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Umkämpftes Derby mit glücklichem Ende
Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen können am Wochenende mit breiter Brust das Qualifikationsturnier zur Champions League in Angriff nehmen. Die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren gewann gestern Abend in der heimischen Mannheimer SAP-Arena gegen Frisch Auf Göppingen mit 28:26 (14:10) Toren und feierten den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Damit setzten sich die Badener zumindest vorübergehend an die Spitze der noch wenig aussagekräftigen Tabelle der Handball-Bundesliga. Bester Werfer bei den Hausherren in dem hart umkämpften Landesderby war Karol Bielecki mit elf Treffern.
Die Löwen erwischten im ersten Heimspiel der neuen Saison vor 9 993 Zuschauern einen sehr guten Start. Angeführt von Börge Lund, der seine Nebenleute und allen voran Scharfschütze Bielecki immer wieder in hervorragende Wurfpositionen brachte, warfen sich die Hausherren bis zur achten Minute beim 5:2 erstmals eine etwas größere Führung heraus. Zudem standen Lindgrens Schützlinge in der Defensive sicher und kauften den Gästen, die zum Saisonauftakt den Vizemeister HSV Hamburg in eigener Halle mit 32:30 bezwungen hatten, schnell den Schneid ab.
Eine Weltklasseleistung zeigte dabei erneut Torhüter Slawomir Szmal, der schon im ersten Spiel beim 31:30-Erfolg in Balingen brilliert hatte. Der Welthandballer des Jahres 2009 war von den Göppinger Schützen um Nationalspieler Lars Kaufmann kaum zu überwinden und parierte bereits im ersten Durchgang 15 Würfe. Allerdings schafften es die Löwen trotz dieser Vorteile vor dem Seitenwechsel nicht, sich weiter als vier Tore von den Gästen aus dem Schwabenland abzusetzen.
„Wir waren insgesamt nicht clever genug, um uns vorzeitig entscheidend abzusetzen“, gab Trainer Lindgren zu Protokoll, nachdem der letztlich verdiente Löwen-Heimsieg besonders in den letzten zehn Minuten auf des Messers Schneide gestanden hatte.
Nach dem Seitenwechsel marschierten die Badener, bei denen nun Neuzugang Andy Schmid auf der Spielmacherposition die Fäden zog, zwar weiter vorneweg, versäumten es aber, den Sack frühzeitig zuzumachen. Da bei den Gästen nun Nationalspieler Kaufmann ins Rollen kam, rückte der Altmeister den Hausherren mehrmals bis auf ein Tor auf die Pelle – der Ausgleich gelang den Gästen aber nie, da Löwen-Schlussmann Szmal nicht mehr zu bezwingen war.
Rhein-Neckar Löwen: Bielecki 11, Schmid 5, Gensheimer 5/2, Lund 2, Myrhol 2, Stefansson 1, Groetzki 1, Cupic 1.
Frisch Auf Göppingen: Kaufmann 8, Haaß 4, Thiede 4, Schubert 3/3, Späth 2, Horak 2, Oprea 1, Schöne 1, Häfner 1.
Von Christof Bindschädel
01.09.2010