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Viertelfinale wird zu schwieriger Mission- Interviews (RR)

(ad) Schwierig, aber nicht unmöglich- so ist die Ausgangslage der Rhein- Neckar Löwen für das Achtelfinal- Rückspiel in der Handball Champions League gegen den polnischen Topklub Vive Targi Kielce. Das Team von Gudmundur Gudmundsson verlor auswärts den ersten Vergleich mit 28:32 (13:17) und geht damit mit einem Minus von vier Toren in das entscheidende zweite Spiel am 31. März in der SAP Arena. Erfolgreichster Werfer für die Badener in der Hala Legionow war Patrick Groetzki mit sieben Toren. 

Die Partie vor 4200 euphorischen Zuschauern im ausverkauften Hexenkessel von Kielce entwickelte sich zu einer wahren Berg- und Talfahrt für die Löwen: Nach 20 Minuten waren sie mit acht Toren ins Hintertreffen (15:7) geraten, dann kämpften sie sich zurück und schafften den Ausgleich (19:19/ 37.), in der Schlussphase mussten die Badener die Gastgeber allerdings wieder ziehen lassen. Grund dafür waren zum Einen ausgelassene Chancen der Gäste, zum Anderen aber auch einige Entscheidungen der Unparteiischen zugunsten von Kielce.

Die Begegnung begann zunächst ausgeglichen, nach fünf Minuten hatte jede Mannschaft drei Tore auf dem Konto (3:3). Dann jedoch drückten die Gastgeber dem Spiel zunehmend ihren Stempel auf. Nach der 4:3- Führung nutzte Kielce einen Abpraller nach einem Fehlwurf von Kim Ekdahl du Rietz zum Gegenstoß und erhöhte auf 5:3, auch der sechste Treffer für den polnischen Topklub ließ nicht lange auf sich warten. Löwen- Coach Gudmundur Gudmundsson sah bereits nach sieben Minuten Redebedarf und nahm die Auszeit, denn die Defensive seiner Mannschaft war in der Anfangsphase durch das druckvolle Spiel der Gastgeber über den Rückraum schon einige Mal in Verlegenheit geraten. Nach der Ansprache des Isländers fanden die Gäste zumindest im Positionsangriff bessere Mittel, um gegen die gut eingestellte Abwehr von Kielce zum Abschluss zu kommen, allerdings leisteten sich die Löwen nun einige Fehlwürfe oder scheiterten an ihrem ehemaligen Teamkollegen Slavomir Szmal im Tor der Gastgeber. Ex- Löwe Karol Bielecki zeigte seine Qualitäten als Siebenmeter- Schütze und netzte zweimal sicher vom Strich ein (8:4/ 10.), die Badener blieben in dieser Phase dank der von Uwe Gensheimer verwandelten Strafwürfe noch in Schlagdistanz (9:6/ 13.). Allerdings blieb die Deckung und die Torhüterquote weiterhin eine Baustelle bei den Gästen, so baute Kielce den Vorsprung weiter aus, bis zur 20. Minute waren die Hausherren auf 15:7 davon gezogen, die Hala Legionow stand Kopf. In der Schlussphase der ersten Halbzeit schien Kielce jedoch schon etwas die Luft auszugehen, die Löwen fanden besser ins Spiel und pirschten sich bis zur Pause wieder auf vier Tore heran. Mit einer 17:13- Führung für die Gastgeber ging es in die Kabinen.

Nach dem Wechsel setzten die Gäste ihren Aufwärtstrend fort. Mit zwei Gegenstoßtreffern verkürzten Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki gleich zu Beginn der zweiten Hälfte auf 17:15. Bielecki und Cupic sorgten zwar zunächst wieder für ein 19:15 für Kielce, doch die Löwen wirkten nun insgesamt gefestigter und holten weiter auf. Nach einem Lauf von vier Toren in Serie lagen die Badener in der 37. Minute gleich auf (19:19)- die Partie damit wieder völlig offen. Beim Stand von 21:20 stach Goran Stojanovic einen Siebenmeter von Jurecki, doch Kielce nutzte die Unterzahl der Gäste nach einer Zeitstrafe gegen Uwe Gensheimer, um wieder mit drei Toren vorzulegen- 23:20 (43.), Time Out Rhein- Neckar Löwen. Bjarte Mryhol und Patrick Groetzki brachten die Badener wieder auf ein Tor heran und es blieb ein Kopf- an- Kopf- Rennen. In der 45. Minute beim Stand von 24:23 für die Gastgeber parierte Stojanovic seinen zweiten Strafwurf der Partie, allerdings konnten die Löwen diesen Impuls nicht für sich nutzen. Nach Mryhols Treffer zum 26:24 ließen die Gäste im Abschluss zu viele Chancen liegen und so kristallisierte sich in den letzten Minuten ein Sieg für Kielce immer deutlicher heraus- 28:24 lautete der Spielstand fünf Minuten vor dem Ende. Die Löwen versuchten zwar noch einmal alles, um den Abstand zu verkürzen, kamen auch nochmal auf zwei Tore heran, doch am Ende sicherten sich die Gastgeber dann doch ein Polster von vier Treffern für das Rückspiel in Mannheim. 

Nach der Partie hat Radio Regenbogen mit Patrick Groetzki, Goran Stojanovic und Gudmundur Gudmundsson gesprochen.