Veröffentlichung:

Löwen-Biss wird belohnt

Mit 33:31 (18:17) gewinnen die Rhein-Neckar Löwen am 23. Spieltag der LIQUI MOLY HBL in Balingen

Löwen-Biss wird belohnt: Mit 33:31 (18:17) gewinnen die Rhein-Neckar Löwen am 23. Spieltag der LIQUI MOLY HBL in Balingen und feiern einen ganz, ganz wichtigen Sieg. Nach langen Wochen der Enttäuschungen gelingt der heiß ersehnte Befreiungsschlag, dank großen Kampfes, großer Moral und einem Stehvermögen, das gegen starke Balinger bitter vonnöten ist.

Bei formstarken Balingern brauchen die Löwen ihre Zeit, um ins Spiel zu finden. Vor allem der Rückraum des HBW macht der Löwen-Abwehr Probleme. Zu leicht kommen die Schützen über die Halbpositionen zu Treffern. Beim 8:7 macht Jona Schoch auf halblinks bereits sein viertes Tor (14.). Nach zwei weiteren Balinger Buden steht es 10:7, muss Sebastian Hinze die erste Auszeit nehmen (15.). Den 0:4-Lauf bekommt der Löwen-Coach damit gestoppt – und leitet den Löwen-Gegenlauf ein.

In vier Minuten machen die Löwen fünf Tore, ohne auch nur einen Treffer zu kassieren. 10:12 steht es da plötzlich, ist die Welt der Männer in Gelb wieder in Ordnung. Wichtig, dass David Späth nach seiner Einwechslung in Minute 14 direkt da ist, die Abwehr arbeitet, Ballgewinne generiert und damit schnelle Tore auf den Weg bringt. Das ist der Löwen-Weg, so muss es gehen! Auf der anderen Seite findet auch Balingen wieder zu sich, antwortet mit einem 3:0-Lauf und dem 13:12 durch den überragenden Linksaußen Tim Grüner (23.).

Dass die Löwen ein 17:18 mit in die Pause nehmen, liegt an den starken Außen David Móré und Tobias Reichmann, an der klugen Regie Juri Knorrs und einigen Balinger Fehlern. Für die Löwen heißt es, nach dem Seitenwechsel noch eine Schippe drauf zu legen. Die Leistung stimmt in allen Mannschaftsteilen, nur fehlt es an der allerletzten Konsequenz, um einem starken Gegner nachhaltig den Zahn zu ziehen.  

Durchgang zwei eröffnet Gustav Davidsson mit feinem Anspiel auf Jannik Kohlbacher zum 17:19 (33.). Auch Olle Forsell Schefvert findet den Klasse-Kreisläufer – plus drei für fokussierte Löwen (17:20, 35.). Immer schwerer wird es für Balingen, durch die aufmerksame und fleißige Abwehr der Gelben zu stoßen. Nach dem nächsten Ballgewinn verhindert Mohamed El-Tayar die erste 4-Tore-Führung. Wenig später stellt Jerome Müller den Anschluss wieder her (22:23, 41.). So schnell geht es im Handball. Ein bisschen Pech, ein bisschen weniger Fokus, und schon kann der Gegner zurückkommen.

Späth verhindert beim 23:23 den Führungswechsel mit einer Großtat (43.). Der abgebrühte Móré stellt wieder auf 23:25, hält die Gelben vorn (44.). Es bleibt ein Kampf- und Nervenspiel. Kohlbacher holt einen Abpraller mit allem, was er hat (24:25, 46.). Auf der Gegenseite macht der eiskalte Youngster Grüner sein fünftes Tor zum 25:26 (47.). Der 19-Jährige Móré antwortet mit dem 25:27. Kohlbacher und Ymir Gislason schuften hinten wie die Tiere. In die letzten zehn Minuten gehen zwei leidenschaftlich kämpfende Mannschaften Kopf an Kopf (27:27, 51.).

Vereinzelt sind Löwen-Rufe zu hören in der hitzigen Balinger Halle. Jetzt heißt es weiter kämpfen bis zum Umfallen. Knorr reibt sich im x-ten Zweikampf auf, hat Schmerzen, beißt auf die Zähne. Davidsson wuchtet sich durch zum 27:28 (53.). Der Schwede bestätigt seine ansteigende Form. Reichmanns neunte Bude bringt das 27:29 (55.). Balingen steckt nicht auf, hält mit Nikola Grahovac dagegen (29:30, 56.). Späths neunte Parade ist Gold wert (29:31, 57.). Nach der zehnten, wieder gegen glockenfreien Wurf, nimmt Balingen die letzte Auszeit (58.).

Kohlbacher ist nicht zu stoppen (30:32, 59.). Balingen begeht ein Stürmerfoul, Gislason bekommt den Arm von Heinzelmann ab. Das muss es gewesen sein! Da ist der so wichtige erste Bundesliga-Sieg seit Anfang Dezember. Ein Sieg des Kampfes und der Moral.

HBW Balingen-Weilstetten – Rhein-Neckar Löwen 31:33 (17:18)

Balingen: El-Tayar (8 Paraden), Ruminsky (3 Paraden) – Grahovac (4), Vistorop (4), Leimeter (1), Prantner (4/1), Huber, Ingason (1), Grüner (6), Hildenbrand, Müller (3), Schoch (4), Locher, Duck, Saueressig (2), Heinzelmann (1)

Löwen: Späth (10 Paraden), Birlehm – Kirkeløkke (4), Plucnar, Knorr (5), Móré (4), Ahouansou, Holst, Davidsson (3), Schefvert, Reichmann (9/6), Gislason, Lindenchrone, Zacharias, Kohlbacher (8)

Trainer: Jens Bürkle – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Thomas Kern & Thorsten Kuschel

Strafminuten: Grahovac (2), Schoch (2), Müller (2) – Kirkeløkke (4), Lindenchrone (2)

Siebenmeter: 1/2 – 6/6

Vergebene / parierte Siebenmeter: Vistorop wirft über das Tor (8.)

Spielfilm: 1:0, 3:4, 6:7, 10:7, 10:12, 13:12, 15:15, 17:16, 17:18 (HZ), 17:20, 18:20, 19:22, 23:23, 23:25, 27:27, 27:29, 29:31, 30:31, 31:33 (EN)