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Wird die Löwen-Abwehr wieder bissig? (RNZ)

Magdeburg. (miwi) Das sonntägliche Spiel beim SC Magdeburg hatten die Spieler der Rhein-Neckar Löwen gestern immer noch vor Augen. Das lag nicht allein an der dramatischen Schlussphase beim 31:31, sondern hatte damit zu tun, dass der Handball-Bundesligist sein Quartier bis heute in Magdeburg aufgeschlagen hat und der SCM bei der Zurverfügungstellung einer Trainingshalle behilflich war.

Die große Belastung, die die Teilnahme an der Champions League mit sich bringt, wird von allen teilnehmenden Mannschaften gebetsmühlenartig betont. Die Rhein-Neckar Löwen bekommen sie gerade in diesen Tagen voll zu spüren. Dabei geht es nicht einmal um die jeweiligen 60 Minuten auf dem Feld, sondern um die strapaziösen Reisen dazwischen. Und um die etwas einzudämmen, beschloss Trainer Gudmundur Gudmundsson, nach dem Spiel beim SCM einfach vor Ort zu bleiben, um einen kürzeren Weg zum nächsten Auswärtsspiel in Hannover zu haben. Beim TSV Hannover-Burgdorf geht es morgen (20.15 Uhr) darum, eine Serie zu beenden und eine andere fortzuführen.

„Für mich fühlt sich das wie ein Kurztrainingslager an“, sagt Andy Schmid mit Blick auf den Aufenthalt in Magdeburg, der heute endet, weil das Team ins etwa 150 km entfernte Hannover reist. Durch den Verbleib im Norden der Republik sparen die Löwen mehr als 800 anstrengende Autobahnkilometer ein. „Ich glaube, dass es für die Spieler so besser ist und wir uns außerdem besser auf die schwere Partie in Hannover vorbereiten können“, erläutert Gudmundsson.

In der Landeshauptstadt von Niedersachsen muss für den Erfolgsfall die Defensive wieder besser funktionieren als in Magdeburg, wo sowohl die Abwehrspieler als auch die Torhüter keine Normalform fanden. „Wir müssen das analysieren“, sagte Tomas Svensson mit ernstem Blick. Gleichzeitig machte der Co-Trainer und frühere Weltklassetorhüter deutlich, dass beispielsweise die herausragenden Leistungen von Niklas Landin in den ersten Spielen der Saison nicht als Normalität betrachtet werden dürfen. „Das war weltklasse, absolutes Topniveau“, strich Svensson heraus und hofft darauf, dass der Däne morgen Abend ähnliches Niveau erreicht.

Beim aktuellen Tabellenvierten aus Hannover, im Vorjahr als Sechster das Überraschungsteam der Liga, geht es für die Badener darum, eine ungewöhnliche Serie im Handball zu durchbrechen. Wettbewerbsübergreifend reihten die Löwen drei Remis aneinander. „Das Unentschieden in Magdeburg war ein Punktgewinn, das habe ich dem Team auch direkt nach dem Spiel in der Kabine gesagt“, verteidigt Gudmundsson das Resultat in der Bördelandhalle, eine vierte Punkteteilung strebt er in Hannover aber nicht an.

Mit einem Sieg würden die Löwen in der Tabelle einen direkten Kontrahenten distanzieren und die zweite Serie, die der Unbesiegtheit in allen Wettbewerben, um ein paar Tage verlängern. Zumindest bis Sonntag, wenn es in der Champions League zum ungarischen Topteam KC Veszprem geht – nach einer neuerlichen kräftezehrenden Anreise.