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WM 2011 | 9. Tag

Deutschland schlägt Island!

Damit war nach der Vorrunde nicht zu rechnen: Die DHB-Auswahl, mit 0:4 Punkten gestartet, bezwang zum Auftakt der Hauptrunde die bis dahin noch ungeschlagenen Isländer in Jönköping mit 27:24 (15:13) und hat damit einen großen Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation gemacht.

„Bei uns hat vieles geklappt. Wir haben von Anfang an eine sensationelle Einstellung gezeigt. Jeder hat für den anderen gekämpft. Da hat es Spaß gemacht, von außen zuzuschauen“, jubelte Bundestrainer Heiner Brand nach der hart umkämpften Partie vor 5.500 Zuschauern in der Kinnarps Arena. Das deutsche Team ließ sich auch von einem schnellen 0:2-Rückstand nicht beeindrucken. Michael Kraus zeigte ebenso wie Kapitän Pascal Hens im Rückraum eine deutliche Leistungssteigerung und agierte wesentlich konzentrierter als noch in der Vorrunde. Auch nach der Pause (15:13) blieb die Brand-Sieben gegen den EM-Dritten 2010 stets auf Augenhöhe und verlor selbst nach dem Ausgleich der Isländer (18:18/42.) nicht den Kopf. Zehn Minuten vor Schluss ging das deutsche Team wieder mit 22:19 in Führung. Letztlich war eine geschlossene Mannschaftsleistung der Schlüssel zum Erfolg. Die deutschen Handballer stehen in den noch ausstehenden Hauptrundenpartien am Montag (18:15 Uhr) gegen Ungarn und am Dienstag (16:15) gegen Norwegen aber weiter unter Zugzwang. Um am olympischen Qualifikationsturnier im April 2012 teilnehmen zu können, muss mindestens der siebte Platz her. Auf Seiten der DHB-Sieben blieben die Rhein-Neckar Löwen Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Oliver Roggisch ohne Torerfolg, bei den „Eiskriegern“ markierte Róbert Gunnarsson fünf Treffer, während Ólafur Stefánsson (4/2) und Guðjón Valur Sigurðsson (2) von der deutschen Defensive einigermaßen unter Kontrolle gehalten wurden.

Für die Norweger gab es beim 27:32 (12:15) gegen Spanien nichts zu erben. Damit müssen Bjarte Myrhol (8) und Børge Lund (2) auf ein Wunder hoffen, um sich ihre Olympia-Träume noch zu erfüllen. Denn ebenso wie die Deutschen müssen die Norweger mindestens Vierter in der Sechser-Gruppe werden, belegen aber als einziges Team mit null Punkten den letzten Rang.

Eine Halbzeit lang hielten die Serben hervorragend gegen Schweden mit. Zur Pause führten Žarko Šešum (3) und Co. vor 9.213 Zuschauern in Malmö gegen den WM-Gastgeber mit 13:12, mussten aber am Ende mit 24:28 die Segel streichen. Einen harten Fight lieferten die Polen Dänemark, das als bislang einzige Nation alle seine Partien gewonnen hat. Kurz vor der Pause lag die Sieben von Coach Bogdan Wenta schier aussichtslos mit sieben Toren zurück. Nach dem Wechsel kämpfte sich der Vize-Weltmeister von 2007 Tor um Tor heran (23:25, 53.), ohne aber den Europameister 2008 aus der Bahn zu werfen. Dänemark, der letzte internationale Titelträger vor dem „historischen Triple“ Frankreichs, behielt die Nerven und rettete einen 28:27 (15:9)-Sieg über die Ziellinie. Sławomir Szmal kam im Tor der Polen nur auf acht Paraden (bei 31 Feldwürfen), Karol Bielecki traf nur einmal bei sieben Versuchen, Grzegorz Tkaczyk erzielte vier Treffer. Das Löwen-Trio muss die ausstehenden Partien gegen Serbien und Kroatien unbedingt gewinnen, um seine geschrumpften Chancen auf eine Halbfinal-Teilnahme zu wahren.

Am Sonntag werden lediglich die Begegnungen der Hauptrundengruppe II ausgetragen. Dabei kommt es in der Partie Polen gegen Serbien zum direkten Löwen-Duell zwischen Szmal, Bielecki und Tkaczyk auf der einen sowie Šešum auf der anderen Seite. Anwurf ist um 20:15 Uhr in Lund.

Die WM-Statistik der Löwen-Spieler: