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Wer rennt wen in Grund und Boden?

Beim Duell Leipzig versus Löwen wird Tempo eine entscheidende Rolle spielen

Wer rennt wen in Grund und Boden? Beim Duell Leipzig versus Löwen wird Tempo eine entscheidende Rolle spielen.
Jannik Kohlbacher hat es gleich mit zwei Leipzigern zu tun.

Wer rennt wen in Grund und Boden? Leipzig gegen Löwen, das heißt: Tempo-Handballer unter sich. Am Donnerstag um 19.05 Uhr treffen in der QUARTERBACK Immobilien ARENA die beiden aktuell am fleißigsten rennenden Teams der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga aufeinander. Es ist der Auftakt zum 23. Spieltag, der Start in das finale Saisondrittel und aus Löwen-Sicht eine richtig schwere Aufgabe.

Am Montag in der Spieltags-Pressekonferenz hatte Sebastian Hinze vor allem einen Wunsch: „Ich hätte gerne Mittwoch, weil ich dann wüsste, mit welchem Kader ich in Leipzig antreten kann.“ Am Mittwochmittag nach dem Training herrschte tatsächlich einigermaßen Gewissheit. Bis auf den langzeitverletzten Halil Jaganjac (Schulter), Uwe Gensheimer (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Olle Forsell Schefvert (Entzündung im Ellbogen) kann der Löwen-Coach vorsichtig Entwarnung geben. Und selbst das Duo Gensheimer / Schefvert hat noch nicht alle Hoffnungen auf einen Einsatz am Donnerstag fahren lassen.

Wer rennt wen in Grund und Boden? „Leipzig macht das sehr, sehr gut“

Wer rennt wen in Grund und Boden? Beim Duell Leipzig versus Löwen wird Tempo eine entscheidende Rolle spielen.
RNL-Trainer Sebastian Hinze zeigt Emotionen am Spielfeldrand.

So hat sich das Löwen-Lazarett deutlich gelichtet. Zunächst standen auch die Herren Helander (Rippenprellung), Michalski und Móré (beide Infekt) auf der Kippe. Von diesem Trio gab es nun aber gute Nachrichten. Nicht so in Bezug auf den morgigen Gegner: „Leipzig macht das sehr, sehr gut im Moment. Vor allem in der Abwehr und im Tempospiel. Sie haben sich viel Selbstbewusstsein holen können in den letzten Spielen“, analysiert Sebastian Hinze die sportliche Ausgangslage. 8 der letzten 10 Liga-Spiele haben die Sachsen für sich entschieden, dabei Magdeburg, Kiel, Flensburg und zweimal Melsungen geschlagen. Gemessen an der aktuellen Form treffen morgen Abend zwei der stärksten HBL-Teams aufeinander.

Die große Frage lautet: Wer kann diese Form am besten zur Geltung bringen? Oder: Wer rennt wen in Grund und Boden? „Im Bereich Tempospiel / Rückzug müssen wir ein Plus haben, dann bekommen wir eine gute Chance. Leipzig läuft sehr, sehr stark. In der schnellen Mitte, aber vor allem auch in der erweiterten zweiten Welle“, so der Löwen-Trainer, der den Gegenstoß und dessen Varianten aber lange nicht als einzige Stärke des aktuell Tabellensiebten ausgemacht hat: „Im Positionsangriff haben sie jetzt auch eine gute Basis mit hoher Verantwortung für den Ball. In der Abwehr stellen sie einen aggressiven Innenblock, der wenige Zweikämpfe verliert. Das Gesamtpaket stimmt einfach.“

Bleibt die Frage, welches Gesamtpaket sich durchsetzt am Donnerstag in Leipzig. Nach dem Ausfall von Torwart Mohamed El-Tayar könnte ein Löwen-Vorteil auf der Position zwischen den Pfosten liegen, wo das Trio Mikael Appelgren, Joel Birlehm und David Späth mit zum Besten gehört, das die LIQUI MOLY HBL zu bieten hat. Fernen fehlen den Leipzigern die Rückraum-Stützen Marko Mamic, Lovro Jotic, Oskar Sunnefeldt und Luca Witzke. Vor allem das Fehlen von Mamic als Abwehr-Kante und Witzke als Spielmacher dürfte dem SC DHfK richtig wehtun.

Wer rennt wen in Grund und Boden? Einschätzung von Dragan Jerkovic im Löwenfunk

Wer rennt wen in Grund und Boden? Beim Duell Leipzig versus Löwen wird Tempo eine entscheidende Rolle spielen.
Torwarttrainer Dragan Jerkovic feuert seine Spieler an.

Dass die Löwen als Tabellenerster in der Rolle des klaren Favoriten gen Osten reisen, das möchte Coach Hinze so nicht betrachten. „Ich fühle mich auch nicht als Gejagter. Ich finde, es ist viel zu früh, um auf die Tabelle zu schauen.“ Worauf die Löwen stattdessen schielen, das sind die zwei Bundesliga-Punkte, die es in Leipzig zu holen gibt. Der SC hingegen möchte seine Fabel-Serie weiter ausbauen. Cheftrainer Rúnar Sigtryggsson sagt: „Es wird natürlich ein ganz schwieriges Spiel gegen die Löwen und wir müssen unsere Höchstleistung abrufen, um als Sieger von der Platte zu gehen. Trotzdem glaube ich, dass mit der Atmosphäre in der Halle auch gegen den Tabellenführer etwas möglich ist.“

Dragan Jerkovic, seit Sommer erster festangestellter Torwarttrainer der Rhein-Neckar Löwen, rechnet ebenfalls mit einer engen Kiste. In der am heutigen Mittwoch online gegangenen Folge Löwenfunk spricht er u.a. über die anspruchsvolle Aufgabe in der Messestadt. Wer hören möchte, was der sympathische Kroate zu sagen hat, gelangt hier zu Löwenfunk-Folge 72.