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„Das deutlich schwerere Spiel“
Vor dem Gastspiel bei Aufsteiger Hamm am zweiten HBL-Spieltag spricht Löwen-Trainer Sebastian Hinze über das spezielle Anforderungsprofil
„Das deutlich schwerere Spiel“: Löwen-Trainer Sebastian Hinze erklärt, warum für ihn das Gastspiel am Donnerstag bei Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen die anspruchsvollere Aufgabe ist im Vergleich zum Heimspiel gegen Melsungen. Am Mittwochmittag bricht der Löwen-Tross Richtung Westfalen auf. Es steht an: Das erste Auswärtsspiel der HBL-Saison 22/23. Dort wartet unter anderem ein gar nicht so alter Bekannter.
Noch im Juni stand Mait Patrail für die Rhein-Neckar Löwen auf dem Feld. Jetzt soll er dem Überraschungsaufsteiger defensive Stabilität verleihen und, wie beim Auftakt in Magdeburg gesehen, den einen oder anderen Gegenangriff einleiten. Das 23:31 (11:16) beim amtierenden Deutschen Handball-Meister verbucht man in Hamm unter der Rubrik „achtbarer Auftritt“. Gegen die Rhein-Neckar Löwen, zumal zuhause, darf es aus ASV-Sicht gerne ein bisschen mehr sein.
In Magdeburg scheiterte das mutig aufspielende Team von Trainer Michael Lerscht vor allem an der SCM-Abwehr und Torwart Nikola Portner, der 19 Paraden sammelte. Lerschts Fazit auf der ASV-Website: „Wir müssen reinfinden in diese Liga und das Niveau für uns adaptieren. Das ist phasenweise schon gut gelungen. Wir können mit dem Auftritt grundsätzlich zufrieden sein.“ Bester Hammer Torschütze war Kapitän und Linksaußen Fabian Huesmann, der 10 seiner 13 Versuche im SCM-Gehäuse unterbrachte und auch gegen die Löwen ein Faktor werden kann.
„Das deutlich schwerere Spiel“: ASV mit Bundesliga-Erfahrung im Rückraum
„Ich kenne den ASV sehr gut, habe gegen ihn schon in der zweiten Liga gespielt und weiß, dass dieser Kader seine Qualität hat. Mit Savvas Savvas und Marian Orlowsky haben sie zwei Jungs mit Bundesliga-Erfahrung im Rückraum, dazu starke Kreisläufer, Außen und Torhüter. Wir werden so auftreten müssen, wie wir das gegen Melsungen gemacht haben, und dieselbe Stabilität und Intensität haben müssen“, sagt Sebastian Hinze.
Das Energieniveau und die Konzentration vom 36:25 über Melsungen mit nach Westfalen nehmen und dort wieder aufs Feld zu bringen, das ist das erklärte Ziel des Cheftrainers: „Nach so einem Spiel wie gegen die MT dieselbe Spannung aufzubauen, zu halten und mit in die nächste Partie zu nehmen, das ist die Herausforderung. Deshalb ist das Spiel in Hamm für uns das deutlich schwerere Spiel. Zumal wir in der Favoritenrolle sind und ich aus eigener Erfahrung weiß, wie man als Aufsteiger mit der ganzen Euphorie auftreten kann.“
Selbst auf die Euphoriebremse treten nach dem Klasse-Spiel gegen hochgehandelte Melsunger, das habe er nicht gemusst, sagt Sebastian Hinze. „Wir haben einen guten Job gemacht gegen die MT, entsprechend gut war die Stimmung in der Mannschaft. Aber wir haben den Fokus direkt auf Hamm gelegt. Und wir haben auch noch genügend Baustellen. Zum Beispiel haben wir zu viele Fehler gemacht im Tempospiel, da können wir noch effektiver werden. Man muss außerdem zugeben, dass in diesem Spiel einiges für uns gelaufen ist – und das wird auch nicht immer so sein“, zieht der Chef-Coach ein differenziertes Fazit zum ersten Saisonspiel.
„Das deutlich schwerere Spiel“: Löwen-Kader unverändert
In Sachen Personal wird sich wahrscheinlich nichts ändern. Lukas Nilsson befindet sich weiter in der Wiedereinstiegsphase. David Späth laboriert an leichten Knieproblemen und wird, wie schon gegen Melsungen, nicht im Kader stehen. Dasselbe gilt – zumindest aller Voraussicht nach – für Elias Scholtes. Auf dessen Position im rechten Rückraum macht Niclas Kirkeløkkes linke Schulter weiter Fortschritte, wie Löwen-Trainer Hinze berichtet, so dass er mehr und mehr auch eine Option fürs Angriffsspiel wird.
Am Mittwochmittag setzt sich der Löwen-Tross in Bewegung. Vor dem Spiel am Donnerstagabend gibt es eine Trainingseinheit, danach Mittagessen und einen Nachmittagssnack, bevor es gegen 16.30 Uhr heißt: Abfahrt Richtung WESTPRESS Arena.