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Zurück von Wolke sieben (MM)

Löwen gegen Veszprem in der Verfolgerrolle

MANNHEIM. Aus eigener Kraft können die Rhein-Neckar Löwen den ersten Platz in der Champions-League-Gruppe A nicht mehr erreichen. Doch nach dem 27:23-Coup bei der SG Flensburg-Handewitt sollte der Bundesliga-Dritte zumindest genug Selbstbewusstsein haben, um der Star-Truppe des MKB Veszprem KC am Sonntag (19 Uhr/SAP Arena) ein Bein zu stellen. Dass seine Spieler nach dem Sieg im Gipfeltreffen nun aber auf Wolke sieben schweben und es gegen die Magyaren zu einem bösen Erwachen kommen könnte, befürchtet Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson davor nicht.

„Es gehört zu den Herausforderungen im Profisport, auch nach großen Siegen nichts dem Zufall zu überlassen. Wir haben uns über den Sieg in Flensburg gefreut, keine Frage. Aber meine Jungs sind auch alle clever genug, um zu wissen, dass es jetzt nicht von allein so weitergeht“, zeigt der Isländer keinerlei Bedenken.

„Bestes Veszprem aller Zeiten“

Zudem sollte den Badenern noch die Erfahrung aus dem vergangenen Dezember im Hinterkopf präsent sein, als sie nach dem Pokal-Sieg in Kiel nur drei Tage später in Hamburg mit 38:25 auseinandergenommen wurden. „Damals hatten wir sehr wenig Zeit zwischen beiden Spielen und waren ständig unterwegs. Das ist dieses Mal nicht so“, sieht Gudmundsson seine Mannschaft gegen das „beste Veszprem aller Zeiten“ nun optimal vorbereitet.

Die Ungarn sind in dieser Saison mit dem klaren Ziel angetreten, beim Final Four der Königsklasse in Köln dabei zu sein, nachdem in der vergangenen Saison im Viertelfinale gegen Kiel denkbar knapp das Aus kam. Mit internationalen Stars wie Laszlo Nagy, Torwart Mirko Alilovic, dem Ex-Kieler Momir Ilic oder dem spanischen Spielmacher Jose Maria Rodriguez Vaquero nimmt der ungarische Serienmeister nun einen neuen Anlauf und führt die Gruppe A ohne Verlustpunkt und drei Zähler vor den Löwen an.

Im Hinspiel waren die Badener bis auf die Startphase allerdings lange auf Augenhöhe und hatten sogar die Möglichkeit, im Hexenkessel von Veszprem zu gewinnen. Ein Ballverlust in der Schlussminute bescherte den Ungarn den entscheidenden Tempogegenstoß zum 30:29. „Auch wenn wir Veszprem mit Blick auf Platz eins wohl nicht mehr abfangen können, wollen wir noch einmal zeigen, dass wir sie schlagen können – und mit unseren Fans im Rücken kann uns das auch gelingen“, gibt sich Torwart Niklas Landin vor dem Top-Spiel kämpferisch.

Von Thorsten Hof