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Gudmundsson: „Wir sind richtig, richtig heiß“ (Kicker online)

Vor Showdown zwischen Rhein-Neckar Löwen und Kiel

Die Handball-Bundesliga und ihre Fans fiebern dem Mittwochabend (20.15 Uhr) entgegen. Es kommt zum Gipfeltreffen zwischen Meister Kiel und Herausforderer Rhein-Neckar Löwen. Mit einer Nasenlänge Vorsprung gehen die Löwen zwar ins Rennen, mussten aber am Wochenende die schwere Verletzung von Uwe Gensheimer verkraften. Sogar Lars Christiansen sollte zu einem Comeback bewegt werden. Trotz der Probleme verspricht Gudmundur Gudmundsson: „Wir sind richtig, richtig heiß.“

Bundestrainer Martin Heuberger rechnet mit einen Sieg von Titelverteidiger THW Kiel. „Ich traue den Löwen zwar auch einiges zu, aber der THW hat größeres Potenzial und eine besser besetzte Ersatzbank. Und sie sind variantenreicher“, sagte Heuberger dem SID am Dienstag. Und die Ersatzbank muss beim Tabellenführer bemüht werden. Gensheimer zog sich einen Riss der Achillessehne zu und ist am Dienstagvormittag erfolgreich operiert worden.

Der Ausfall des Führungsspielers sorgte im Lager der Badener zu einer ungewöhnlichen Anfrage. Die Löwen wollten wohl ursprünglich den 40-jährigen Dänen Lars Christiansen für das Spiel um Hilfe bitten. Christiansen, der 14 Jahre bei der SG Flensburg-Handewitt gespielt hatte, sagte dem TV-Sender „DR“ am Dienstag: „Das war ein attraktives Angebot, und ich habe es ernst genommen.“ Er sei aber „realistisch geblieben“ und habe nach fünf Monaten ohne Spielpraxis abgesagt. Gensheimer wird voraussichtlich vom gelernten Rückraumspieler Kevin Bitz ersetzt.

Ungeachtet des Ausfalls herrscht riesige Euphorie in der ganzen Region. Die Halle ist mit 13.200 Zuschauern längst ausverkauft, doppelt so viele Tickets hätten abgesetzt werden können. „Wir sind richtig, richtig heiß auf dieses Spiel. Wir werden uns nicht verstecken und laufen mit breiter Brust auf“, verspricht Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson. Der Isländer ist ansonsten alles andere als überbordend emotional.

Verbal befinden sich die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe, starke Worte gibt es auch aus Kiel. „Wir fahren da am Dienstag hin, gewinnen am Mittwoch zwei Punkte und fahren am Donnerstag wieder zurück“, kündigte THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt an und bekam Unterstützung von Spielmacher Aron Palmarsson: „Wir wollen allen zeigen, dass wir die Besten sind.“ Schon seit Wochen warte man auf „dieses Spiel“, sagte Kiels Trainer Alfred Gislason: „Wohlwissend, dass wir da sehr gut spielen müssen.“

Denn ihre negativen Erfahrungen haben die Zebras mit den Löwen schon gemacht. In der Saison 2010/2011 unterlagen die Kieler gleich zwei Mal. Das 31:33 am 6. April 2011 war übrigens die bis dato letzte Heimniederlage der Kieler, die in der Bundesliga seit nunmehr 50 Partien (99:1 Zähler) und seit knapp 19 Monaten unbesiegt sind.