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Zeitstrafen bringen Löwen aus dem Konzept

Karlsruhe/Köln (bin/ug). Zum wiederholten Mal haben die Rhein-Neckar Löwen in den Schlusssekunden einen Zähler verschenkt. In der Kölner „Lanxess arena“ musste der badische Handball-Bundesligist beim Punktspiel gegen den VfL Gummersbach zehn Sekunden vor dem Spielende den Ausgleichstreffer durch Robert Gunnarsson zum 27:27-Endstand hinnehmen. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren im Champions-League-Heimspiel gegen Chambéry HB einen späten Gegentreffer kassiert und sich so ebenfalls mit einem Remis (31:31) begnügen müssen.

„Einige unserer Spieler müssen wohl noch lernen, mit dem positiven Druck, den die oftmalige Favoritenrolle mit sich bringt, umzugehen“, kommentierte Manager Thorsten Storm den Punktverlust, der den Sprung auf den dritten Tabellenplatz verhinderte, und fügte an: „Wenn man am Ende Dritter werden will, dann darf man es sich nicht erlauben, zu viele Punkte liegen zu lassen.“

Von einem vergebenen Zähler sprach auch Gudjon Valur Sigurdsson. „Uns haben auf jeden Fall die Zeitstrafen in der zweiten Halbzeit aus dem Konzept gebracht“, meinte der Löwen-Kapitän, nachdem die Badener bis zur 35. Minute das Geschehen vor den 5 917 Zuschauern eigentlich recht gut im Griff gehabt hatten. Mit 18:12 hatten die Lindgren-Schützlinge zu diesem Zeitpunkt die Nase vorne und beim gastgebenden Altmeister schien sich bereits Resignation breit zu machen. Dann schickten jedoch die Unparteiischen Christopher Biaesch und Frank Sattler nacheinander Uwe Gensheimer, Karol Bielecki sowie Michael Müller vom Parkett – und plötzlich witterten die Gastgeber wieder ihre Chance.

Mit acht Treffern in Serie drehten die Oberbergischen, die in dieser Phase furios aufspielten, zunächst die Partie. „Der VfL hat seine Überzahlsituationen wirklich gut ausgenutzt“, musste denn auch Patrick Groetzki eingestehen. Seine Enttäuschung über den unglücklichen Spielverlauf konnte der Junioren-Weltmeister dabei nicht verbergen. „Gerecht ist das Ergebnis sicherlich nicht, denn wir haben die Partie eigentlich dominiert“, meinte der Linkshänder, der sich zumindest damit trösten konnte, dass die Löwen seit nunmehr zwölf Pflichtspielen in Folge unbesiegt sind. „Aber wir haben Charakter gezeigt und uns noch einmal zurückgekämpft“, ergänzte Sigurdsson.

Eineinhalb Minuten vor dem Ende brachte zunächst Nationalspieler Müller die Gäste mit 26:25 in Führung, den Gummersbacher Ausgleich von Drago Vukovic beantwortete Bielecki mit dem 27. Löwen-Tor – noch 43 Sekunden waren zu spielen. Und diese Zeit nutzten die Hausherren zum erneuten Ausgleich.

VfL Gummersbach: Zrnic 10/5, Gunnarsson 4, Vukovic 4, Wagner 3, Fäth 3, Szilagyi 2, Krantz 1.
Rhein-Neckar Löwen: Stefansson 5/2, Bielecki 4, Gensheimer 4/1, Harbok 3, Groetzki 3, Müller 2, Gudjonsson 2, Manojlovic 1, Myrhol 1, Sigurdsson 1, Klimovets 1.

 09.11.2009