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Zuschauer-Weltrekord rückt immer näher (MM)

Uwe Gensheimer freut sich auf 6. September

MANNHEIM. Es ist ja keinesfalls so, dass vor Uwe Gensheimer (Bild) in den nächsten Tagen nicht noch ein paar Höhepunkte liegen würden. Final Four um den DHB-Pokal, Bundesliga-Topspiel gegen den THW Kiel, Champions-League-Kracher gegen Barcelona. Der Weltklasse-Linksaußen von den Rhein-Neckar Löwen fiebert diesen Partien entgegen – blickt aber auch ein wenig über die Saison hinaus. Der „Tag des Handballs“ am 6. September in der Frankfurter WM-Arena rückt immer näher, der Zuschauer-Weltrekord wird immer wahrscheinlicher. Die bisherige Bestmarke für ein Handballspiel liegt bei 36 651 Besuchern im Mai 2011 und wurde im Finale um die dänische Meisterschaft zwischen AG Kopenhagen und Bjerringbro-Silkeborg (30:21) erzielt.

Fast 30 000 Karten haben die Löwen bislang für den Tag des Handballs verkauft, an dessen Höhepunkt der EHF-Pokalgewinner um 18.15 Uhr auf den HSV Hamburg trifft. „Ich freue mich, Teil dieses Events und hoffentlich auch Teil eines Weltrekords zu sein“, sagt Gensheimer, der besonders auf die Ausmaße im Frankfurter Fußballstadion gespannt ist und dazu das große Ganze sieht: „Es geht ja nicht nur um uns, sondern wir sind nur ein Teil dieser Veranstaltung, die dem kompletten Handball gewidmet ist.“

Kretzschmar fordert Buschmann

Der Linksaußen denkt dabei an das Turnier für die Jugendmannschaften und auch an das Einlagespiel, in dem die Auswahl von Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar auf eine von TV-Kommentator Frank Buschmann zusammengestellte Mannschaft trifft. Der Sportjournalist erhielt bei seiner Nominierung allerdings Hilfe von einem Experten – sehr zum Ärger von Kretzschmar. „Er hat sich nicht wie der totale Volltrottel angestellt und mit Unterstützung von Löwen-Manager Thorsten Storm einige Spieler verpflichtet, die es können“, sagt der Ex-Nationalspieler mit einem Augenzwinkern in Richtung des TV-Kommentators, der von einem Sieg seines Teams überzeugt ist. Kretzschmar juckt das allerdings nicht sonderlich, wie er über spox.com mit ironischem Unterton verlauten lässt: „Buschmann ist natürlich größenwahnsinnig.“

Auf dem Feld werden auf jeden Fall Größen wie Daniel Stephan, Christian Schwarzer, Markus Baur, Lars Christiansen, Joel Abati, Olafur Stefansson und Jackson Richardson zu sehen sein, auch Ex-Fußballer Christoph Metzelder und Oliver Pocher wagen sich an die Harzkugel.

Keine Frage: Bei aller Bedeutung des Bundesligaspiels steht Anfang September auch der Spaß ganz weit oben auf dem Zettel. „Die Sportart braucht solch ein Event, um flächendeckend wahrgenommen zu werden“, sagt Storm, der vor etwa einem Jahr die Idee zu dieser Veranstaltung hatte und seitdem fieberhaft daran arbeitet, dass der Weltrekord tatsächlich geknackt wird: „Der 6. September ist ein Tag für alle Handballer. In der Vergangenheit wurde mehr über- als miteinander geredet. Umso mehr freue ich mich, dass wir diesmal die Verbände, den Freizeit- und den Profisport unter einen Hut bekommen haben.“

In Frankfurt werden sich Stars und Hobbysportler hautnah begegnen – und genau das mache den Handball doch aus, wie Gensheimer sagt: „Wir sind nicht unnahbar.“

Von Marc Stevermüer