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„Wir dürfen uns nicht totlaufen lassen“

Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes weiß, worauf es beim Derby in Göppingen heute Abend ankommt

"Wir dürfen uns nicht totlaufen lassen": Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes weiß, worauf es beim Derby in Göppingen heute Abend ankommt.
Göppingens Jacob Bagersted gegen Löwe Nikolas Katsigiannis.

Erste Löwen-Pflicht am heutigen Abend: Verantwortung für den Ball. Bei Frisch auf! Göppingen komme es vor allem darauf an, keine leichten Ballverluste zu produzieren, weiß Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes. Seine Devise für das Derby am Donnerstagabend um 19.05 Uhr in der „Hölle Süd“: „Wir dürfen uns nicht totlaufen lassen.“

Es ist der 32. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Drei Spiele bis Saisonschluss. Für die Löwen geht es nach drei Wochen Spielpause darum, schnell auf Betriebstemperatur zu kommen. Platz sechs, der womöglich trotz des verpassten Sieges durch den SC Magdeburg zur Teilnahme an der European League – oder zumindest der Qualifikation dazu – berechtigen würde, ist zumindest theoretisch noch drin. Für Göppingen wiederum ist Platz fünf eigentlich fest gebucht, aber alles andere als sicher.

„Für die geht es um alles“, sagt Ljubo Vranjes. Er rechnet nicht nur deswegen mit einem bis in die Haarspitzen motivierten Gegner. Aus eigener Anschauung kennt er die EWS Arena gut, weiß, welcher Druck dort von den Rängen kommen kann. Und zu welchen Leistungen die Schwaben in ihrem Revier fähig sind. „Da müssen wir cool bleiben. Vor allem müssen wir diszipliniert in unserem Angriff sein. Wir dürfen uns nicht totlaufen lassen.“

„Wir dürfen uns nicht totlaufen lassen“: Göppinger Schwächen finden und nutzen

"Wir dürfen uns nicht totlaufen lassen": Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes weiß, worauf es beim Derby in Göppingen heute Abend ankommt.
Daniel Rebmann erwartet den Wurf von Löwe Benjamin Helander.

Im Idealfall übernehmen die Löwen Schritt für Schritt die Initiative. Ziel sei es, die Göppinger Schwächen zu finden und zu nutzen. Dass diese da sind, zeigt ein Blick auf deren jüngsten Auftritte: Vor dem 27:22 bei Schlusslicht Lübbecke hatte es drei deutliche Niederlagen gegen Berlin, Hamburg und Flensburg gegeben, schien es so, als würde die greifbare Chance auf Europa die Mannschaft lähmen. Dazu kommt die schwere Verletzung von Sebastian Heymann, vorne wie hinten ein Anker im Frisch auf!-Spiel. Gegen die Löwen wiederum hatte man in der Hinrunde keine Chance, verlor mit 32:37.

Mit einem Sieg könnten die Schwaben den Zwei-Punkte-Vorsprung auf Platz sechs und die HSG Wetzlar zumindest konstant halten. Die Löwen folgen mit drei weiteren Punkten Rückstand. So hat dieses Derby einen vorentscheidenden Charakter für das ziemlich zähe Rennen um die letzten Europapokal-Plätze. „Bei denen geht die Leistung auch hoch und runter. Jetzt haben sie zwei Heimspiele, gegen uns und danach gegen Lemgo, die müssen sie gewinnen. Und wir? Es ist ja ein Derby, oder? Ein Derby wollen wir natürlich gewinnen“, sagt Ljubomir Vranjes.

Ob diese Konstellation eher hemmt oder beflügelt? Wir werden es sehen. Auf dem rechten Flügel wird bei den Löwen jedenfalls wieder Niklas Michalski mit dabei sein. Gemeinsam mit Lion Zacharias, der die linke Löwen-Flanke beackert, feierte er jüngst die deutsche A-Jugend-Meisterschaft: für die beiden waschechten Mannheimer ein ganz besonderes Gefühl. Jetzt sind sie wieder in der stärksten Liga der Welt gefordert.

Ihr Coach war bei der Sternstunde der beiden – zumindest am Bildschirm – live dabei: „Ich habe das Rückspiel gesehen. Das ist ein richtig gutes Zeichen für den Verein.“