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„Wir wollen zeigen, dass das Hinspiel kein Zufall war“

Zaporozhyes Trainer Sergey Bebeshko hofft auf einen Heimsieg gegen die Löwen am Donnerstag – und das Achtelfinale der VELUX EHF Champions League

31:31 stand auf der Anzeigentafel beim ersten VELUX EHF Champions-League-Spiel überhaupt im Sportzentrum Harres in St.-Leon-Roth Ende September. Die Rhein-Neckar Löwen gaben zum Saisonstart einen überraschenden Punkt gegen Motor Zaporozhye aus den Händen, nachdem sie zwischenzeitlich mit vier Toren geführt hatten. Sieben Tore von Sergyi Onufriyenko in der Schlussphase und zahlreiche Paraden des slowakischen Torwarts Richard Stochl standen einem Löwensieg seinerzeit im Weg.

Am Donnerstag (18.30 Uhr deutsche Zeit) steht das Rückspiel in Zaporozhye an – und die weiteren Resultate von Motor in der „Königsklasse“ haben bewiesen, dass das Remis in Baden keine Eintagsfliege war. Zwei lockere Erfolge gegen St. Petersburg, dazu ein Sieg gegen Zagreb bringen den ukrainischen Meister auf sieben Punkte, zwei Zähler hinter den Löwen. Das Ziel lautet Achtelfinale – und vor dem Duell Celje gegen Zagreb am Samstag liegt Zaporozhye drei Punkte vor diesem Duo.

Ärgerlich und vermeidbar aus Sicht der Ukrainer war die 29:32-Heimniederlage gegen Celje. „Wir waren noch geschockt von unserem Desaster in Veszprem vier Tage zuvor“, sagte damals Trainer Sergey Bebeshko, dessen Team in Ungarn mit 27:44 untergegangen war. Im Topspiel der Gruppe A am Donnerstag steht für beide Teams viel auf dem Spiel: Gewinnen zunächst die Löwen und Zagreb siegt am Samstag nicht in Celje, ist das zweite Achtelfinal-Ticket vergeben, nachdem MKB Veszprem sich das Weiterkommen am Samstag mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel bereits gesichert hatte. Gewinnt Zaporozhye, haben die Ukrainer den direkten Vergleich gegen die Löwen für sich entschieden, was bei finaler Punktgleichheit den Ausschlag für die Platzierung gibt.

Bebeshko ist guter Dinge, dass sein Klub dieses Ansinnen in die Tat umsetzen kann.

Wie geht Ihre Mannschaft in die Partie am Donnerstag?

Sergey Bebeshko: Man muss nur auf die Tabelle schauen, um die Bedeutung des Spiels zu erkennen. Wie in allen bisherigen Champions-League-Spielen gehen wir auch in die Partie gegen die Löwen, um zu gewinnen. Da machen wir keine Ausnahme. Viele hatten nach dem Hinspiel gesagt, dass wir einen glücklichen Auswärtspunkt gewonnen hatten. Das sehe ich anders. Daher wäre die beste Antwort, um zu zeigen, dass dieser Punkt kein Zufall war, ein Sieg am Donnerstag. Viele sagen zudem, die Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League wäre einfach, weil wir angeblich die leichteste Gruppe haben – auch dem widerspreche ich. Wenn wir am Donnerstag gewinnen, könnte das bereits das Ticket fürs Achtelfinale bedeuten.

Inwiefern?

Sergey Bebeshko: Ich habe vor der Saison gesagt, dass im Normalfall neun Punkte zum Weiterkommen reichen – und an dieser Rechnung hat sich meiner Meinung nach nichts geändert. Und auf neun Punkte können wir am Donnerstag mit einem Sieg kommen. Leider haben wir zwei Zähler gegen Celje verschenkt, sonst sähe das schon anders aus. Dennoch haben wir auch im Falle einer Niederlage am Donnerstag immer noch alle Chancen in unseren Händen – auch wenn die Gruppe irgendwie unberechenbar ist.

Wie bewerten Sie den Doppelsieg gegen St. Petersburg in den beiden vergangenen Spielen?

Sergey Bebeshko: Wir können besser spielen, als wir es in diesen beiden Partien gezeigt haben. Wir wollten jedes Spiel mit zehn Toren Differenz gewinnen, das ist uns gegen den schwächsten Gegner unserer Gruppe, der nicht mehr viele Punkte holen wird, nicht gelungen. Also sage ich: Hauptsache gewonnen und vier Punkte erreicht. Unser Problem war der Angriff, in der Abwehr standen wir gut – und vor allem Torwart Richard Stochl hat mit 44 und 53 Prozent gehaltenen Bällen überragend gespielt. Aber beide Spiele waren hilfreich, um uns auf die Löwen vorzubereiten.

Sind alle Spieler fit für das letzte internationale Spiel des Jahres?

Sergey Bebeshko: Oleg Skopintsev hat sich gegen St. Petersburg eine Innenbandverletzung zugezogen, aber er wird auf die Zähne beißen. Somit sind alle fit.