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Zurück zum Löwen-Handball
Bei der Pressekonferenz zum Trainingsstart in Kronau präsentieren sich die Löwen gut erholt und voller Tatendrang
Die obligatorische Pressekonferenz in Kronau, sie markiert in guter Tradition das Ende der Sommerpause und den Beginn der Vorbereitung bei den Rhein-Neckar Löwen. Zum ersten Mal nicht als Spieler auf dem Podium: Uwe Gensheimer, der angehende Sportliche Leiter der Löwen. Er sitzt zwischen Chefcoach Sebastian Hinze, Kapitän Patrick Groetzki und Neuzugang Tim Nothdurft. Sein vielleicht wichtigster programmatischer Satz an diesem Tag fasst das Ziel für die anstehende Spielzeit in wenigen Worten prägnant zusammen: „Wir wollen zurück zum Löwen-Handball.“
Löwen-Handball, das führt Trainer Hinze aus, soll aus einer flexiblen wie effektiven Abwehr bestehen, aus Tempo-Handball und hoher Kreativität im gebundenen Spiel. Dabei sollen die insgesamt drei Neuzugänge Schlüsselrollen einnehmen. Sebastian Heymann und Ivan Martinović, beide aktuell in der Olympia-Vorbereitung, sind genauso starke Konterspieler wie Tim Nothdurft, der mit seinem Wechsel vom Bergischen HC zu den Rhein-Neckar Löwen wieder ein gutes Stück näher an die schwäbische Heimat herangerückt ist. Ausschlaggebend für seine Wechselentscheidung war aber etwas anderes.
„Sebastian Hinze macht Spieler besser – und davon möchte ich profitieren“, sagte der Linksaußen bereits vor der Pressekonferenz. Am Montag im Trainingszentrum macht er einen entspannten und vor allem zufriedenen Eindruck: „Ich hatte schon Gelegenheit, mich hier in der Gegend umzuschauen, und es gefällt mir sehr gut. Auch die Teamkollegen habe ich heute Morgen bei der Begrüßung schon kurz kennengelernt.“ Während der Rest der Truppe Richtung Leistungsdiagnostik beim Heidelberger Experten für ganzheitliche Rehabilitation Rehamed aufbricht, steht Nothdurft an den Mikrofonen Rede und Antwort – und macht dabei eine ebenso gute Figur wie auf dem Handballfeld.
Zurück zum Löwen-Handball: Neue Rollen und erhöhter Test-Bedarf
Dies gilt selbstredend für Löwen-Kapitän Patrick Groetzki in exakt demselben Maß. Er betont, wie wichtig die relativ lange Sommerpause gewesen sei, um Abstand zu gewinnen zu einer ziemlich „zehrenden Saison“ 2023/24. „Die sportliche Achterbahnfahrt“ inklusive eigener langwieriger Fußverletzung habe viel Kraft gekostet. Nun sei er aber wieder frisch zurück und sehr gespannt auf das, was in den kommenden Wochen folgt: „Durch die Olympiafahrer müssen Spieler Rollen übernehmen, die sie so bislang noch nicht hatten, wie ein Steven Plucnar, der nun erst einmal erster Kreisläufer ist oder Jon Lindenchrone auf halbrechts.“
Bereits in der ersten Augustwoche werden unter anderem diese Jungs in den ersten beiden Testspielen zeigen können, was in ihnen steckt. Laut Sebastian Hinze habe man sich bewusst für frühe und insgesamt zahlreiche Testspiele entschieden, um eben möglichst früh unter Wettkampfbedingungen zu sehen, wo es in der täglichen Trainingsarbeit anzusetzen gilt. Klar ist: Arbeit gibt es nach der vergangenen Saison mit Platz zwölf in der Liga genug. „Wir haben einen Kader, der natürlich besser ist als dieses Resultat. Aber auf einen konkreten Platz als Saisonziel möchte ich mich nicht festlegen“, sagt Uwe Gensheimer und liegt damit auf einer Wellenlänge mit Sebastian Hinze, der sein Saisonziel gewohnt inhaltlich definiert.
„Ich möchte eine Mannschaft sehen, die, sobald sie das Löwen-Logo auf der Brust trägt, alles gibt auf dem Handballfeld.“ Ein Satz, der in ähnlicher Form auch bei den vergangenen zwei Pressekonferenzen mit Sebastian Hinze gefallen ist. Er bringt es schlichtweg auf den Punkt: Löwen-Handball ist immer auch Leidenschaft, ist Einsatzwille, ist das Zerreißen für das Team und den Teamerfolg. Dahinter können sich tatsächlich nicht nur alle auf dem Podium versammeln, sondern die komplette Löwen-Truppe samt Umfeld. Apropos Truppe: Der neue Chef der Kompanie, Geschäftsführer Holger Bachert, hatte ebenfalls vollen Einsatz gezeigt, nach dem abgesagten Flug aus dem wohlverdienten Urlaub prüfte er gar Optionen, um kurzerhand mit dem Auto anzureisen. Das Szenario war dann doch zu ambitioniert und so stand die PK der Löwen ganz im Zeichen des Sports mit der ganz klaren Botschaft: Zurück zum Löwen-Handball.