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Werden heute Träume wahr? (MM)

Da ist sie wieder, die große Titelchance: Die Rhein-Neckar Löwen haben beim Final Four um den EHF-Pokal das Endspiel erreicht und treffen heute (18 Uhr) im Finale auf Gastgeber HBC Nantes. Im Halbfinale bezwangen die badischen Bundesliga-Handballer gestern den Ligarivalen Frisch Auf Göppingen nach einer ganz starken Vorstellung mit 28:22 (12:7).

Da ist sie wieder, die große Titelchance: Die Rhein-Neckar Löwen haben beim Final Four um den EHF-Pokal das Endspiel erreicht und treffen heute (18 Uhr) im Finale auf Gastgeber HBC Nantes. Im Halbfinale bezwangen die badischen Bundesliga-Handballer gestern den Ligarivalen Frisch Auf Göppingen nach einer ganz starken Vorstellung mit 28:22 (12:7).

„Das wird ein ganz besonderes Spiel für mich. Außerhalb von Europa habe ich nur für Nantes gespielt, jetzt geht es in einem europäischen Endspiel gegen meinen Ex-Verein. Das ist wirklich etwas ganz Spezielles“, fiebert Löwe Kim Ekdahl du Rietz dem Duell mit seinen ehemaligen Kollegen, die ihr Halbfinale gegen Team Tvis Holstebro mit 26:20 gewonnen hatten, entgegen: „Nantes hat in seiner Geschichte noch keinen Titel geholt, wir auch nicht. Das wird eine heiße Kiste.“

Getrübt wurde die Freude bei den Löwen allerdings durch eine Verletzung – und die könnte sogar schwerwiegend sein. Zarko Sesum verließ Mitte der zweiten Halbzeit unter großen Schmerzen das Feld, beim Serben wird ein Kreuzbandriss befürchtet. „Bei einem Final Four braucht man immer jeden Spieler. Umso härter trifft uns sein Ausfall, zumal wir im Rückraum sowieso dünn besetzt sind“, wirkte Trainer Gudmundsson trotz des Erfolgs ein wenig nachdenklich: „Jetzt steht uns gegen Nantes wieder eine schwere Aufgabe bevor, schließlich bestreiten wir ein Auswärtsspiel.“

 

Nach verschlafenem Beginn starteten die Löwen in der ersten Halbzeit richtig durch. Frisch Auf legte zunächst ein 2:0 (3.) vor und hatte weitere dicke Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Doch Niklas Landin, der Hexer im badischen Tor, erwischte erneut einen absoluten Sahnetag. „Seine Leistung war wieder einmal überragend. In der Anfangsphase waren wir nicht da, Niklas hat uns geholfen“, analysierte Gudmundsson. Anschließend spielte sich seine Mannschaft frei und nutzte ihre Möglichkeiten. Immer wieder wurde Bjarte Myrhol am Kreis mit tollen Anspielen bedient, immer wieder versenkte der Norweger den Ball eiskalt. Eine 5:0-Serie brachte den Gelbhemden die 5:2-Führung (15.). „Danach sind wir nicht mehr ins Spiel gekommen“, sagte Göppingens Trainer Velimir Petkovic: „Ich muss die Löwen loben. Sie haben eine ganz starke Abwehr gespielt.

In der Tat stand die badische Deckung exzellent, so dass die gefürchteten Göppinger Rückraumschützen Momir Rnic, Zarko Markovic und Pavel Horak überhaupt nicht zum Zug kamen. „Vor diesem Trio hatten wir großen Respekt, aber wir haben das gut gelöst“, meinte Linksaußen Uwe Gensheimer und atmete kräftig durch: „Ich bin überglücklich, dass wir im Finale stehen.“ Selbst eine frühe zweite Zeitstrafe gegen Abwehrchef Oliver Roggisch, der fortan auf der Bank saß und durch Gedeon Guardiola ersetzt wurde, brachte die Gelbhemden nicht aus dem Konzept. „Die ganze Mannschaft hat toll verteidigt, aber Gedeon hat einen herausragenden Job gemacht“, lobte Gudmundsson, der jedoch auch mit der Angriffsleistung zufrieden war: „Ich habe unsere Offensive oft kritisiert, aber diesmal waren wir im Angriff sehr gut.“

Schon beim 12:7 zur Pause waren die Löwen klar auf Finalkurs, nach dem Seitenwechsel wurde der Vorsprung sogar auf 24:16 (51.) ausgebaut. Göppingen fehlten einfach die Mittel, um die Badener in Gefahr zu bringen, weshalb die Gelbhemden nun die Chance auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte haben. Bei der Pressekonferenz am Freitag streichelte Gudmundsson schon einmal vorsichtig den neuen Pokal – heute will der Isländer ihn in die Höhe strecken.

Löwen: Landin, Stojanovic (n.e.) – Sigurmannsson (5), Myrhol (5), Groetzki (4) – Ekdahl du Rietz (4), Schmid (2), Petersson – Roggisch, Sesum (1), Gensheimer (5/4), G. Guardiola (1), I. Guardiola, Djozic (1), Kretschmer, Schmidt.

Da ist sie wieder, die große Titelchance: Die Rhein-Neckar Löwen haben beim Final Four um den EHF-Pokal das Endspiel erreicht und treffen heute (18 Uhr) im Finale auf Gastgeber HBC Nantes. Im Halbfinale bezwangen die badischen Bundesliga-Handballer gestern den Ligarivalen Frisch Auf Göppingen nach einer ganz starken Vorstellung mit 28:22 (12:7).

Von Marc Stevermüer