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Vollgas nach Stotterstart (BNN)
Pflichtsieg der Löwen gegen Tschechow nach deutlicher Steigerung
Mannheim (sog). Als der zweite Sieg der Rhein-Neckar Löwen in der Champions League feststand, sprach aus dem Kommentar von Uwe Gensheimer pure Erleichterung. „Ich bin sehr froh, dass wir nach den zwei Auswärtsniederlagen doppelt punkten konnten, und bin glücklich, dass wir weiter auf Rang drei liegen und den Anschluss nach oben halten konnten“, sagte der Kapitän nach dem 34:29 (16:16)-Erfolg gegen Medwedi Tschechow.
Die Löwen taten sich lange Zeit erstaunlich schwer gegen das noch punktlose Schlusslicht der Vorrundengruppe C. Im Gegensatz zu den beiden verlorenen Auswärtsspielen in Veszprem und Skopje, als die Löwen in der Anfangsphase die dominierende Mannschaft waren und den Vorsprung bis zur Pause verspielten, warteten sie gegen Tschechow mit einem Kontrastprogramm auf. Denn statt die Russen zu dominieren, sahen sich die Gastgeber nach zehn Minuten mit zwei Toren (4:6) und nach 17 Minuten gar mit fünf im Hintertreffen (7:12). Sie hatten bis dahin eine Defensive gestellt, die den Namen kaum verdiente. Immer wieder ließen sie die Russen zum Wurf kommen und Torhüter Niklas Landin allein. Und im Angriff leisteten sie sich Fehler. „Wir sind zu locker ins Spiel reingegangen und waren in Abwehr und Angriff nicht hundertprozentig präsent“, sagte Linksaußen Gensheimer, der wie Ekdahl du Rietz und Patrick Groetzki sechs Tore erzielte. Der Rechtsaußen, der trotz lädierten Sprunggelenks stark spielte, meinte: „Der Schlüssel lag in der Abwehr, wir hatten zu wenig Aggressivität und zu wenig Bereitschaft in den Beinen.“
Der Schlüssel lag aber auch in einer Umstellung von Trainer Nikolaj Jacobsen. Der Däne schickte Mitte der ersten Halbzeit seine komplette Stamm-Sieben auf die Platte, weil sich Harald Reinkind und Stefan Sigurmannsson als unsichere Kantonisten erwiesen hatten. Fortan holte der deutsche Vizemeister Tor um Tor auf und nach zwei Toren in eigener Unterzahl ging er nach 27 Minuten beim 15:14 erstmals in Führung. Mit 16:16 ging es in die Pause, aus der die Gastgeber entschlossen zurückkehrten. Zehn Minuten vor Schluss führten die Löwen mit 29:21, ehe das Team zurückschaltete. „Wir haben längere Zeit gebraucht, um unser Niveau zu finden. Nach dem Wechsel hat dann Niklas Landin klasse gehalten“, sagte Jacobsen.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 6, Groetzki 6, Ekdahl du Rietz 6, Guardiola 4, Myrhol 5, Larsen 3, Petersson 2, Sigurmannsson 1, Reinkind 1.
Medwedi Tschechow: Derewen 7, Schitnikow 5, Kowalew 5, Schelmenko 4, Andrejew 3, Kornew 2, Kotow 1, Tschernoiwanow 1, Makarow 1.