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Zum Champions-League-Start kommt Montpellier HB in die SAP Arena (RNZ)

Beim „Nachtspiel“ am Samstag um 21 Uhr in der SAP Arena kommt es zu einer Premiere, denn erstmals überträgt der Bezahlsender Sky alle Champions-League-Spiele mit deutscher Beteiligung.

Heidelberg. So wie die letzte Saison in der Handball-Bundesliga geendet hat, präsentiert sich die Tabelle auch wieder nach dem siebten Spieltag: Die Rhein-Neckar Löwen und Meister THW Kiel stehen ganz oben – nur diesmal hat der Vizemeister zwei Punkte mehr als der Titelträger aus dem Norden. Eine Momentaufnahme natürlich, doch nach dem 26:20-Sieg am Mittwoch gegen die bis dahin noch ungeschlagenen Schwaben von Frisch Auf Göppingen ist die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen wieder auf Kurs.

Entsprechend groß war nach der doch überraschenden Niederlage beim Bergischen HC die Erleichterung im Löwen-Rudel. „Ich bin froh über die beiden Punkte und nun freuen wir uns auf die Champions League am Samstag gegen Montpellier“, sagte Lars Lamade ‚, der morgen um 21 Uhr in der SAP Arena erstmals als Löwen-Manager ins internationale Geschäft einsteigt.

„Ich kenne Montpellier, ich habe zwei Spiele gesehen, das ist eine gute Mannschaft“, sagte Jacobsen nach dem Sieg gegen Göppingen und blickte schon voraus: „Die spielen einen technisch guten Handball, sind sehr schnell, das wird ein harter Gegner. Die haben in ihrer Liga stark begonnen.“

Das haben die Löwen auch, doch ihre Stabilität, mit der sie in der Rückrunde der letzten Saison die Gegner überrannten, die fehlt noch immer. Auch im letzten Spiel gegen Frisch Auf Göppingen. Vor allem in der ersten Halbzeit wirkten sie im Angriff häufig hilflos, es lief nicht viel zusammen und die Fehlwurfquote war hoch.

Immerhin stimmten Einsatz und der Kampfeswille. Die Abwehr stand gut und dahinter parierte Torhüter Niklas Landin serienweise die Göppinger Würfe. So blieb es ein torarmes Spiel bis zum Seitenwechsel beim 10:9. „In der zweiten Halbzeit haben wir am Anfang zu vielem Bälle verworfen“, analysierte Jacobsen, „dann wurde es aber gut. Mads Mensah Larsen hat gut gespielt und die anderen mitgezogen“, lobte er den Neuzugang, der im linken Rückraum Kim Ekdahl du Rietz abgelöst hatte. Aber es war auch deutlich sichtbar, dass den Göppingern ab Mitte der zweiten Halbzeit die Luft ausging. Daher brauchen die Rhein-Neckar Löwen am Samstag gegen Montpellier wohl eine stabilere Leistung, wenn sie mit einem Sieg in die Gruppenphase einsteigen wollen.

Beim „Nachtspiel“ am Samstag um 21 Uhr in der SAP Arena kommt es zu einer Premiere, denn erstmals überträgt der Bezahlsender Sky alle Champions League-Spiele mit deutscher Beteiligung. Die meisten der potenziellen Zuschauer schauen damit in die Röhre, der Handball gerät – zumindest zunächst einmal – aufs mediale Abstellgleis. Für Gelegenheitszuschauer ist das Angebot des Senders schlicht zu teuer. Mindestens 24,95 Euro monatlich kostet der Spaß, in HD-Auflösung sogar noch zehn Euro zusätzlich, das macht dann 419,40 Euro im Jahr – ein wahrlich teures Vergnügen.

Champions League, Gruppe C, Samstag, 21 Uhr. Rhein-Neckar Löwen – HB Montpellier (SAP Arena).

Von Hasso Waldschmidt