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WM 2011 | 5. Tag

Deutschland verschenkt Sieg gegen Spanien

Ein Drei-Tore-Vorsprung kurz vor Schluss sollte nicht reichen: Am Ende unterlag die DHB-Auswahl Spanien mit 24:26 (13:13) und kassierte somit die erste Niederlage im Turnier. Uwe Gensheimer erzielte vier Tore.

Durch die erste Niederlage nach zuvor zwei Siegen gegen Ägypten und Bahrain verpasste die deutsche Mannschaft den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde und eine gute Ausgangsposition im Kampf um das Halbfinale. Dabei verspielte die Sieben von Bundestrainer Heiner Brand in der Schlussphase vor 3.700 Zuschauern in Kristianstad eine Drei-Tore-Führung und verlor die Zeitstrafen-Sünder Lars Kaufmann (35.) und Sebastian Preiß (41.) früh durch Rote Karten. Nach dem 21:18 (48.) blieb die DHB-Auswahl acht Minuten ohne Torerfolg und geriet entscheidend mit 22:25 (58.) in Rückstand. „Es war möglich, die Spanier zu schlagen. Wir waren nah dran, aber haben uns im Angriff eine zu hohe Zahl an technischen Fehlern geleistet“, sagte Brand.

Besser erging es den Isländern. Die „Eiskrieger“ von Löwen Coach Guðmundur Guðmundsson blieben auch im dritten Spiel unbesiegt und tankten weiter Selbstvertrauen für die schwierigeren Aufgaben, die in der Hauptrunde warten. Japan war jedenfalls beim 36:22 (22:8) kein echter Prüfstein. „Guðmi“ verzichtete erneut auf den am Knie angeschlagenen Ólafur Stefánsson, während sich Guðjón Valur Sigurðsson mit neun Toren erneut treffsicher zeigte. Róbert Gunnarsson brachte es am Kreis auf einen Treffer. Die Isländer führen souverän die Gruppe B an, auf Platz zwei folgt Norwegen, das in einem wichtigen Spiel um den dritten Rang Österreich mit 33:27 (16:11) besiegte und damit mit einem Bein in der Hauptrunde steht. Bjarte Myrhol (4) und Børge Lund (3) markierten zusammen sieben Tore.

Ebenfalls mit weißer Weste stehen die Polen da, die nach dem Zittersieg über Argentinien zumindest im zweiten Abschnitt mit Chile keine Mühe hatten. 38:23 (15:13) hieß es nach durchwachsener erster Hälfte. Sławomir Szmal verzeichnete acht Paraden, während Grzegorz Tkaczyk (5) und Karol Bielecki (1) für sechs Treffer gut waren.

Chancenlos waren Žarko Šešum und die Serben in der Gruppe C im Duell mit Spitzenreiter Dänemark, das der Europameister von 2008 klar mit 35:27 (16:14) gewann. Šešum war einmal erfolgreich.

So geht’s weiter

Während das deutsche Team vor dem Gipfeltreffen mit Tabellenführer Frankreich (Mittwoch, 18:15, live in der ARD) am Dienstag ebenso wie Serbien pausiert, sind die anderen Löwen im Einsatz. In der Gruppe B stehen die Norweger gegen Brasilien vor einer lösbaren Aufgabe (19:10 Uhr), Island bekommt es im Anschluss (21:30 Uhr) mit Österreich zu tun. Mit den „Ösis“ haben Stefánsson und Co. noch eine Rechnung offen. Bei der EM vor zwölf Monaten hatten die Isländer gegen die Alpen-Handballer auf unfassbare Weise in den letzten 57 Sekunden einen Drei-Tore-Vorsprung vergeigt – die Partie endete 37:37. In der Gruppe D treffen die Polen, die punktgleich mit den ebenfalls noch unbesiegten WM-Gastgebern an der Spitze stehen, um 18:15 Uhr auf Südkorea und sind haushoher Favorit.

Die WM-Statistik der Löwen-Spieler: