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Eisenach erster Gast (BNN)

Heimpremiere der Löwen

Fast auf den Tag genau drei Monate nach dem letzten Heimspiel kehren die Rhein-Neckar Löwen in die Mannheimer SAP-Arena. Am 3. Juni hatte der deutsche Vizemeister Bundesliga-Absteiger TSG Friesenheim mit 37:21 abgefertigt, heute (19 Uhr) zum Auftakt der Heimspielserie von elf Spielen in der Bundesliga und drei Partien in der Champions League bis Weihnachten könnte Erstliga-Aufsteiger ThSV Eisenach ein ähnliches Debakel drohen. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen lässt jedenfalls bei allem Respekt vor dem Gegner keinen Zweifel an seinen Erwartungen. „Wir freuen uns alle, wieder vor unserem eigenen Publikum spielen zu dürfen und sind der klare Favorit. Für uns gibt es nur ein Ziel: zu gewinnen“, sagt der Däne.

Beim letzten Duell mit den Thüringern vor deren Abstieg im Mai 2014 waren die Eisenacher in deren damaliger Ausweichstätte Coburg von den Löwen mit 42:19 überrollt worden, es war der höchste Auswärtssieg in 50 Jahren Bundesliga überhaupt. Jacobsen stand damals noch nicht in der Verantwortung. Weil er das auf zahlreichen Positionen neu formierte Team von Trainer Velimir Petkovic nicht kennt, bereitete er sich entsprechend akribisch auf die Aufgabe vor, das Videostudium des mit einem Heimsieg gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke und einer Auswärtsniederlage in Göppingen gestarteten Neulings nahm viel Zeit in Anspruch. Jacobsens Erkenntnis: „Sie werden wahrscheinlich mit einer 6:0-Abwehr anfangen. Im Angriff haben sie zwei gute Männer auf den Halbpositionen, zwei bewegliche Mittelmänner und zwei schnelle Außen.“ Aber für einen Favoritensturz doch zu schwach besetzt.
Erstmals wird heute das Trikot mit der Nummer 18 von Bjarte Myrhol unterm Hallendach hängen. Mit dessen Nachfolger am Kreis, Rafael Baena, ist Jacobsen zufrieden. Beim Sieg zum Saisonauftakt in Lemgo zeigte der Spanier eine in jeder Beziehung stabile Vorstellung.
Im Tor wird zunächst Mikael Appelgren seine Qualitäten an neuer Wirkungsstätte demonstrieren können. In Lemgo stand Darko Stanic in der Anfangs-Sieben. „Wir haben zwei Nummern eins, wir werden also viel wechseln“, erklärt Jacobsen, der wie gewohnt zunächst auf die Stammformation setzen wird, um möglichst schnell für klare Verhältnisse zu sorgen in der Festung SAP-Arena.
Von Reinhard Sogl