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Wie im Rausch (Rheinpfalz)

Rhein-Neckar-Löwen deklassieren MKB-MVM Veszprém 32:25

Mannheim.So spielt ein Final-Four-Teilnehmer! Mit dem 32:25 (18:10) gegen MKB-MVM Veszprém am Samstagabend haben die Rhein-Neckar-Löwen auf Champions-League-Parkett eindrucksvoll gezeigt, was sie können, wozu sie in der Lage sind. Der Löwen-Code heißt 5:1.

<text_1_absatz>Es macht Trainer Nikolaj Jacobsen generell überhaupt nichts aus, nach getaner Arbeit schon auf den nächsten Gegner zu blicken. Am Samstag war das anders. Nikolaj Jacobsen wollte sich noch nicht mit dem Spiel morgen (19 Uhr) beim Aufsteiger HC Erlangen beschäftigen, der Löwen-Coach wollte den Abend einfach genießen. Er wollte sich freuen und jubilieren. Widerspruch? Keiner!Seine Mannschaft bot gegen die ungarischen Koryphäen eine fantastische Leistung, deklassierte den Champions-League-Mitfavoriten in der ersten Halbzeit nach allen Regeln der Kunst. Waren das die besten 30 Minuten der Saison? „Ich glaube sogar, dass es die besten 42 Minuten der Saison waren“, meinte Nikolaj Jacobsen, relativierte aber auch: „Im Gegensatz zu Veszprém hatten wir in der Saison noch zu viele Tiefen.“ Nach 42 Minuten stand es 25:15, sagenhaft. Die Ungarn kamen mit der aggressiven 5:1-Abwehr der Löwen nicht zurecht, das räumte auch Christian Zeitz ein. „Wir wurden überrannt, haben zu viele leichte technische Fehler gemacht“, sagte er. Sein Trainer Antonio Carlos Ortega Perez notierte zehn verlorene Bälle, das machte nach seiner Rechnung „elf Gegenstöße“.

„Es war unglaublich, in meinen kühnsten Träumen hätte ich mit so einer ersten Halbzeit nicht gerechnet“, sagte Patrick Groetzki, der vor dem Spiel seinen bis 2016 laufenden Vertrag bis 2018 verlängerte, damit ein Zeichen setzen wollte. „Ich glaube an die Rhein-Neckar-Löwen und unseren eingeschlagenen Weg“, sagte der Top-Rechtsaußen.

Durch diesen eindrucksvollen Sieg ist der Platz zwei in der Champions-League-Gruppe C wieder machbar. Weil die Partie am Samstag das letzte Heimspiel des Jahres war, nahmen sich die Spieler besonders viel Zeit für die jungen Autogrammjäger. In der Bundesliga stehen nun noch drei Auswärtsspiele an, das erste morgen, dann folgt das Match bei den Füchsen Berlin, und zum Abschluss steigt das Gastspiel beim HSV Hamburg. „Das sind die Spiele, die viel bedeuten“, sagte Weltklassetorhüter Niklas Landin, erneut mit einem fantastischen Auftritt. Wie wohl fühlt er sich hinter der „neuen“ Abwehr? „Sehr gut, ich Moment fühle ich mich da am wohlsten, die Gegner kommen mehr über außen zum Abschluss, da kann ich meine Stärken ausspielen“, betonte er. Die Löwen stehen Anfang Dezember in allen Wettbewerben gut da, zufrieden ist er nicht. „Wir haben zu oft verloren“, meinte er. Stichwort: Celje.

Von Udo Schöpfer