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Mehr im Flugzeug als in der Trainingshalle (MM)

Erst Zagreb, jetzt Charkow – Rhein-Neckar Löwen sind schon wieder unterwegs und peilen Sieg gegen Zaporozhye an

MANNHEIM. Nach der Reise ist vor der Reise. Am Sonntag kehrten die Rhein-Neckar Löwen vom Champions-League-Auswärtsspiel bei HC  Zagreb zurück und mussten beim Trip nach Kroatien wegen eines Flughafenstreiks einige Strapazen in Kauf nehmen. Wesentlich entspannter geht es auch heute nicht zu, wenn der Handball-Bundesligist in die Ukraine aufbricht. Frankfurt, Wien, Charkow lautet die Reiseroute, morgen (19.30 Uhr) steht dann in der Königsklasse das Duell mit HC Motor Zaporozhye an.

„Unser Programm ist unglaublich“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson (Bild), für dessen Mannschaft am Sonntag (15 Uhr) bei der MT Melsungen ebenfalls ein Auswärtsspiel ansteht. Zurzeit sind die Löwen häufiger in Bussen und Flugzeugen als in der Kronauer Trainingshalle zu sehen.

Im Kampf mit MKB Veszprém um den Gruppensieg in der Champions League hängt den Badenern immer noch das Unentschieden im Heimspiel gegen Zaporozhye nach. Aus eigener Kraft können sie deshalb nicht mehr Erster werden, selbst wenn sie nach der Hinspiel-Niederlage (29:30) das zweite Duell gegen Veszprém gewinnen. „Es ist unser vorrangiges Ziel, den zweiten Platz zu verteidigen, um uns in eine gute Position für das Achtelfinale zu bringen“, sagt Gudmundsson und merkt mit Blick auf Zaporozhye an: „Die Mannschaft ist deutlich besser als in der vergangenen Saison.“

Davon konnten sich die Löwen bereits im Hinspiel überzeugen, vor wenigen Monaten im EHF-Pokal waren die Ukrainer in beiden Gruppenspielen noch völlig chancenlos gegen die Badener. Doch mittlerweile ist in Sergej Bebeshko nicht nur ein anderer Trainer auf der Bank. Auch das Gesicht der Mannschaft hat sich verändert, weshalb Zaporozhye als aktueller Tabellendritter vom Einzug ins Achtelfinale träumt. Bebeshko traut seinem Team auf jeden Fall viel zu: „Mit den Rhein-Neckar Löwen und MKB Veszprém können wir uns sicherlich nicht vergleichen. Aber wir haben die gleichen Chancen wie Zagreb und RK Celje auf die K.o.-Runde.“

Verzichten müssen die Löwen neben Goran Stojanovic, dessen Platz wieder Roko Peribonio einnimmt, auch auf Nikola Manojlovic. Der Serbe wurde Vater einer Tochter und weilt bei seiner Familie in Belgrad.

Von Marc Stevermüer