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„Wir wollen bestimmen, was sie machen dürfen“
Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes über das bevorstehende Heimspiel gegen die HSG Wetzlar
Ohne Kapitän Uwe Gensheimer, dessen langfristiger Ausfall am Freitag verkündet wurde, gehen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag um 16 Uhr in das Heimspiel gegen die HSG Wetzlar. Fehlen wird neben den ebenfalls noch verletzten Benjamin Helander und Mikael Appelgren auch der erkrankte Philipp Ahouansou. Die Ausgangslage macht das nicht einfacher. Das Ziel am 22. Spieltag der LIQUI MOLY HBL bleibt dennoch ganz klar: Heimsieg!
„Ich möchte, dass wir offen sagen: Wir wollen zuhause gewinnen. Ich möchte das, die Mannschaft möchte das, der Verein möchte das. Das ist für mich ein Fundament – egal, welcher Gegner kommt. Das wird nicht immer klappen. Aber die Einstellung muss so sein“, sagt Ljubomir Vranjes am Freitag, nachdem er zum ersten Mal seit seinem lang geplanten Kurz-Urlaub mit der Familie wieder das Training bei den Löwen geleitet hat.
Dass in seiner Abwesenheit gut gearbeitet wurde, davon hat sich der akribische Analytiker stante pede überzeugt. Der Fokus habe wegen der Spielpause ohnehin auf Kraft und Ausdauer gelegen. Die drei Mannschaftstrainingseinheiten in diesem Zeitraum seien nach seinen genauen Vorgaben abgelaufen, geleitet von Athletiktrainer Florian Schulz und Uwe Gensheimer. Ob der Kapitän während seiner Reha weiterhin unterstützend im Training und auf der Bank tätig sein wird, das werde gerade noch besprochen, so Vranjes.
„Wir wollen bestimmen, was sie machen dürfen“: Teenager-Flügelzange als Chance
Womöglich übernimmt der 35-Jährige das improvisierte Co-Trainer-Amt von Kollege Appelgren, der sich anschickt, wieder ein Thema für den Spieltagskader zu werden. Ende März rechne er mit der Rückkehr seines über eineinhalb Jahre verletzten Torhüters, sagt Vranjes. Noch optimistischer ist der Coach bei Linksaußen Benji Helander. „Bei ihm sieht es sehr, sehr gut aus“, betont der Löwen-Trainer und datiert das Comeback des finnischen Flügelflitzers auf in etwa drei Wochen. Natürlich mit der Einschränkung: „Wenn sich alles so weiterentwickelt wie bisher.“
Das Linksaußen-Gespann für das Wetzlar-Spiel am Sonntag sowie die kommenden Wochen heiße Lion Zacharias und David Moré. Auf einem 18- und einem 17-Jährigen liegen nun die Hoffnungen auf dem linken Flügel. Ein Problem? Natürlich werde Uwe Gensheimer mit seiner sportlichen Qualität, seiner Erfahrung und Führungsstärke fehlen, so Vranjes. Er sieht aber auch eine Chance: „Das ist eine super Gelegenheit für diese jüngeren Spieler. Sie sollen ohne Druck spielen, Spaß haben, und haben das bisher auch gut gemacht. Ich freue mich darauf. Man kann so etwas wie mit Uwe immer von zwei Seiten sehen. Und ich sehe es so: Es ist doch immer schön, wenn sich Jungs aus dem eigenen Nachwuchs in der Bundesliga beweisen können.“
Vranjes führt seine Löwen also mit einer großen Portion Zuversicht in das Duell mit Wetzlar. Was mit der HSG auf seine Mannschaft zukommt, das weiß der ehemalige Flensburg-Trainer und Kenner der Bundesliga genau: „Die Wetzlarer spielen mit großem Selbstvertrauen. Man merkt, dass sie mit breiter Brust in der Abwehr stehen, dass sie im Angriff ohne zu zweifeln draufgehen. Was wir machen müssen: Wir müssen ihren Rhythmus stören, damit sie nicht machen können, was sie wollen. Wir wollen bestimmen, was sie machen dürfen.“
„Wir wollen bestimmen, was sie machen dürfen“: HSG kommt mit Selbstvertrauen
In der Tabelle steht die HSG je sieben Plätze und Minuspunkte vor den Löwen (Platz 5, 26:16 Punkte). In den vergangenen Jahren war das in der Regel umgekehrt. Unter ihrem neuen Trainer Benjamin Matschke haben die Hessen einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, nutzen die Waffen in ihrem Kader konsequent. Dieser ist, bei aller Wetzlarer Bescheidenheit, gespickt mit Klasse-Spielern, darunter Nationalmannschaftstorwart Till Klimpke, der schwedische Europameister Emil Mellegard, das norwegische Spielmacher-Talent Magnus Fredriksen und sein Landsmann Kristjan Björnsen, die Shooter Lenny Rubin und Stefan Cavor sowie Altmeister Felix Danner am Kreis.
Fest steht: Wollen die Löwen Wetzlar wie im Hinspiel (30:29) niederringen, brauchen sie eine Top-Leistung. Und die bestmögliche Unterstützung von den Fans. Karten für alle, die sich noch kurzerhand für einen Besuch in der Löwen-Höhle SAP Arena entscheiden, gibt es an der Tageskasse am Spieltag ab 14.30 Uhr.