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Zeichen setzen im Hexenkessel Eisenach

Löwen wollen am 24. HBL-Spieltag zurück in die Spur und zu sich selbst finden

Der Kapitän hat gesprochen. Patrick Groetzki ging nach dem knapp verlorenen Hannover-Heimspiel hart ins Gericht mit seiner Mannschaft, kritisierte sportliche Mängel genauso wie die teils doch sehr irritierende Außendarstellung inklusive Handgemenge. Am Freitag ab 19 Uhr wird sich in der Werner-Aßmann-Halle zeigen, ob die Ansprache gewirkt hat und die Löwen das gewünschte Zeichen setzen im Hexenkessel Eisenach.

24. Spieltag in der DAIKIN Handball-Bundesliga. Es treffen aufeinander der Tabellenelfte und der Tabellenachte, vier Punkte liegen die Löwen aktuell vor den Wartburgstädtern. Das Hinspiel hat der „Kultklub in Blau“ mit 36:32 für sich entschieden. Revanche nahmen die Löwen im Pokal, indem sie den ThSV 31:28 niederrangen und in der letzten Stufe vor dem Lidl Final4 aus dem Rennen warfen. Für Brisanz ist also zu genüge gesorgt – auch ohne eine weitere spannende Personalie.

Für Löwen-Trainer Sebastian Hinze ist das Gastspiel am Freitag eine Begegnung mit der eigenen Zukunft. Ab Sommer wird der Wuppertaler zum Thüringer. Bis dahin, das stellt er klar, ist er mit Leib und Seele Rhein-Neckar Löwe. Es gelte, den ersten Auswärtssieg im Kalenderjahr einzufahren. 2025 haben die Löwen in der Fremde noch nicht gewinnen können – und speziell in Eisenach gelang der vorerst letzte Sieg am 4. Mai 2016. Beim 36:19 des späteren Meisters beim designierten Absteiger traf Uwe Gensheimer zwölfmal, zweimal davon per Siebenmeter. Kim Ekdahl Du Rietz steuerte acht Treffer bei.

Zeichen setzen im Hexenkessel Eisenach: Der Angriff macht die Abwehr stark

Zwei, die damals schon dabei waren, sind heute die „Alterspräsidenten“ in der Löwen-Truppe. Mikael Appelgren und Patrick Groetzki befinden sich aktuell in stabil-starker Form, übernehmen Verantwortung auf und neben dem Feld. Ihre Ruhe und Routine hilft ganz sicher vor allem in einer hitzigen Atmosphäre, wie sie am Freitagabend auf die Löwen zukommen wird. Dabei sind die Fans und ihr lautstarker Handball-Enthusiasmus das eine. Der Trainer, seine teils wilde Taktik und die dazu passenden Spieler das andere.

„Was die Eisenacher Abwehr so stark macht, ist ihr Angriff.“ Mit diesem paradox klingenden Satz erklärt Sebastian Hinze sehr anschaulich das ThSV-Phänomen. Weil die Jungs vorne mit taktischen Tricks, brachialem Einsatz und hoher individueller Klasse den Druck ständig hochhalten, profitiert auf der anderen Spielfeldseite die Abwehr, weil der Gegner entsprechend unter Druck und geschwächt vom Verteidigen anlaufen muss. Hier die richtige Balance zu finden, wird der Schlüssel sein zum herbeigesehnten Erfolgserlebnis.

Der vorerst letzte Löwen-Auswärtssieg datiert auf den Tag vor Heiligabend 2024. Vor knapp drei Monaten gab es ein 28:25 beim TVB Stuttgart, wo gerade die Eisenacher eine denkbar knappe 30:31-Niederlage einstecken mussten. Während bei den Löwen weiterhin das Duo Heymann / Martinovic ausfällt, warten die Jungs von Taktikfuchs Misha Kaufmann mit der vollen Kapelle auf. Wer nicht in der Halle sein kann, kommt über den HBL-Medienpartner Dyn in den Genuss der Live-Übertragung. Alle Infos dazu gibt es hier.