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„Wir freuen uns, dass es wieder losgeht“

Löwen-Trainer Martin Schwalb blickt auf den außergewöhnlichen Pflichtspiel-Auftakt in 2021

Löwen-Trainer Martin Schwalb beim Gastspiel in Gudme.

„Ich habe ja viele gute Kontakte bei den Kadetten, die Vorfreude auf die Spiele ist deshalb schon sehr groß“, sagte Andy Schmid dieser Tage im Gespräch mit dem ersten Löwen-Gegner in 2021. Am Dienstag und Mittwoch steht der Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen in seiner Schweizer Heimat auf der Platte. Dann geht es für ihn und die Löwen um die ersten Pflichtspiel-Punkte des Jahres – und das in einer nie dagewesen Konstellation.

Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Mit diesem Merksatz sehen wir uns seit Beginn der Corona-Pandemie vor rund einem Jahr alltäglich konfrontiert. Und so kommt es auch, dass die Rhein-Neckar Löwen den Pflichtspiel-Auftakt ins Jahr 2021 als „Double-Header“ bestreiten. Insgesamt müssen vier wegen Corona-Infektionen verlegte Spiele in der EHF European League nachgeholt werden. Zwei davon gegen die Kadetten Schaffhausen. Das erste, am Dienstag um 17.30 Uhr, findet als Heimspiel, das zweite, am Mittwoch um 18.45 Uhr, als Auswärtsspiel statt. Beide Partien werden vom Sport-Portal DAZN live übertragen.

„Wir freuen uns, dass es wieder losgeht“, sagt Löwen-Trainer Martin Schwalb. Dass ihm jene WM-Fahrer, die bis zuletzt in Ägypten im Einsatz waren, nicht zur Verfügung stehen, nimmt der erfahrene Handball-Lehrer ohne zu murren in Kauf: „Klar ist das ein bisschen eine unwirkliche Nummer, wenn du ohne entscheidende Spieler zu so einem Doppel-Spieltag antrittst. Andererseits haben wir uns in dieser Krise an so ziemlich alles gewöhnen müssen.“

„Die Jungs, die da sind, haben einen guten Eindruck hinterlassen“

Arbeitet am Comeback: Jannik Kohlbacher.

Andreas Palicka, Albin Lagergren und Romain Lagarde fehlen WM-bedingt, Mikael Appelgren ist weiterhin rekonvaleszent, Nikolas Katsigiannis wegen langwieriger Wadenprobleme fraglich. Jannik Kohlbacher, der wegen einer Ellbogenverletzung die WM hatte sausen lassen müssen, arbeitet derzeit am Comeback. In Sachen Personal wird Schwalbe wieder einmal improvisieren müssen: „Ich habe ja ohnehin in der Euro League immer geschaut, dass wir alle einbinden. Die Jungs, die da sind, haben im Training einen guten Eindruck hinterlassen.“

Vor dem Gegner hat der Löwen-Coach Respekt, spricht von einer abgezockten Truppe, die ihn und seine Jungs in der BBC Arena zu Schaffhausen erwartet. In der Tat: Die von Ex-Bundesliga-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson trainierten Kadetten können auf viele Jahre in der Champions League zurückblicken, haben unter anderem mit Ex-Löwe Zarko Sesum einen erstklassigen Rückraumspieler in ihren Reihen. Zusammen mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler Erik Schmidt bildet Sesum eine starke Achse, dazu kommt mit Sebastian Frimmel ein überragender Linksaußen. Qualität, so viel ist sicher, bringen die Schaffhausener allemal auf die Platte.

Und dennoch: Die Favoritenrolle im Doppel-Vergleich binnen 24 Stunden, die liegt bei den Rhein-Neckar Löwen. In der Tabelle von Gruppe D stehen die Schwalbe-Schützlinge mit drei Siegen aus drei Spielen auf Rang eins. Die Kadetten liegen mit je einem Sieg und einem Remis auf dem vierten Platz. „Wenn wir die beiden Spiele gewinnen, dürften wir durch sein und im Achtelfinale stehen. Unser Ziel ist es, weit zu kommen in der Euro League“, sagt Martin Schwalb und zeigt damit an, was er von der außergewöhnlichen Dienstreise erwartet.

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