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„Unsere Heimserie muss halten“
Ivan Čupić vor dem Rückspiel gegen RK Zagreb im Interview / Tickets gibt es an der Abendkasse
Es ist keine Überraschung, dass sich Ivan Čupić besonders freute, als die Lose für das Achtelfinale in der Champions League gezogen waren. Schließlich sorgte die Glücksfee dafür, dass der Kroate in der Runde der besten 16 auf seine Landsleute vom RK Croatia Osiguranje Zagreb trifft. Da er zudem ausgerechnet beim Hinspiel seinen 25. Geburtstag feierte, gab es vor der Partie warme Worte, Blumen und ein kleines Geschenk. Doch das größte Präsent machte sich Čupić später selbst, als er zwei wichtige Treffer zum 31:28-Erfolg der Löwen beisteuerte. Warum er dabei keine Rücksicht auf seine Kollegen aus der Nationalmannschaft nehmen konnte und die Partie in Zagreb für ihn eine besondere Bedeutung hatte, berichtet er vor dem Rückspiel gegen Zagreb in der SAP ARENA im Interview. Für die Knaller-Partie am Donnerstag, 19 Uhr, gibt es noch Karten an der Abendkasse und weitere Informationen durch Interviews mit Čupić und Žarko Šešum liefert der Video-Kanal der Löwen-Website.
Ivan, Du bist nach dem Hinspiel in Zagreb ein paar Stunden länger als die Mannschaft in der kroatischen Hauptstadt geblieben. Was war der Grund dafür?
Ich habe den Trainer nach dem Spiel gefragt, ob ich etwas länger bleiben kann, weil meine Familie im Moment in Zagreb ist und ich die Chance nutzen wollte, etwas Zeit mit ihr zu verbringen. Meine Frau und meine Tochter sind derzeit in der Heimat, weil meine Frau auf dem Konsulat in Zagreb einen Test machen muss. Nach dem Sieg hat „Gudmi“ mir das erlaubt, weil wir am Montag kein Training hatten. Ich habe dann mit meiner Tochter gespielt und gemeinsam mit ihr und meiner Frau gegessen, ehe ich am Abend nach Deutschland zurückgeflogen bin. Ich habe mich sehr darüber gefreut und die Stunden genossen.
Hast Du auch noch Deinen Geburtstag gefeiert?
Naja, ein bisschen vielleicht. Das Schönste an meinem Geburtstag war ohnehin der Sieg, den mir die Mannschaft geschenkt hat. Danke dafür an die Kollegen, denn einen Erfolg hatte ich mir im Vorfeld gewünscht. Nach der Partie hatten wir ein Essen mit unseren Sponsoren und dabei haben wir ein Bier auf den Erfolg und meinen Geburtstag getrunken. Das musste reichen, weil wir ja die nächsten schweren Aufgaben schon vor der Brust haben.
Das Duell mit Zagreb ist für Dich bestimmt ein besonderes, oder?
Ja, natürlich. Es ist ein spezielles Erlebnis, weil ich Kroate bin und Kroatien mein Land ist. Dennoch hatte ich keine Probleme, mich auf das Spiel zu fokussieren und den Sieg anzustreben, weil ich Profi bin. Aber es ist trotzdem schön, wenn man auf Bekannte trifft.
Wie ist es, gegen viele Spieler anzutreten, mit denen man in der Nationalmannschaft gemeinsam für sein Land kämpft?
Während des Spiels hatte ich das gar nicht in meinem Kopf. Vor dem Spiel war es schön, in die Zagreb-Arena zu kommen, weil ich viele schöne Erinnerungen an diese Halle habe. Damals bei der Weltmeisterschaft 2009 haben uns die Fans dort bis ins Finale getragen. Deshalb hatte ich positive Gedanken vor der Partie, und die hatte ich nach dem Spiel auch, als wir gewonnen hatten und ich mich mit Ivano Balić unterhielt.
Was hat der Superstar des RK Zagreb zu der Partie und den Chancen seines Teams vor dem Rückspiel gesagt?
Ivano hat mir zum Sieg gratuliert, weil wir aus seiner Sicht die bessere Mannschaft waren. Zagreb hatte nicht die Torhüterleistung, die nötig ist, um uns zu schlagen. Aber er hat auch gesagt, dass seine Mannschaft und er in Mannheim alles versuchen werden, um noch die Wende zu schaffen. Zagreb hat immer viel Selbstvertrauen und genug Qualität, um das zu packen.
Wirst Du Ivano oder andere Spieler vor dem Rückspiel noch einmal sprechen?
Ich werde Ivano anrufen, nachdem er Mittwoch in Mannheim angekommen ist. Wir werden uns dann auf einen Kaffee treffen, denn er gehört zu meinen Freunden und wir nutzen es immer, wenn etwas Zeit ist, wenn wir gegeneinander spielen. Es ist ohnehin schwer, Zeit zu finden, denn wir spielen drei Mal pro Woche und haben einen engen Terminkalender. Aber es ist eine Tradition, dass sich die kroatischen Akteure im Ausland treffen, wenn sie mit ihren Klubs aufeinandertreffen.
Warst Du in die Taktik vor dem Hinspiel eingebunden?
Ja, und das ist ganz normal. Ich habe mit dem Trainer gesprochen und er hat mich nach meiner Meinung gefragt. Wir haben darüber geredet, wie man gegen Ivano Balić spielt und wie die personelle Situation in Zagreb aussieht. Wir waren gut vorbereitet auf den Gegner, das hat man, denke ich, auch auf dem Feld gesehen.
Was müssen die Löwen tun, um auch das Rückspiel in Mannheim für sich zu entscheiden?
Wir werden ein neues Spiel erleben, es handelt sich um die zweite Halbzeit dieses Duells. Wir müssen das gleiche Niveau bringen wie im Hinspiel, oder uns sogar noch steigern. Klar ist, dass wir in unserer SAP ARENA die Favoritenrolle haben, denn hier in Mannheim soll kein anderes Team gewinnen. In dieser Saison haben wir vor unseren Fans noch nicht verloren und das soll auch gegen meine Landsleute aus Zagreb so bleiben. Wenn wir das schaffen, haben wir unser Zwischenziel erreicht und uns für das Viertelfinale qualifiziert.
Du hast die Zuschauer angesprochen. In der SAP ARENA wird es viele kroatische Anhänger geben. Sonst stehen die immer hinter Dir, diesmal wollen sie Deinen Kontrahenten siegen sehen. Stört Dich das?
Nein, das ist doch völlig normal. Ich erwarte in der Halle eine tolle Atmosphäre und das freut mich. Unsere Fans werden uns den Rücken stärken und die kroatischen Anhänger Zagreb unterstützen. Daraus resultiert eine tolle Stimmung und das ist doch genau das, wofür wir Handball spielen. Wenn die Löwen am Ende gewinnen, ist alles perfekt gelaufen.
Welche Ziele hast Du in dieser Saison?
Wir haben noch zwei Monate vor uns, ehe die Saison beendet ist und in dieser Zeit müssen wir Gas geben. Wir wollen den dritten Platz in der Bundesliga verteidigen und den DHB-Pokal gewinnen. Außerdem wollen wir das Final Four in der Champions League erreichen. Wir haben also viel vor und dafür müssen wir jetzt voll konzentriert sein.
Wie geht es Dir eigentlich selbst? Hast Du die Nachwirkungen Deiner Verletzung überstanden?
Ja, ich bin richtig fit. Ich kann im Training und im Spiel volle Pulle gehen. Das Knie und die Schulter sind in Ordnung und das macht mich froh. Deshalb sprühe ich jetzt voller Tatendrang.