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„Wir sind extrem zufrieden“ (MM)

Rhein-Neckar Löwen verlängern mit Trainer Jacobsen vorzeitig bis 2017 / Am Mittwoch Neustart gegen Bergischen HC

KRONAU. Über den Kronauer Straßen hingen gestern noch die Girlanden des Fasnachtsumzuges vom Sonntag, Müllmaschinen beseitigten die letzten Konfetti-Reste vom Wochenende. Doch während rund um das Trainingszentrum der Rhein-Neckar Löwen der große Kehraus einsetzte, herrschte beim badischen Handball-Bundesligisten Aufbruchstimmung vor dem Start der Rückrunde am Mittwoch mit dem Heimspiel gegen den Bergischen HC (19 Uhr, SAP Arena). „Wir sind in allen drei Wettbewerben noch gut vertreten und freuen uns deshalb auf ein spannendes Frühjahr“, fasste Trainer Nikolaj Jacobsen die Stimmung beim Tabellenzweiten zusammen und hatte gleich noch eine Neuigkeit parat: Der dänische Coach hat seinen bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2017 verlängert.

„Wir sind extrem zufrieden mit der Arbeit von Nikolaj“, begründete Geschäftsführer Lars Lamadé den Vertrauensvorschuss für den 43-Jährigen, den der Löwen-Dompteur gerne annahm. „Ich habe mich hier seit der ersten Minute wohl gefühlt. Ich mag es, wie hier im Team gearbeitet wird“, musste Jacobsen nach eigener Aussage nicht lange überlegen und hofft, dass es „nicht seine letzte Vertragsverlängerung bei den Löwen“ war. Auch an seinen weiteren Zielen ließ der Däne keine Zweifel: „Ich möchte die Löwen weiter unter den ersten Vier etablieren.“

Auch Ekdahl du Rietz soll bleiben

Personell sind die Weichen dafür gestellt, neben dem Coach haben bereits alle Stützen des Teams ihre Kontrakte bis mindestens 2017 verlängert, Ersatz für Niklas Landin und Bjarte Myrhol wurde ebenfalls gefunden. Um den künftigen Kader endgültig abzurunden, sollen nun noch Gespräche mit Kim Ekdahl du Rietz (Vertrag bis 2016) und Kapitän Uwe Gensheimer (Vertrag bis 2016) geführt werden.

„Jeder weiß, dass wir alles daransetzen werden, unseren Kapitän zu halten“, bekräftige Lamadé einmal mehr, während Gensheimer sich erst einmal über die Einigung mit Jacobsen freute: „Er hat gezeigt, dass er das weiterentwickeln kann, was Gudmundur Gudmundsson hier aufgebaut hat.“

Gensheimer hat nun also Gewissheit über den künftigen Coach und seine Teamkollegen, was die Gespräche nicht unnötig komplizieren sollte. Eine Tendenz ließ sich der Spielführer der Nationalmannschaft aber noch nicht entlocken. „Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen“, meinte der 28-Jährige. Doch dass mit der Versicherungsgruppe BGV/Badische Versicherungen in der Rückrunde der persönliche Werbepartner Gensheimers sein bisheriges Engagement als Premiumpartner ausweiten und nun auch auf den Löwen-Trikot vertreten sein wird, darf sicher ebenfalls als positives Signal gewertet werden.

Kurzfristig steht nun allerdings der Rückrundenauftakt gegen den Bergischen HC im Mittelpunkt und die Löwen sind nach der 23:24-Niederlage aus dem Hinspiel sicherlich gewarnt. „24 Gegentore waren okay, aber am Mittwoch müssen wir natürlich im Angriff viel besser spielen, als uns das im September beim BHC gelungen ist“, blickte Trainer Jacobsen gestern vor allem noch einmal auf das ungenügende Überzahlspiel gegen den Tabellenzwölften zurück.

Sein Team sei jedenfalls bereit für den Neustart, auch die WM-Teilnehmer seien bis auf Niklas Landin, der weiter mit Leistenproblemen zu kämpfen hat, in guter Verfassung. „Körperlich stimmt alles. Bei ihnen ist es wichtig, dass sie nach so einem Turnier die Köpfe freibekommen“, verweist Jacobsen auf die mentale Beanspruchung eines so langen Wettbewerbs samt Vorbereitung.

Größere Sorgen bereitet dem Coach dagegen Kreisläufer Bjarte Myrhol, der wegen seinen anhaltenten Knieschmerzen zuletzt auch das Allstar-Game absagen musste. „Bei ihm wird es bis Mittwoch eng“, hat Jacobsen wenig Hoffnung.

Von Thorsten Hof