Deckung mit Laurin Karrenbauer auf der Spitze, sie gingen die Rückraumspieler der Flensburger früher an und dies zahlte sich aus. Der bis dahin nahezu fehlerfrei funktionierende Angriff der Norddeutschen geriet ins Stocken und nach einem vergebenen Strafwurf von Czertowicz bot sich den U 17- Löwen in der 20. Minute erstmals die Chance zum Führungstreffer, die Felix Göttler zum 10:11 nutzte. In der Schlussphase des ersten Abschnitts agierte das Scholtes-Team weiter konsequent und so konnte Cedric Mayer mit der Pausen-Sirene zum 12:15 für die Junglöwen einnetzen.

Großes Ziel ganz nah: Offener Schlagabtausch in der Crunchtime

Die ersten Minuten nach dem Wechsel liefen ganz nach dem Geschmack der zahlreich mitgereisten Löwenfans in der Halle: Durch Treffer von Theo Sommer, Felix Göttler und Cedric Mayer setzten sich die Gäste schnell auf 13:18 ab, doch eine doppelte Unterzahl der Junglöwen konnte Flensburg konsequent ausnutzen, Außenspieler Nielsen verkürzte mit einem Doppelpack auf 18:20 (36.). Wieder komplett, scheiterten die U 17- Löwen zweimal in Folge an SG- Keeper Hauenstein und boten den Gastgebern somit die Gelegenheit, zum Anschlusstreffer zu kommen. Doch Nielsen bekam nach einem weiten Pass den Ball nicht unter Kontrolle. Im Gegenzug traf Lennart Karrenbauer zum 28:21 und verschaffte den Gelb- Blauen so wieder etwas Luft.

Nun zeigten sich die Junglöwen wieder bissig und abgezockt: Nach einem Ballgewinn in der Abwehr traf Theo Sommer zum 18:22, ein sehenswertes Anspiel von Felix Göttler an den Kreis verwertete Alexander Momber zur zwischenzeitlichen 19:23-Führung der Gäste und zwei weitere gute Defensivaktionen leiteten die nächsten beiden Tore durch Cedric Mayer und Lennart Karrenbauer ein. Damit ging es beim Stand von 20:25 für den Löwen- Nachwuchs in die letzten zehn Minuten der Partie. Diese eröffnete der kurz zuvor eingewechselte Torhüter Jonas Pleimes mit einer wichtigen Siebenmeter- Parade, doch den Ballbesitz im Anschluss konnten die Gäste nicht verwerten- Schrittfehler. Flensburg schloss seinen Angriff durch Blumenberg erfolgreich ab (21:25) und leitete damit eine intensive Schlussphase ein, in der die Norddeutschen noch einmal alles daran setzten, den Rückstand zu verkürzen. Die Junglöwen hatten auf den Ansturm der Gäste jedoch stets die richtige Antwort parat und hielten die SG damit auf Distanz. Den Schlusspunkt des erfolgreichen Löwen-Abends in der stimmungsvollen Vikinghalle setzte Felix Göttler mit seinem Treffer Nummer acht zum 28:32- Endstand.

Großes Ziel ganz nah: Hoffen auf den nächsten Handball- Feiertag

Damit hat die U 17 der Löwen die Weichen in Richtung Titel gestellt, im entscheidenden Rückspiel am Samstag gilt es nun, den Zug ins Ziel zu bringen, damit in der Östringer Stadthalle genau zwei Wochen nach dem Meistertitel der U 19 der nächste Triumph für ein Junglöwen-Team gefeiert werden kann. „Flensburg ist keine schlechte Mannschaft, sie stehen nicht umsonst in diesem Finale. Das wird sicherlich noch einmal eine spannende Partie. Aber wenn es uns gelingt, die Fehler von heute im Rückspiel zu minimieren, bin ich guter Dinge“, blickt Kapitän Lennart Karrenbauer auf das entscheidende Duell mit den Norddeutschen. Und Tobias Scholtes hofft auf volle Tribünen in der Stadthalle: „Wir haben in dieser Meisterschaftsrunde alle Teilnehmer des Final Four aus dem letzten Jahr bereits ausgeschaltet, jetzt haben sich die Jungs zum letzten Spiel ein Tollhaus in Östringen verdient.“

Anwurf zum Final-Rückspiel um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft ist am Samstag um 19 Uhr. Tickets sind am Dienstag (7.6.) zwischen 17.00 Uhr und 19.30 Uhr im Vorverkauf am Trainingszentrum in Kronau erhältlich, für Kurzentschlossene gibt es auch noch ein Kontingent an der Abendkasse. Die Partie wird zudem kostenlos auf der Online-Plattform sportdeutschland.tv live übertragen.

U 17- Löwen:
Dave Hörnig, Jonas Pleimes- Marc Riffelmacher (2), Felix Göttler (8), Lennart Karrenbauer (5), Cedric Mayer (6), Theo Sommer (6), Alexander Momber (3), Collin Eden, Artur Usatiuc, Laurin Karrenbauer (2), Mark Hartmann, Mungkorn Nauß.