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„Wissen, was zu verbessern ist“
Schneverdingen. Es war eine weitere Standortbestimmung – und diesmal konnten sich die Rhein-Neckar Löwen den Pott nicht krallen: Eine Woche nach dem Triumph beim Kempa-Cup, landeten die Badener beim Heide-Cup auf dem vierten Rang. Nach dem Erfolg gegen Schaffhausen (33:29), setzte es gegen die Kreis-Riesen des HSV Hamburg (31:33) und des TBV Lemgo (35:37/nach Siebenmeterwerfen) zwei Pleiten. Danach sprach die RNZ mit Trainer Gudmundur Gudmundsson.
> Gudmundur Gudmundsson, wie fällt ihr Fazit zum Heide-Cup aus?
Vor allem gegen Hamburg haben wir stark gespielt. Gegen Lemgo dagegen nicht. Wir haben uns sehr schwer getan. Unsere Abwehr war nicht da. Trotzdem waren wir kurz vor Schluss mit vier Toren vorne. Wir wissen nun, was wir verbessern müssen.
> Michael Müller hat erneut Probleme am Knie. Droht erneut eine lange Pause?
Nein. Michael war in der vergangenen Wochenurmüde. Und sein Knie war dick. Dass er in Großsachsen nicht gespielt hat, war eine Vorsichtsmaßnahme. Um Michi brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.
> Dafür aber um die Besetzung der Kreisläuferposition. Bjarte Myrhol wird in dieser Saison wohl nicht mehr spielen.
Hier ist die Situation nicht einfach. Klar ist: Mit nur einem Kreisläufer, sprich ausschließlich mit Robert Gunnarsson eine ganze Saison in der Offensive zu bestreiten, ist kaum möglich. Die Belastung wäre für ihn viel zu groß. Deshalb wird sich Oliver Roggisch nun verstärkt mit vorne einschalten. Was aber auch für ihn eine große Umstellung ist. Letztlich müssen wir auch abwarten, wie lange uns Bjarte tatsächlich fehlen wird.
> Thorsten Storm deutete kürzlich im RNZ-Gespräch an, dass die Löwen vielleicht doch noch einen dritten Kreisläufer verpflichten. Wäre das im Sinne des Trainers?
Natürlich wäre ich als Trainer darüber nicht unglücklich. Ob die Möglichkeit dazu besteht, müssen jedoch andere entscheiden. Allerdings will ich eines in aller Deutlichkeit sagen: Die Sache mit dem dritten Kreisläufer ist eher nebensächlich. Wichtig ist, dass Bjarte wieder gesund wird. Er ist ein toller Sportler und ein toller Mensch, der uns sehr fehlt und der durch niemanden zu ersetzen ist.
> Torhüter Tomas Svensson hinterließ kürzlich im Testspiel gegen Großsachsen nicht den besten Eindruck. Beim Heide-Cup dagegen schon.
Das stimmt. Tomas war gerade gegen Schaffhausen in einer überragenden Form. Er pendelte sich gegen die Kadetten bei einer Quote von 50 Prozent ein. Wobei man die Partie in Großsachsen ohnehin nicht überbewerten darf. Dort waren alle sehr, sehr müde.
Von Daniel Hund