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„Veszprém kommt zur richtigen Zeit“

Mannheim. Das 26:37 von Hamburg liegt den Rhein-Neckar Löwen noch schwer im Magen, doch viel Zeit, die kaum verdauliche Kost zu verarbeiten, bleibt den Badenern nicht. Am Sonntag in der Champions League (15 Uhr/live bei Eurosport) wartet beim MKB Veszprém laut Trainer Ola Lindgren eines der „schwersten Auswärtsspiele in Europa“.

Lindgren selbst kennt die Atmosphäre in Ungarn aus seiner Nordhorner Zeit. Die HSG spielte 2008 in der Champions Trophy als Gewinner des EHF-Cups beim MKB, der gerade die Löwen im Pokal der Pokalsieger geschlagen hatte. „Unglaublich, wie die Fans die Mannschaft nach vorne peitschen“, erinnert sich Lindgren. „Da dürfen wir nicht wie in Hamburg die Nerven, die Disziplin und die Genauigkeit verlieren“, hat der Coach seine Lehren aus dem Auftritt in der Color Line Arena gezogen und hofft auf eine Reaktion seines Teams, die sich Abwehrchef Oliver Roggisch offenbar fest vorgenommen hat. „Veszprém kommt zur richtigen Zeit. Auswärtsspiele in der Champions League liegen uns“, meint Roggisch.

Wie es klappen könnte, zeigten die Löwen beim Hinspiel (32:29), als die Gelbhemden die Ungarn von Beginn an unter Druck setzten. „Veszprém wechselt in der Abwehr immer zwei Spieler – da müssen wir ansetzen“, setzt Lindgren auf Tempospiel. „Allerdings müssen wir da 60 Minuten vieles besser machen als in Hamburg. Das Ergebnis beim HSV lügt nicht“, möchte der Schwede nichts beschönigen oder relativieren.

Auch Geschäftsführer Thorsten Storm weiß: „Das wird nicht einfacher als in Hamburg. Wir wollen Gruppensieger werden“, gibt der Manager vor, der schon eifrig am Kader für nächstes Jahr bastelt. Heißester Kandidat für die Mitte-Position ist neben Michael Kraus offenbar Börge Lund vom THW Kiel, dessen Vertrag beim THW ausläuft. An der Ostsee wird sogar kolportiert, dass es „nur noch ums Gehalt“ ginge.

„Börge hat sehr stark bei der EM gespielt und ist natürlich interessant für uns“, bestätigt Ola Lindgren Kontakt zu seinem ehemaligen Schützling aus Nordhorner Tagen. „Ich hoffe, dass wir bald den zweiten Schritt mit ihm gehen können“, wünscht sich der Coach eine Einigung.

Von Thorsten Hof

 20.02.2010