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Wieder ein Drama
Im Löwen-Duell feiert der BHC ein starkes Comeback, am Ende wird es turbulent
Drama reloaded in der SAP Arena, dieses Mal mit Happy-End! Auch dank einer guten Portion Glück haben die Rhein-Neckar Löwen nach zwei Spielen ohne Sieg den zehnten Liga-Sieg gefeiert und einen starken Bergischen HC mit 24:23 (13:9) geschlagen. Es waren, ähnlich wie gegen Flensburg, zwei unterschiedliche Halbzeiten und Löwen-Gesichter, die nach der Pause deutlich nachließen bzw. vom deutlich verbesserten BHC in Bedrängnis bringen ließen. In einer genauso spannenden wie kuriosen Schlussphase hatten die Löwen in den entscheidenden Szenen auch ein bisschen Dusel. Das finale Tor zum 24:23 erzielte Spielmacher Andy Schmid.
Verzichten müssen die Löwen auf den langzeitverletzten Mikael Appelgren sowie auf die angeschlagenen Albin Lagergren und Nikolas Katsigiannis. Nach ausgeglichenem Start ist es der verbliebene Top-Torwart Andreas Palicka, der mit einer Parade gegen einen freien Wurf das erste Zeichen setzt (4.). Auf der Gegenseite trifft Jannik Kohlbacher nach feinem Zuspiel Andy Schmids artistisch per Rückhand zum 3:2: Was für ein Tor! (5.). Mit einem weiter aufdrehenden Palle im Tor und einem Schwerstarbeit verrichtenden Kohli am Kreis setzen sich die Löwen Stück für Stück ab. Uwe Gensheimer versenkt einen Siebenmeter zum 5:3 (8.), David Späth, kurz vor Palle gekommen, hält einen Siebenmeter, Gensheimer per Gegenstoß macht das 6:3 (10.). Weil die Löwen das Torhüter-Duell gewinnen, die Abwehr um den Mittelblock Gislason/Patrail großartig steht und die Abschlüsse genauso klug gewählt wie effizient abgeschlossen werden, ist das Spiel nach zehn Minuten unter Kontrolle.
Der BHC leistet sich immer häufiger technische Fehler und schlechte Würfe. Auf der Gegenseite schließt Kohlbacher einen herrlichen Spielzug über Niclas Kirkeløkke zum 7:4 ab (13.). Palicka mit seiner fünften Parade kommt auf 45 Prozent Fangquote (17.). Kirkeløkke geht unwiderstehlich in den Zweikampf, erhöht auf 11:6 – da beträgt die Führung der Rhein-Neckar Löwen erstmals fünf Treffer (19.). Palickas siebte Parade nimmt den Bergischen den vierten freien Wurf weg – dennoch fighten die Gäste unentwegt und können bis zur Pause den Rückstand erträglich halten. Der nun deutlich anziehende Arnesson stellt mit seinem vierten Treffer kurz vor der Pausensirene auf 13:9. Entschieden ist in der SAP Arena noch nichts.
Comeback des BHC und Turbulenzen in den Schlusssekunden
Das sehen offensichtlich auch die bergischen Löwen so – und machen ihrem Namen alle Ehre. Auf Grundlage einer stark verbesserten und superaggressiven Abwehr holt die Truppe Tor um Tor auf. Vor allem die beiden Youngsters Lukas Stutzke und Yannick Fraatz spielen sich in den Vordergrund, erzielen die Treffer zum 14:10 (32.), 14:11 (33.) und 14:12 (34.). Nach dem 15:12 des eingewechselten und direkt produzierenden Alexander Petersson (35.) legen die Bergischen einen 3:0-Lauf nach und gleichen zum 15:15 aus (41.). Völlig offen ist die Partie jetzt wieder, mit dem 18:19 durch Tom Nikolaisen steht erstmals eine BHC-Führung auf der Anzeigetafel.
Andreas Palicka mit ein paar ganz wichtigen Paraden setzt jetzt Impulse für die RNL. Mit dem siebten Feldspieler erspielen sich die Löwen die erhofften Chancen, holen sich mit dem 21:20 durch Gensheimer die Führung wieder zurück (54.). Mit 23:23 geht es in die letzten zwei Minuten, und jetzt wird es turbulent. Erst tankt sich Schmid durch und macht mit seinem fünften Tor das 24:23 (58.). Auf der Gegenseite schießt David Schmidt drüber, Schmid hat die Chance zur Entscheidung, scheitert an BHC-Keeper Rudeck. Dessen Vordermänner haben 33 Sekunden und eine klare Ansage per Auszeit, leisten sich aber einen Fehlpass – genauso wie Petersson im Gegenzug. In acht Sekunden können die Bergischen nochmal vor, kommen aber nicht mehr in einen vernünftigen Spielzug. Dann ertönt die Sirene. Die Löwen feiern den Sieg – und wischen sich ein paar Glücksschweißperlen von den Gesichtern.
Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 24:23 (13:9)
Löwen: Palicka (1), Späth – Schmid (5), Gensheimer (5/4), Kirkeløkke (1), Lagarde, Patrail, Tollbring, Ahouansou, Abutovic, Groetzki (2), Baena, Gislason, Petersson (3), Nielsen, Nilsson (2), Kohlbacher (5)
BHC: Rudeck (ab 16.), Mrkva – Darj, Gunnarsson (1/1), Majdzinski, Fraatz (6/1), Babak (2), Damm, Gutbrod, Arnesson (4), Johannsson, Bergner, Nikolaisen (2), Boomhouwer, Stutzke (5), Schmidt (3)
Trainer: Martin Schwalb – Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Marijo Zupanovic / Martin Thone
Strafminuten: Gensheimer () – Fraatz (), Nikolaisen
Siebenmeter: 4/5 – 2/5
Löwen: Gensheimer wirft Siebenmeter über das Tor (21.)
BHC: Gunnarsson scheitert an Späth (9.), Fraatz scheitert an Palicka (42.), Gunnarsson wirft über das Tor (53.)
Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:2, 4:2, 6:3, 10:6, 11:7, 12:8, 13:9 (HZ), 14:9, 14:12, 15:12, 15:15, 17:15, 18:16, 18:19, 19:20, 21:20, 22:21, 22:22, 23:22, 23:23, 24:23 (EN)