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Wegweisendes Duell mit Spannungs-Garantie

Rhein-Neckar Löwen und SC DHfK Leipzig kämpfen am Donnerstag um den Anschluss an die „europäischen Plätze“

Wegweisendes Duell mit Spannungs-Garantie. Rhein-Neckar Löwen und SC DHfK Leipzig kämpfen um den Anschluss an die "europäischen Plätze".
Juri Knorr setzt sich gegen Leipzigs Abwehr durch.

Wegweisendes Duell mit Spannungs-Garantie: Am Donnerstag um 19 Uhr empfangen die Rhein-Neckar Löwen den SC DHfK Leipzig. Es ist Spieltag zwölf in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Mit Blick auf die Tabelle kommt der Partie für beide Teams enorme Bedeutung zu. Die Löwen stehen mit 11:9 Punkten auf Rang sieben, Leipzig mit 10:12 Zählern auf dem neunten Platz. Es geht darum, wer den Anschluss an die „europäischen Plätze“ hält – und wer sich zumindest vorerst im grauen Mittelfeld einsortieren muss. Tickets für das Spiel gibt es u.a. noch hier. Für Kurzentschlossene bietet sich die Abendkasse an, die am Donnerstag um 17.30 Uhr öffnet.

Wer sich für den Ticketkauf entscheidet, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bereuen. Treffen Löwen und Leipziger aufeinander, geht es in der Regel hoch her – egal ob im Pokal oder in der Meisterschaft. Dabei scheint alles möglich, wenn man sich die jüngsten Ergebnisse anschaut. Es kann deutlich in die eine oder andere Seite gehen. Viel wahrscheinlicher ist aber ein veritabler Krimi, weil für beide Mannschaften einiges auf dem Spiel steht.

Wegweisendes Duell mit Spannungs-Garantie

Löwen-Trainer Sebastian Hinze hat jedenfalls großen Respekt für dem Gegner am Donnerstag. Sein Blick auf den SC-Kader offenbart keine Schwächen, dabei fehlen den Sachsen Spielmacher Luca Witzke und Moritz Preuss, der zuletzt zum Kreisläufer Nummer eins avancierte. Das Prunkstück des SC DHfK ist ganz klar der Rückraum: Hier tummelt sich allerhöchstes Bundesliga-Niveau. Mittendrin: Viggó Kristjánsson. Der Isländer hat nach dem Ausfall von Witzke die Rolle des Playmakers übernommen. Zwar wechselt er sich auf der Mitte mit Andri Rúnarsson, dem Sohn von Trainer Rúnar Sigtryggsson, ab. Den Hut im Angriff hat aber ganz klar Kristjánsson auf – was insbesondere von Zahlen untermauert wird.

Wegweisendes Duell mit Spannungs-Garantie. Rhein-Neckar Löwen und SC DHfK Leipzig kämpfen um den Anschluss an die "europäischen Plätze".
Joel Birlehm jubelt nach einer Parade.

Mit 66 Treffern ist der 29-Jährige mit Abstand der beste Werfer Leipzigs. Dazu kommen 29 Torvorlagen – auch das Spitzenwert bei den Grünen. Dass er sich mit 37 technischen Fehler zugleich die meisten Missgeschicke erlaubt, ist auch Teil der Wahrheit. Und genau hier liegt womöglich ein entscheidender Punkt für das Duell am Donnerstag. Wer leistet sich mehr Fehler? Wer kann wen zu mehr Fehlern zwingen? „Woran wir arbeiten müssen, ist die Konstanz“, hat Sebastian Hinze ausgemacht und hieran mit seiner Mannschaft seit der Niederlage in Melsungen verstärkt gearbeitet.

Während Juri Knorr & Co. bei ihren Nationalmannschaften im Einsatz waren, machte sich Hinze im Kronauer Trainingszentrum daran, seine Truppe „winterfest“ zu machen. Nicht weniger als 14 Spiele stehen in den kommenden 44 Tagen auf dem Programm. Dafür braucht man nicht nur mörderische Kondition und eisernen Willen, sondern ein tragfähiges taktisches Konzept. Eines, das sich zudem der Verletztensituation anpasst. So kann Halil Jaganjac aktuell nur in der Defensive eingesetzt werden. Hinze sagt: „Hier soll er eine große Rolle bekommen – und da schauen wir, wie wir das optimal hinkriegen.“

Wegweisendes Duell mit Spannungs-Garantie

So gerne er auf die Dienste des geborenen Abwehrchefs setzen möchte. Das so wichtige Tempospiel soll auf keinen Fall darunter leiden, betont der Löwen-Coach. Und so versuchen die Löwen verschiedene Konstellationen, um beide Aspekte in Einklang zu bringen. Leicht ist das nicht. Es braucht Zeit, Übung, Timing. In der Trainingseinheit am Dienstag studieren Hinze & Co. deshalb immer wieder diesen Wechsel ein, ohne dabei auf Tempo im Gegenstoß oder bei der schnellen Mitte zu verzichten. Wie immer, wenn man es mit Leipzig zu tun bekommt, werde viel darüber entscheiden, wer sein Tempospiel besser aufziehen kann, sagt Sebastian Hinze.

Ein Schlüssel dabei liegt in der Person von Olle Forsell Schefvert. Der agiert nicht nur sehr stark mit Jaganjac im Abwehrzentrum. Der Schwede weiß ganz genau, wie man aufs Tempo drückt und die Mitspieler perfekt in Szene setzt, wobei er auch sehr gut selbst in den Abschluss gehen kann. Nach seiner Verletzung kommt Olle immer besser ins Laufen – und wird, ähnlich wie Viggó auf der anderen Seite – einer der entscheidenden Männer auf der Platte am Donnerstag sein.