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Wintertransfers: Wer wohin geht und woher kommt

Eulen und Erlangen sehr aktiv, auch bei Löwen-Konkurrenten tut sich was

Die Winterpause in der DKB Handball-Bundesliga nähert sich mit großen Schritten ihrem Ende. Für die EM-Teilnehmer war sie ohnehin ziemlich kurz, zumal es am Freitag ja auch schon wieder einige zum All-Star-Game nach Leipzig verschlägt (live im Free-TV ab 19 Uhr auf Sky Sport News HD). Knapp die Hälfte der Bundesliga-Klubs hat das Wintertransferfenster genutzt, um sich für den Rest der Rückrunde noch einmal zu verstärken. Vor allem Teams aus dem letzten Drittel der Tabelle versuchen, sich mit personellen Impulsen einen Schub zu verleihen. Der Tabellenzweite Füchse Berlin reagierte hingegen auf die schwere Verletzung von Paul Drux.

Zum Rest-Rückrunden-Start am Samstag, 10. Februar, um 20.30 Uhr bei den Eulen Ludwigshafen ist Füchse-Rückkehrer Oliver Milde einsatzberechtigt. Der Rückraumspieler lief schon einmal von 2012 bis 2014 für den Hauptstadtklub auf. Durch die Verletzung von Nationalspieler Drux sowie den Abgang von Petar Nenadic stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass Milde, der zuletzt für Zweitligist VfL Bad Schwartau spielte, seine Bewährungsprobe in der Mannheimer Nachbarstadt bekommt. Dort hat sich personell ebenfalls etwas getan.

Aktive Eulen

Die Ludwigshafener können ab sofort auf die Dienste von Azat Valiullin zurückgreifen. Der russische Rückraumschütze wurde vom TBV Lemgo aufgrund mangelnder Einsatzperspektive freigegeben und kann sich nun bei den Eulen im Abstiegskampf beweisen. Generell war man nirgendwo anders in der Winterpause aktiver, erklärte der Klub aus der Chemiestadt die Verträge von Kai Dippe und Pascal Durak für verlängert sowie den Abgang von David Schmidt im Sommer nach Stuttgart für fix. Zudem wechselte Junioren-Nationaltorhüter Stefan Hanemann von der HSG Konstanz rheinabwärts nach Ludwigshafen und kann dort wie Valiullin ab sofort eingesetzt werden.

Der TBV Lemgo, am Donnerstag, 8. Februar, um 19 Uhr erster Pflichtspielgegner der Rhein-Neckar Löwen im Jahr 2018, hat sich unter anderem für den Valiullin-Wechsel entschieden, weil schon in der Rückrunde Jari Lemke mehr Spielzeit in der Offensive bekommen soll. Der jüngere Bruder von Finn Lemke, Abwehrchef der deutschen Handball-Nationalmannschaft, war bisher wie Finn fast ausschließlich in der Defensive eingesetzt worden, hatte aber auch schon selbst angedeutet, gerne häufiger im Angriffsspiel zum Zug kommen zu wollen.

Neuer Shooter für N-Lübbecke

Apropos Angriffsspiel: Einen neuen Shooter auf halbrechts hat der TuS N-Lübbecke verpflichtet. Dener Jaanimaa kommt von der MT Melsungen, wo man darauf setzt, mit der Rückkehr des langzeitverletzten Gabor Langhans zusätzliche Qualität im Rückraum zu erhalten. Zudem gaben die Melsunger bekannt, den Vertrag mit EM-Fahrer Marino Maric bis Sommer 2022 verlängert zu haben. Eine Vertragsverlängerung gab es auch in Lübbecke: Kenji Hövels bleibt bis 2019 – und würde, wie Jaanimaa, auch für den Fall eines Abstiegs über ein gültiges Arbeitspapier verfügen.

Der Abstiegskonkurrent aus Hüttenberg hat hingegen nur einen Abgang für den kommenden Sommer zu verzeichnen. Spielmacher Dominik Mappes verlässt den TVH, bei dem er von klein auf gespielt hatte, und wechselt zum HC Erlangen. Bei den Franken hat sich generell viel getan in der Winterpause: Für den dauerverletzten und nun freigestellten Uros Bundalo kommt Jan Schäffer von Zweitligist Rimpar Wölfe nach Erlangen und kann dort ab sofort eingesetzt werden. Zudem verlängerte Kapitän Michael Haaß seinen Vertrag bis Sommer 2020.

Alter Bekannter beim THW

Genauso wie die Füchse haben auch die Göppinger auf ihr Verletzungspech reagiert. Für Tomas Urban, der sich einen Achillessehnenriss zugezogen hat, kommt Jochen Nägele in die „Hölle Süd“. Der 24-Jährige spielte bisher in der Oberliga Baden-Württemberg. Wesentlich mehr Erfahrung bringen die beiden „Neuzugänge“ vom THW Kiel und DHfK Leipzig mit: Mit Viktor Szilagyi verpflichteten die Kieler einen alten Bekannten aus der Handball-Bundesliga als Sportlichen Leiter. Bei Leipzig löste Michael Biegler zum 1. Januar planmäßig André Haber als Chef-Coach ab. Haber wird Trainerfuchs Biegler als „Co“ assistieren und zudem die deutsche U-20-Nationalmannschaft betreuen.