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Zweiter gegen Erster – Gipfeltreffen in der SAP Arena

Die Löwen empfangen am Mittwochabend die Kieler Zebras

Es ist der Knaller der Bundesliga-Saison, das Spiel, dem Handballfreunde seit Wochen entgegenfiebern: Die Rhein-Neckar Löwen empfangen am Mittwochabend in der bereits seit langem ausverkauften SAP Arena den Tabellenführer THW Kiel. Anwurf ist um 20.15 (live auf Sport1). Der Zweite empfängt den Ersten, das bestes Heimteam trifft auf die beste Auswärtsmannschaft, zwei der besten Offensivmannschaften und zwei der besten Abwehrverbände prallen aufeinander – Zahlen, die für sich sprechen. Es ist ein Spiel der Superlative. Oder anders gesagt, die Rhein-Neckar Löwen erwarten zum Topspiel den THW Kiel.

Und das nur vier Tage nach dem aus Löwen-Sicht enttäuschenden Aus im Halbfinale um den DHB-Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt (26:30) am Samstagnachmittag. „Jetzt müssen wir den Frust abschütteln“, sagt Rechtsaußen Patrick Groetzki. Das einzig Positive an der Niederlage gegen Flensburg ist für die Löwen, dass sie nun einen Tag mehr Zeit zur Vorbereitung auf die Partie gegen Kiel haben. Und natürlich auch eine Begegnung auf hohem Niveau weniger in den Knochen. Bereits am Sonntagmorgen reiste der Löwentross, und nicht wie ursprünglich geplant am Abend, aus Hamburg, wo das Final Four stattfand, zurück nach Kronau.

Klar ist auch: Die Löwen können es besser. Und sie wollen es auch besser machen. „Jetzt werden wir versuchen, Kiel zu schlagen. Dass wir besser spielen können, haben wir in dieser Saison schon bewiesen“, sagt Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm, der hofft, dass die Mannschaft in Mitten der Wochen der Wahrheit (bereits am Ostersonntag kommt es zum Champions-League-Duell mit dem FC Barcelona) nun ein anderes Gesicht zeigt. Besonders in der Abwehr müsse sein Team eine bessere Leistung als gegen Flensburg zeigen, fordert Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Es übrigens bereits die dritte Begegnung zwischen Zebras und Löwen in dieser Saison. Die beiden ersten Partien fanden jeweils in Kiel statt. In der Hinrunden-Begegnung der Bundesliga unterlagen die Badener knapp mit 28:31, im DHB-Pokal stürmten die Löwen rund fünf Wochen später die Sparkassen-Arena, siegten mit 32:30. Nun also kommt es erstmals in dieser Saison in der SAP Arena zum tierischen Duell. Und die Löwen bauen auf den achten Mann in der bereits seit Wochen ausverkauften SAP Arena. „Wir hoffen natürlich, dass uns die Zuschauer sehr gut unterstützen“, sagt Gudmundsson.

Dabei ist es nicht nur das Duell THW gegen die Löwen, es ist auch das Spitzenspiel der Handball-Bundesliga. Und es ist ein Duell, in dem die Löwen sehr viel gewinnen und sehr viel verlieren können. Mit einem Sieg würden die Gelbhemden fünf Spieltage vor Saisonende plötzlich auf dem ersten Platz stehen, könnten vom ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte träumen. Bei einer Niederlage droht das Abrutschen auf Rang vier – und damit aus den Rängen, die in der kommenden Saison für die Teilnahme an der VELUX EHF Champions League berechtigten. Selten war es aus Löwen-Sicht also so bedeutsam, die Zebras aus dem hohen Norden zu reißen.