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„Wir spazieren sicher nicht durch die Bundesliga“

Spielmacher Andy Schmid im Interview.

Nach einigen knappen Spielen konnten die Rhein-Neckar Löwen in der Bundesliga am vergangenen Mittwoch gegen die HSG Wetzlar wieder einen deutlichen Erfolg einfahren. Im Interview spricht Spielmacher Andy Schmid über die letzten Spiele, die Auftritte in der Champions League und über das mögliche Fernduell mit dem THW Kiel in der Bundesliga.

Andy, zuletzt gab es mit dem 27:20 Erfolg gegen die HSG Wetzlar wieder einen klaren Erfolg in der Bundesliga. Die Spiele zuvor waren ja teilweise ganz schön knapp vom Spielverlauf…

Aber wir haben auch diese Spiele gewonnen, und nur das zählt.

Woran lag es, dass ihr gegen Lemgo, Celje und Melsungen zuletzt solche Probleme hattet?

Ich weiß nicht, ob wir wirklich Probleme hatten. Andere Mannschaften können eben auch Handballspielen und sind teilweise gegen uns besonders motiviert. 

Das kann ja nicht der einzige Grund sein.

Es gibt einfach so Tage, an denen man gut in ein Spiel findet, an anderen Tagen klappt das eben nicht so gut. Und natürlich entscheidet auch die Form des Gegners. In Melsungen muss man erst einmal gewinnen, hier tun sich sicher noch andere Mannschaften schwer. Wir spazieren sicher nicht durch die Bundesliga. Wir werden in jedem Spiel gefordert und müssen alles geben. Zu Hause haben wir zudem noch die Unterstützung unsere Fans im Rücken, auch das ist ein ganz wichtiger Punkt.

Auch gegen Celje habt ihr euch im letzten Champions League Spiel lange Zeit sehr schwer getan, woran lag es?

Celje ist nochmal anders. Es ist immer schwieriger wenn du gegen einen Club spielst, den du nicht so gut kennst wie vielleicht die anderen Bundesligisten. Die Spielweise von Celje ist zudem schon anders als die der meisten Bundesligavereine. Wir haben etwas Zeit gebraucht, um uns auf den Gegner einzustellen.

Am Sonntag folgt nun das Rückspiel in Celje, ist es ein Vorteil innerhalb so kurzer Zeit direkt wieder gegeneinander zu spielen?

Ich denke schon, die Stärken und Schwächen von Celje haben wir dann hoffentlich noch im Kopf. Ich hoffe, wir kommen im zweiten Spiel besser zurecht und können auch in Celje wieder punkten.

Wie läuft die Anreise nach Slowenien?

Wie bei allen Champions League Spielen reisen wir am Vortag an. Wir verzichten aber auf ein Abschlusstraining vor Ort, sondern trainieren am Samstag noch einmal in Kronau. Am Nachmittag geht es dann mit dem Flieger von Frankfurt nach Graz. Von da mit dem Bus nach Celje. Auch das Hotel kennen wir schon aus dem Vorjahr.

Was ist in der Champions League noch möglich?

Wir schauen immer von Spiel zu Spiel, aber ich denke wir können die restlichen Gruppenspiele gewinnen, wenn wir unsere Leistung bringen.

Wie zufrieden bist du mit dem Abschneiden in der Bundesliga?

Wir sind Tabellenführer, da haben wir nicht so viel falsch gemacht. Natürlich können wir nicht total zufrieden sein, denn wir haben auch vier Minuspunkte.

Wie kommst du mit der hohen Erwartungshaltung im Umfeld zurecht?  Viele sehen in den Löwen den einzigen Konkurrenten zum THW Kiel.

Wir schauen weiterhin nur auf uns und nicht auf den THW.  Man sollte auch mal die Kirche im Dorf lassen, alleine die Neuzugänge des THW vor der Saison machen Kiel zum absoluten Favoriten auf den Titel. Je länger wir die Meisterschaft offen halten können, je besser.

Gibt es am Ende wieder ein Wettschiessen mit dem THW Kiel?

Ich glaube im November kann man noch nicht sagen wie eine Meisterschaft im kommenden Sommer endet. In der Bundesliga kann wirklich jeder jeden schlagen. Im Januar kommt auch noch eine Weltmeisterschaft für viele Nationalspieler hinzu. Am Ende wird auch viel davon abhängen, wie die Topspieler diese Belastung verkraften, wenn es in die Schlussphase der Bundesliga geht.