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„Wir gehen in jedem Spiel all-in“
Löwen-Trainer Sebastian Hinze will am Dienstag eine kämpferische Löwen-Mannschaft sehen, die Verantwortung für den Ball übernimmt
„Wir gehen in jedem Spiel all-in“: Sebastian Hinze will vor dem Gastspiel in Hannover nicht über Belastung sprechen. Der Cheftrainer der Rhein-Neckar Löwen gibt sich kämpferisch, fordert den nächsten Sieg, diesmal wieder in der European League. Setzen die Spieler das um, was ihr Coach von ihnen möchte, sind die Play-off-Spiele um den Einzug ins Viertelfinale erreicht. Angeworfen wird die Partie am Dienstag, 20.45 Uhr, in der Swiss Life Hall zwischen Leine und Maschsee.
Drei Spiele in sechs Tagen: Für Handballer normales Saisongeschäft. Dass dabei zwischen dem Bundesliga-Spiel in Balingen und dem Euro-League-Spiel in Hannover ganze 72 Stunden liegen, macht es für Sebastian Hinze und seine Löwen fast schon komfortabel. „Die Kraftfrage ist für mich sowieso sekundär. Es geht darum, Spiele zu gewinnen“, lautet die klare Kampfansage aus dem sportlichen Führungsstab. „Natürlich ist die Belastung hoch. Aber für uns geht es darum, trotzdem dieselbe Energie aufs Feld zu bringen wie zuletzt“, so Hinze.
Energie ist das eine. Die sportliche Weiterentwicklung ist das andere. „Ich habe der Mannschaft auch gesagt, dass wir ein besseres Spiel brauchen werden als am vergangenen Dienstag. Noch einmal werden wir gegen Hannover nicht auf dieselbe Art und Weise gewinnen“, fällt die Analyse des Löwentrainers genauso offen wie kritisch aus. Zu viele technische Fehler habe man sich im Heimspiel vor Wochenfrist erlaubt, vor allem vom Willen und Kampfgeist gezehrt – inklusive Rückhalt von den Rängen. Auswärts sieht es da gleich deutlich anders aus, und auch deshalb werden die Löwen in der Offensive einen Zahn zulegen müssen.
„Wir gehen in jedem Spiel all-in“: Technische Fehler sollen weiter minimiert werden
In Balingen ging das schon in die richtige Richtung. Fünf technische Fehler erlaubten sich die Löwen da – eine der besten Saisonleistungen in dieser Kategorie. Verantwortung für den Ball, das ist die aktuelle Löwen-Losung, so hat das Team einen Weg gefunden, sich entscheidend zu stabilisieren. In Hannover soll das nicht anders sein, zumal sich die Recken in puncto Ballsicherheit die ganze Saison hindurch schon auszeichnen. Im Hinspiel leisteten sich die Hannoveraner gerade einmal vier technische Fehler – die Löwen vierzehn. Das, unterstreicht Sebastian Hinze, müsse am Dienstagabend ganz anders werden.
Ein Faktor hierbei wird Gustav Davidsson sein. Der schwedische Neuzugang hat sich zuletzt – stellvertretend für den leichten Löwen-Aufschwung, deutlich verbessert gezeigt. Kluge Spielsteuerung, entschlossener Antritt im Eins-gegen-eins, clevere Assists und ein nicht zu unterschätzender Schlagwurf: Das sind die Stärken des Rückraumspielers, der sich mehr und mehr zu einer Stammkraft mit sehr viel Spielzeit mausert und damit insbesondere Olle Forsell Schefvert offensiv entlastet. Der wiederum kann sich auf seine Aufgaben im Innenblock konzentrieren, wo er zuletzt zusammen mit Ymir Örn Gislason den Grundstein legen konnte für die Löwen-Erfolge.
Mit Blick auf die Tabelle ist das Spiel in Hannover ein entscheidendes. Aktuell stehen Recken und Löwen mit vier Punkten auf Platz zwei und drei von Hauptrundengruppe I. Gewinnen die Löwen den direkten Vergleich mit Hannover, sprich erzielen sie ein besseres Resultat als die Recken im Hinspiel, ist ihnen Platz zwei nicht mehr zu nehmen. Dann könnte man sich schon vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen Zabrze (Tickets gibt es hier) einstellen auf ein Play-off-Duell mit dem Dritten von Gruppe II, IK Sävehof, dem Ex-Klub von Gustav Davidsson.