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„Werden das genießen“ (BNN)

Löwen fordern den THW Kiel / Christiansen sagt ab

Kronau/Östringen. Wie ein Schatten schwebt die schwere Verletzung von Uwe Gensheimer über dem Gipfeltreffen der Handball-Bundesliga. Wenn sich heute Abend (20.15 Uhr/live in Sport1) die Rhein-Neckar Löwen als ungeschlagener Tabellenführer und der zweitplatzierte Rekordmeister THW Kiel in der Mannheimer SAP-Arena gegenüberstehen, wird der Kapitän der Badener seinen Mitstreitern vom Krankenbett aus die Daumen drücken.

Der Nationalspieler hatte sich am Samstag beim 37:17-Kantersieg im Drittrunden-Hinspiel des EHF-Cups gegen den griechischen Meister Diomidis Argous ohne Fremdeinwirkung die linke Achillessehne gerissen; gestern wurde der Torjäger erfolgreich in Basel operiert. Der Schock über Gensheimers Verletzung sei bei dessen Teamkollegen deutlich zu spüren gewesen, erklärt Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson, stellt aber auch klar: „So hart wie das klingen mag – das passiert im Sport. Wir können die Köpfe jetzt nicht hängen lassen. Wir müssen nach vorne schauen“, fordert der Isländer mit Blick auf das Kräftemessen mit den Kieler „Zebras“.

Auf der Linksaußenposition soll Kevin Bitz Gensheimers Ausfall kompensieren. „Wir haben vollstes Vertrauen in Kevin und stehen hinter ihm“, betont Gudmundsson und hebt den THW auf den Favoritenschild. „Kiel ist in der Breite noch besser besetzt als letztes Jahr. Deshalb sind wir der Außenseiter“, meint der Löwen-Coach. „Wir werden das Spiel genießen“, versichert er und freut sich auf die zuletzt „überragende Stimmung“ in der SAP-Arena.

Ob die Löwen noch auf dem Transfermarkt tätig werden, muss laut Manager Thorsten Storm genau geprüft werden. Angeblich hatten die Badener bei Lars Christiansen, dem Ex-Torjäger der SG Flensburg-Handewitt, angefragt, ob er aushelfen würde. Der 41-Jährige hatte im Sommer seine Karriere beendet und deshalb abgelehnt, verriet er dem dänischen TV-Sender „DR“. „Wir konzentrieren uns jetzt auf Kiel, dann sehen wir in Ruhe weiter“, sagt Storm, der Christiansen aus seiner Flensburger Zeit gut kennt.

Von Christof Bindschädel