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Zum Lernen beim Titelanwärter (ThSV)

ThSV Eisenach am Mittwochabend in der SAP-Arena Mannheim bei den Rhein-Neckar-Löwen zu Gast

Englische Wochen für den ThSV Eisenach. Im Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus ist der Aufsteiger gefordert. Alles hochkarätige Kontrahenten! Nach der 21:31-Niederlage am vergangenen Samstag bei Fisch Auf Göppingen ist am Mittwoch, 02.09.2015  mit den Rhein-Neckar-Löwen einer der heißen Titelanwärter Gastgeber für die Männer von der Wartburg (Anwurf um 19.00 Uhr). Der „zerstückelte Spielplan“, aufgrund seiner Unregelmäßigkeiten nicht wenigen Trainern ein Dorn im Auge, will es beispielsweise, dass die Rhein-Neckar-Löwen erst ein Punktspiel absolviert haben, beim TBV Lemgo am 22.08.2015 mit 32:26 erfolgreich waren, und am Mittwoch eine vorgezogene Partie des 6. Spieltages bestreiten.

Am vergangenen Wochenende war bei den „Löwen“ Ausspannen angesagt. Eine „kollektive Auszeit“.  „Es war das letzte Wochenende vor Weihnachten, an dem das möglich war“, berichtet Geschäftsführer Lars Lamadé. Währenddessen wurden die Eisenacher am Samstag bei Frisch Auf Göppingen gefordert und trafen sich auch am Sonntag zu einer intensiven Trainingseinheit. Am Montag war Regenieren bei nochmals hochsommerlichen Temperaturen im Sport- und Freizeitbad „aquaplex“, einem Partner des ThSV Eisenach angesagt, der gerade seinen 45.000. Saisonbesucher erwartet.

 ThSV Eisenach mit unveränderter Formation

Die Rollenverteilung in der 13.200 Zuschauer fassenden  SAP-Arena in Mannheim ist überaus klar. Der Underdog von der Wartburg trifft auf ein Ensemble internationaler Spitzen-Handballer. Die Rhein-Neckar-Löwen gehören zu den „großen Drei“ der DKB Handball-Bundesliga! Ihr Ansinnen für den Mittwoch daher klar: „Ich erwarte einen klaren Sieg von uns. Die Mannschaft möchte auch vor heimischem Publikum zeigen, dass sie jeden Gegner ernst nimmt und hoch konzentriert zu Werke geht“, wird Geschäftsführer Lars Lamadé zitiert.

Ganz anders der Blick der Eisenacher. „In solchen Spielen können wir nur lernen. Die Zeit für Überraschungen wird kommen“, so Eisenachs Trainer Velimir Petkovic. Die Erkenntnisse aus dem Gastspiel in Göppingen waren nicht neu: „Wir brauchen mit unserer neuen Mannschaft Zeit und Geduld, dürfen auf keinen Fall die Ruhe verlieren. In der zweiten Liga feierten wir Sieg auf Sieg. Jetzt ist eine neue Situation, wir werden mehr Spiele verlieren wie gewinnen. Wir werden hart arbeiten, um die für den Ligaverbleib erforderlichen Punkte zu gewinnen“, beschreibt der erfahrene Coach die Lage beim Aufsteiger. Am Mittwochabend wird er die Formation der ersten beiden Spieltage zur Verfügung haben. Mit Rückraumspieler Dusko Celica konsultierte er aufgrund dessen Schulterprobleme am Montag das Sportklinikum in Erfurt, medizinischer Partner des ThSV Eisenach. Einem Einsatz  des 29-jährigen Bosniers am Mittwoch steht aber nichts im Wege.

 Ex-Eisenacher Stefan Kneer genießt gerade zum zweiten Male Vaterfreuden

„Andy Schmid ist einer der besten Handballer Europas“, kommt Velimir Petkovic beim Blick auf das  Personalaufgebot der Rhein-Neckar-Löwen ins Schwärmen. Diese arbeiten mit einem  geschätzten Etat von 5,7 Mio. €. (Der ThSV Eisenach strebt ein Budget von 1,85 Mio. € an). Die beiden Außen Uwe Gensheimer (in der Vorsaison mit 218 Saisontreffern auf Rang 4 der Torjägerliste) und Patrick Groetzki (148 Tore im Vorjahr) sind das Beste, was die DKB Handball-Bundesliga zu bieten hat. An der Kreismitte tummeln sich der spanische Nationalspieler Gedeon Guardiola und der deutsche Nationalspieler Hendrik Pekeler. Neben dem 175-fachen Schweizer Nationalspieler Andy Schmid sind im Rückraum Alexander Petersson (167 Länderspiele für Island)  und Kim Ekdahl du Rietz (75 Länderspiele für Schweden) erste Wahl. Der erstklassige Kader erlaubt es sogar, Deutschlands Nationalspieler Stefan Kneer (69 Länderspiele) auf die Wechselbank zu setzten. Der Rückraumspieler, in ganz jungen Jahren aus dem heimatlichen Sinzheim ins Nachwuchsprojekt des ThSV Eisenach gekommen,  hier zum Bundesligaspieler gereift und das Abitur am Elisabeth-Gymnasium mit der Note 1 abschließend, war im Sommer 2014 vom SC Magdeburg gekommen; auch um näher der Heimat zu sein. Gerade geniest der inzwischen 29-Jährige zum zweiten Mal Vaterfreuden. Er wird am Mittwochabend sicherlich herzliche Gratulationswünsche aus den Eisenacher Reihen entgegen nehmen können. ( Eisenachs Außenspieler Adrian Wöhler bewohnte mit ihm das ThSV-Internat und lernte an der gleichen Schule.). Stefan Kneer wird am Mittwochabend auf dem Parkett der SAP-Arena mit seinen Teamkollegen der Rhein-Neckar-Löwen powern, um die Thüringer klar in die Schranken zu weisen. Der ThSV Eisenach wird bestrebt sein, sich so teuer wie möglich zu verkaufen…

Von Thomas Levknecht – ThSV Eisenach