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Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum

Aufsteiger Hamm zeigt nach frühem hohem Rückstand Moral und hält Niederlage gegen am Ende fahrige Löwen in Grenzen

Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum: Aufsteiger Hamm zeigt nach frühem hohem Rückstand Moral und hält Niederlage in Grenzen.
Juri Knorr macht in Hamm ein richtig gutes Spiel.

Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum: Die Rhein-Neckar Löwen haben auch das erste Auswärtsspiel der Saison gemeistert und bei Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen 35:30 (21:11) gewonnen. Uwe Gensheimer gelangen in seinem 400. Bundesliga-Spiel sieben Tore. Insgesamt boten die Löwen – bis auf ein paar (Konzentrations-)Probleme in der Schlussphase – eine rundum starke Leistung in allen Phasen. Nach zwei Spieltagen stehen die RNL nun bei 4:0 Punkten.

Die Löwen legen los, wie von Trainer Sebastian Hinze gewünscht: mit exakt derselben Körperspannung und Arbeitsauffassung wie im Heimspiel gegen Melsungen. Halil Jaganjac trifft aus der Nahdistanz, Albin Lagergren blockt, Mikael Appelgren pariert, Jannik Kohlbacher kontert: Schon steht es 0:2 aus Sicht des ASV Hamm-Westfalen (2.). Appelgren kauft Fabian Huesmann einen Siebenmeter ab, Lagergren findet Kohlbacher: 0:3 (3.). Ein Einstand nach Maß, der der Mannschaft zusätzliche Sicherheit und Spielfreude vermittelt.

Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum: Zehn Tore plus zur Pause

Für den Aufsteiger ist das natürlich Gift. Bis zum 2:4 geht es noch einigermaßen (6.). Dann bringt der nächste Löwen-Lauf die erste richtig deutliche Führung (2:8, 9.). Apfel kommt zu diesem Zeitpunkt auf vier Paraden. Beim 3:9 macht Uwe Gensheimer sein erstes Tor des Abends (11.). Für Gense ist es das 400. Bundesliga-Spiel. Ein Jubiläum, das beflügelt. Am Ende der Halbzeit kommt Uwe auf sechs Treffer. Und nicht nur Mister Gensheimer hat Spaß an diesem Abend. Auf Pass von Gensheimer erzielt der bestens aufgelegte Kohlbacher das 5:11 (15.).

Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum: Aufsteiger Hamm zeigt nach frühem hohem Rückstand Moral und hält Niederlage in Grenzen.
Jannik Kohlbacher ist von den Hammern nicht zu halten.

Zu diesem frühen Zeitpunkt sitzt Halil Jaganjac auf der Bank. Durch zwei schnelle 2-Minuten-Strafen schont Coach Hinze einen seiner Schlüsselspieler. Ymir Örn Gislason ersetzt ihn hervorragend. Als es beim 5:14 Richtung zweistellige Führung geht, wechselt der Löwen-Trainer weiter durch, bringt Philipp Ahouansou und Kristjan Horžen. Dem Spielfluss der Löwen sowie deren starker Abwehr-Leistung tut das keinen Abbruch. In die Pause gehen die Gäste aus Mannheim und Kronau mit dem Stand von 11:21.

Aus der Pause heraus kommen die Löwen ohne jeden Druckabfall. Der unaufhaltsame Kohlbacher stellt mit seinem fünften Tor auf 11:23 (35.). Es ist der vierte größere Zu-Null-Lauf für Knorr & Co. an diesem Abend. Kurz darauf kommt Elias Scholtes auf Rückraum rechts, wo er den nach wie vor angeschlagenen Niclas Kirkeløkke vertritt. Genial, wie der eingelaufene Gensheimer Außen-Kollege Groetzki in Szene setzt zum 13:25 (39.). Wie schon gegen Melsungen machen die Löwen einfach Spaß. Harte, aber faire Abwehrarbeit, dazu Tempospiel und ein äußerst kreativer Positionsangriff mit ultraschnellen Ballstafetten: So sieht moderner, attraktiver Handball aus!

Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum: Rotation bringt Unwucht mit sich

Und die Löwen haben keine Lust, es schleifen zu lassen. Steal Knorr, Konter Jaganjac: 16:29 (45.). Auf der Gegenseite zeigen die Hammer Moral. Insbesondere Savvas Savvas auf halblinks lässt ein paar schöne Granaten aus dem Arm. So tut sich am Ergebnis nicht viel, bleibt der Vorsprung recht konstant im niedrigen zweistelligen Bereich. Eine gute Gelegenheit, mit Robert Timmermeister dem nächsten Junglöwen Einsatzzeit zu geben. Kurz darauf kommt Niklas Michalski für Patrick Groetzki. Weil auch ASV-Keeper Felix Hertlein ein paar Hände an die Bälle bekommt, schrumpft die Löwen-Führung beim 20:29 erstmals wieder unter die Zehn-Tore-Marke (48.).

Zwei wertvolle Punkte zum Gensheimer-Jubiläum: Aufsteiger Hamm zeigt nach frühem hohem Rückstand Moral und hält Niederlage in Grenzen.
Robert Timmermeister setzt in Hamm zum Sprungwurf an.

In den letzten zehn Minuten tut sich – wenig überraschend – nichts Entscheidendes mehr. Der ASV schuftet weiter für die Moral, nimmt sich immer wieder ein Herz, stemmt sich gegen eine deutlichere Heim-Niederlage und ist beim 23:31 sogar wieder auf acht Tore dran. Am Ende steht – trotz einiger fahriger Momente in der Schlussphase – der genauso klare wie verdiente erste Löwen-Auswärtssieg der Saison und der zweite Sieg im zweiten HBL-Spiel der Saison 22/23.  

ASV Hamm-Westfalen – Rhein-Neckar Löwen 30:35 (11:21)

Hamm: Hertlein (10 Paraden), Bozic – Huesmann (1), Fuchs, Patrail, Bratzke, Schulze (2), Pretzewofsky (1), Bornemann (3), Orlowski (1), Meschke, Dayan (8), Savvas Savvas (5/1), Von Boenigk (6), Wieling (2), Bauer (1)

Löwen: Appelgren (1.-43., 7 Paraden), Birlehm (ab 43., 1 Parade) – Gensheimer (7/3), Scholtes (2), Timmermeister, Knorr (3), Helander (2), Ahouansou, Lagergren (3), Groetzki (4), Forsell Schefvert (3), Michalski, Horžen, Gislason, Jaganjac (4), Kohlbacher (6)

Trainer: Michael Lerscht – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Sascha Schmidt & Frederic Linker

Strafminuten: Fuchs (2), Savvas (2), Bornemann (2) – Jaganjac (4), Kohlbacher (2), Forsell Schefvert (2), Timmermeister (2), Gislason (2)

Siebenmeter: 1/2 – 3/3

Siebenmeter-Paraden: Huesmann scheitert an Appelgren (2.)

Spielfilm: 0:3, 1:3, 2:5, 2:8, 5:10, 5:14, 9:17, 11:21 (HZ), 11:23, 13:24, 16:27, 20:29, 24:31, 27:31, 27:32, 28:34, (EN)