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Überragende Abwehr (Allgemeine Zeitung)

(br). Heimpremiere gelungen: Die Rhein-Neckar Löwen kamen am Mittwochabend zu ihrem dritten Sieg in der Handball-Bundesliga. Die Mannheimer besiegten vor 5321 Zuschauern im Duell zweier bis dato ungeschlagener Teams den TuS Nettelstedt-Lübbecke mit 24:19 (12:8) und behielten damit ihre weiße Weste. Schon heute Abend um 19.45 Uhr peilen die Löwen beim TV Großwallstadt ihren vierten Streich an.

Der Schlüssel zum Sieg war erneut eine überragender Auftritt in der Defensive. Der Innenblock mit Abwehrchef Oliver Roggisch und dem Norweger Bjarte Myrhol spielte ganz stark. „Hinten haben wir sehr gut gestanden. Das war über die 60 Minuten eine überragende Abwehrleistung“, lobte auch Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson. Der eigentliche Matchwinner bei den Mannheimern war allerdings Torwart Niklas Landin-Jacobsen. Der Däne parierte insgesamt 21 gegnerische Würfe. In der ersten Hälfte entschärfte er drei Siebenmeter. Im zweiten Durchgang hielt er einen weiteren Strafwurf.

„Niklas hat unglaublich gut gespielt“, staunte auch Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer. Der 23-jährige Keeper selbst sagte nach Spielschluss: „Die Abwehrspieler haben einen ganz tollen Job gemacht. So war es für mich doch sehr einfach. Ich denke, wir haben ein gutes erstes Heimspiel gemacht. Es freut für mich für unsere Fans, dass wir gleich zu Hause einen Sieg einfahren konnten. Ich fühle mich hier wirklich wohl.“ Landin-Jacobsen, der in Heidelberg wohnt und in dieser Saison mit Goran Stojanovic das Torhüter-Duo der Löwen bildet, betonte weiter: „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, wir müssen weiter hart arbeiten, dann gehören wir sicherlich zu den besten Teams der Liga.“

Die Löwen begannen bei ihrem ersten Auftritt vor Heimpublikum nervös. Zu Beginn hatte nur Neuzugang Alexander Petersson einen starken Auftritt. Mit drei Toren in der Anfangsphase verhalf der Rückraumspieler den Löwen zu einer knappen 4:3-Führung (11.). Im Angriff lief das Mannheimer Spiel allerdings nicht wirklich rund. Dafür glänzte die Abwehr – und Schlussmann Landin-Jacobsen. Im ersten Durchgang ließen die Löwen nur acht Treffer der Ostwestfalen zu. Dank der Paraden von Landin-Jacobsen legten die Mannheimer nach einer Viertelstunde einen kleinen Zwischenspurt ein und zogen auf 9:4 davon. Durch die gute Defensive kamen die Mannheimer in dieser Phase zu Tempogegenstößen und leichten Toren. Zur Pause lagen die Löwen mit 12:8 in Front.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Chancenverwertung der Mannheimer ausbaufähig. Der Nettelstedter Torwart Nikola Blazicko hielt sein Team zunächst im Spiel. Die Ostwestfalen verkürzten sogar auf 12:15 (42.). Doch dann hielt Landin-Jacobsen wieder ganz stark und mit vier Treffern in Folge bauten die Löwen ihren Vorsprung auf sieben Tore zum 19:12 (46.) entscheidend aus. Am Ende zeigte sich Coach Gudmundsson nach dem 24:19 zufrieden: „Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, das haben wir geschafft. Nun heißt es aber ganz schnell, sich auf das Auswärtsspiel in Großwallstadt zu konzentrieren.“

Der nächste Löwen-Gegner hat aus den ersten drei Ligaspielen nur einen Punkt geholt. Nach dem 23:23 zum Auftakt zu Hause gegen Melsungen quittierten die Mainfranken zuletzt Niederlagen beim HSV Hamburg (19:29) und gegen die HSG Wetzlar (25:26). „Ich kenne Großwallstadt noch aus der letzten Saison. Mit meinem alten Klub Silkeborg haben wir gegen sie gespielt. Das ist keine schlechte Mannschaft“, befand Löwen-Torwart Landin-Jacobsen. In der Vorbereitung bestritten die Löwen, damals noch ohne den Dänen und die anderen Olympia-Teilnehmer-Kader, ein Testspiel in Mannheim gegen Großwallstadt mit 32:25.

Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanovic; Gensheimer (6), Petersson (5), Ekdahl du Rietz (4), Schmid (2/1), Steinhauser (2), Myrhol (2), Sesum (2), Roggisch, I. Guardiola (1). G. Guardiola, Gerlich (nicht eingesetzt), Bitz (n.e.).