Veröffentlichung:

Zweimal am Kopf getroffen (RNZ)

Balingen. „Es war ein guter Start in die Saison, den wir so nicht erwartet hatten“, gestand Löwen-Keeper Niklas Landin erleichtert. Das war Sekunden nachdem der 30:22-Sieg der Gelben in Balingen unter Dach und Fach war. Dass es kein leichtes Spiel in der „Hölle Süd“ werden würde, war zu erwarten. Die Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen- Arena waren dann auch extrem heiß auf den Saisonstart, feuerten die Balinger Mannschaft schon weit vor Spielbeginn frenetisch an.

So empfand es auch Landin: „Es ist immer schwer hier in Balingen zu gewinnen. Letztes Jahr war es sehr knapp. Wir sind froh, dass wir heute so hoch gewonnen haben.“ Der 24-Jährige war in Bestform. Mit 19 Paraden leistete er einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Auftakt in die neue Bundesligasaison. Dass es für ihn ein schmerzhaftes Spiel war, zeigte sich besonders an den roten Spuren in seinem Gesicht. Er parierte einen Wurf nach dem anderen, zwei davon trafen ihn am Kopf: „An der Stirn ist es nicht so schlimm wie auf der Nase oder der Wange“, so der Keeper. In der ersten Halbzeit musste der Däne einen Wurf an den Kopf von Florian Billek hinnehmen und in der zweiten Halbzeit entschärfte er einen Ball aus sieben Metern von Kai Häfner mit der Stirn. „Die Würfe auf Niklas haben mich schon enttäuscht. Er hat sich zweimal nicht bewegt und wird trotzdem voll am Kopf getroffen“, bilanzierte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson leicht zerknirscht.

Kann man dabei schon von Absicht sprechen? Landin verneint: „Ich denke nicht, dass sie mich mit Absicht am Kopf getroffen haben. Sie haben sich auch beide danach sofort entschuldigt.“ Die Mannschaft von Trainer Gudmundsson hat mit diesem Spiel gezeigt, dass sie bereit ist, und in dieser Saison ganz oben angreifen kann. „Niklas war überragend und unsere Abwehr stand sehr gut. Dieses Niveau müssen wir beibehalten oder sogar noch verbessern“, sagt der 52-Jährige. Im ersten Heimspiel der Saison gegen die HSG Wetzlar wird es am kommenden Sonntag um 15 Uhr sicher ähnlich hart zu gehen. Der Zwei-Meter-Mann mit den gigantischen Reflexen freut sich bereits auf das Spiel: „Wir werden nächstes Wochenende genauso weitermachen wie heute. Mit einer guten Abwehr ist das auch gegen Wetzlar machbar. Wir werden jedenfalls alles geben.“

Von Laura Schmitt