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„Wir müssen uns gegen Barcelona nicht verstecken“

Für Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson schließt sich mit dem Champions-League-Viertelfinale im Palau Blaugrana ein Kreis

Es war der 25. September 2010 – der Tag, den Gudmundur Gudmundsson in seinem Leben sicher nicht vergessen wird. 36 Stunden, nachdem der Isländer vom Sportdirektor zum Cheftrainer der Rhein-Neckar Löwen wurde, feierte er einen Einstand, wie man ihn besser nicht feiern konnte. Das erste Spiel als Verantwortlicher auf der Löwen-Bank – und das gleich in einem Handball-Tempel, dem altehrwürdigen Palau Blaugrana, wo der FC Barcelona sechsmal die Champions League und unzählige nationale Titel gefeiert hatte.

Und die Gastgeber, die vier Monate zuvor im Finale der VELUX EHF Champions League gestanden und dort gegen den THW Kiel in einem Thriller verloren hatte, waren am ersten Gruppenspieltag der große Favorit gegen die Badener, die sich drei Wochen zuvor dank des Heimsieges beim Wildcard-Turnier überhaupt für die „Königsklasse“ qualifiziert hatten.

Was niemand ahnen konnte, trat ein: Die Löwen hielten mit, lagen zur Pause 14:13 in Führung, dann schlugen die Katalanen zurück, hatten neun Minuten vor dem Ende mit einem 25:21 die Partie scheinbar entschieden – aber dann folgte die Sensation: Dank zehn Toren von Ivan Cupic drehten die Gelbhemden das Spiel, gewannen 31:30 – die Grundlage für den späteren zweiten Platz in der Gruppenphase, der letztendlich mitentscheidend für die spätere Qualifikation für das VELUX EHF FINAL4 in Köln war.

Und nun schließt sich der Kreis. Denn das Viertelfinal-Rückspiel der VELUX EHF Champions League im Palau Blaugrana am 26. April wird definitiv das letzte Spiel von Gudmundur Gudmundsson als Löwen-Trainer auf ausländischem Boden sein – auch wenn die Löwen, die am Ostersonntag (19.15 Uhr) in der SAP Arena Heimrecht haben, den großen Favoriten ausschalten. Denn dann wäre die „Endstation“ erreicht – und die ist bekanntlich in Köln. Danach verlässt der Isländer die Löwen, um Vize-Welt- und Vize-Europameister Dänemark zu übernehmen.

„Mit diesem Spiel und diesem Resultat hätte ich damals nie gerechnet“, blickt Gudmundur Gudmundsson heute auf seine erste Partie zurück: „Das war genial im Palau Blaugrauna, also sind meine Erinnerungen an Barcelona wahrlich nicht schlecht, auch wenn heute ganz andere Mannschaften auf dem Feld stehen.“

Auf den Auswärtssieg folgte ein 38:38 im Rückspiel in Mannheim – und es sollte in jener denkwürdigen Saison 2010/11 nicht der letzte Vergleich sein, denn Löwen und Katalanen sahen sich wieder, eben in Köln, wo Barcelona das Halbfinale hauchdünn 30:28 gewann. „Meine Bilanz gegen Barcelona sieht wahrlich nicht schlecht aus“, sagt der Löwen-Trainer: „Und ich denke, für Barcelona sind wir auch alles andere als ein einfaches Los. Wir müssen uns nach unserer bisher herausragenden Saison vor ihnen nicht verstecken.“

Dennoch bezeichnet der Isländer das Team von Trainer Xavi Pascual als „den großen Favoriten auf den Champions-League-Titel. Sie haben eine unglaubliche Mannschaft, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich verstärkt und mit dem Transfer von Nikola Karabatic noch viel besser wurde.“ Die Liste der Stärken des Viertelfinal-Gegners ist für Gudmundsson sehr lang: „Herausragende Torhüter, eine starke Abwehr, auf  jeder Position mindestens zwei Weltklassespieler. Sie sind meiner Meinung das beste Team in der aktuellen Champions League.“

Dennoch wollen Gudmundsson und seine Jungs in beiden Viertelfinals „mit breiter Brust antreten“, wenngleich die Ausgangslage für den Isländer nicht einfach ist: „Barcelona hat in der Liga – genau wie Kielce zuvor – keine Konkurrenz, kann sich voll und ganz auf die Champions League konzentrieren. Und wir haben zuvor ein Hammerprogramm mit dem Final Four um den DHB-Pokal in Hamburg, wo wir hoffentlich zwei Spiele haben, dann kommt am 16. April der THW Kiel in die SAP Arena und vier Tage später geht es gegen Barcelona. Dennoch ist alles für uns möglich.“

Und daher ist Gudmundur Gudmundsson optimistisch, dass die Partie im Palau Blaugrana zwar seine letzte Champions-League-Partie mit den Löwen im Ausland, nicht aber generell ist: „Die Chancen, dass wir uns für das VELUX EHF FINAL4 qualifizieren, sind da. Wie hoch sie genau sind, sollen andere ausrechnen. Aber wir werden alles machen, um noch einmal nach Köln zu kommen.“

 

So gibt’s Karten fürs Heimspiel gegen Barcelona am 20. April, 19.15 Uhr:

Aktuell läuft das Vorkaufsrecht für Dauerkartenbesitzer bis einschließlich Montag, 7. April. Das Vorkaufsrecht kann über die Ticket-Hotline 0621/18190333, den Ticketshop der SAP Arena oder das  Kronauer Sportbüro (07253/934711) wahrgenommen werden.

Parallel zum Vorkaufsrecht für die Dauerkartenbesitzer hat der Vorverkauf für den Oberrang sowie der Stehplätze begonnen.  Der komplette Vorverkauf startet dann ab Dienstag, 8. April.

Karten gibt’s im Ticket-Shop der SAP Arena, unter der Ticket-Hotline 0621/18190333 sowie unter www.saparena.de , im Kronauer Sportbüro (07253/934711) und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.