Veröffentlichung:

Zweiter Heimsieg in der Königsklasse

Löwen bezwingen Kristianstad

Zweites Heimspiel in der VELUX EHF Champions League, zweiter Zittersieg für die Rhein-Neckar Löwen. Nach dem 31:30-Erfolg gegen Celje vor zwei Wochen gewannen die Badener am Mittwochabend in der Frankfurter Fraport Arena gegen IFK Kristianstad vor 1312 Zuschauern mit 30:29 (17:13). Die Gelbhemden machten es dabei in der Schlussphase unnötig spannend, führten rund 10 Minuten vor dem Ende bereits mit sechs Toren.

In den vergangenen Spielen war meistens Kim Ekdahl du Rietz der beste Löwe, der entweder mit vielen Toren überzeugte (elf gegen Brest) oder mit dem entscheidenden Treffer zum Sieg (gegen Celje). Heute bekam der Schwede erst einmal eine Pause verordnet und saß zu Beginn auf der Bank. Dafür überzeugte in den ersten Spielminuten Mads Mensah, der drei Treffer erzielte und einen Siebenmeter herausholte. Doch Mensah wurde in der Anfangsphase noch von einem Akteur auf dem Parkett in den Schatten gestellt: Kristianstads Torwart Nebojsa Simic, der alleine sieben Paraden in den ersten zehn Spielminuten zeigte.

Der Schlussmann der Gäste hatte damit einen großen Anteil daran, dass Kristianstad die Löwen in der ersten Halbzeit lange ärgern konnte. Die Schweden führten zeitweise mit zwei Treffern, etwa beim Stand von 6:4 (8.). Das lag natürlich nicht nur am anfangs überragend haltenden Simic, sondern auch am schwachen Rückzugsverhalten der Löwen, das in der Anfangsphase oftmals zu langsam war. „Bei der zweiten Welle von Kristianstad waren wir in den ersten 20 Spielminuten zu behäbig“, sagte Löwen-Torwart Andreas Palicka.

Auch weil sich das dann besserte, fanden die Löwen nach 15, 20 Minuten besser in die Partie, agierten vor allem in der Offensive nun noch einen Tick stärker als in der Anfangsphase, als die Badener einige Angriffe zu früh abschlossen – und eben Simic stark machten. So konnten die Löwen erstmals beim Stand von 10:9 (18.) durch Mensah in Führung gehen – und dank eines guten Schlussspurts auch mit einer recht komfortablen Führung in die Pause gehen, als zweimal Andy Schmid und Du Rietz mit einem 3:0-Lauf auf 17:13 erhöhten.

Nach der Pause war die Gegenwehr der Gäste noch da, Kristianstad ließ die Löwen in den ersten zehn Minuten nach dem Wechsel nicht weiter als auf vier Treffer enteilen. Dann aber konnten sich die Gastgeber bis zur 50. Spielminute bis auf sechs Treffer absetzen. Die Schweden wirkten nun müde, was wohl auch den vielen Unterzahlsituationen geschuldet war. Die Löwen agierten in der Offensive sehr treffsicher, die Defensive stand nun besser als in der ersten Halbzeit, auch als Trainer Nicolaj Jacobsen von der 6:0-Deckungsvariante kurzzeitig auf die 5:1-Deckung und später auch auf die 3:2-Deckung wechselte.

Nach 50 Minuten, beim Stand von 28:22, sah es also nach einem sicheren Sieg für den Deutschen Meister aus. Dann kamen die Gäste durch einen Zwischenspurt allerdings innerhalb von knapp 60 Sekunden mit drei Treffern auf 25:28 heran. Jacobsen nahm eine Auszeit, wechselte den Torhüter, Mikael Appelgren kam für Palicka. Und meinte später zu der Phase: „Das war der gleiche Verlauf wie schon gegen Celje. Wir führen deutlich, dann schalten einige Spieler ab. Das kann auch mal bestraft werden.“

Dabei sah es dann vier Minuten vor Ende eigentlich wieder gut aus für die Löwen, als sie durch Treffer von Hendrik Pekeler und Rafael Baena auf 30:26 erhöhten. „Wir müssen einfach mal früher den Sack zu machen“, meinte Spielmacher Andy Schmid, mit acht Treffern erfolgreichster Werfer der Begegnung. Machten sie aber – wie ein paar Minuten zuvor schon – nicht. Die Gäste kamen noch einmal auf 29:30 heran, die letzten zwei Minuten mussten die Löwen zudem in Unterzahl agieren. Dies machten sie aber im Stile einer Spitzenmannschaft, ließen die Uhr im Angriff runterlaufen, sodass Kristianstad nicht mehr in Ballbesitz kam. „Das haben wir clever gemacht“, sagte Mensah. Durch den knappen Erfolg über Kristianstad kletterten die Löwen erst einmal auf Rang drei in ihrer Gruppe B. Am kommenden Sonntag geht es für die Badener dann in der Bundesliga weiter. Zum Derby kommt Frisch Auf! Göppingen in die SAP Arena, Anwurf ist um 15 Uhr.

Rhein-Neckar Löwen – IFK Kristianstad 30:29 (17:13)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (für einen Siebenmeter und ab 50.), Palicka –  Schmid (8), Sigurdsson (n.e.), Manaskov (3), Banea Gonzalez (1), Steinhauser (n.e.), Reinkind (5), Larsen (2), Guardiola (1), Groetzki (4), Ekdahl du Rietz (1), Pekeler (2), Petersson (1), Abt (n.e.)

IFK Kristianstad: Simic, Leo Larsson – Lipovac (2), Arnarsson (4), Henningsson (4), Sörensen, Moen Nilsen (3), Lagergren (2), Johannes Larsson (1), Gudmundsson (4), Hallen (1), Tollbring (5), Jonsson (2), Tatarintsev, Hanisch (1)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Ola Lindgren

Zuschauer: 1312

Schiedsrichter: Ivan Pavicevic/Milos Raznatovic (Montenegro)

Strafminuten: 6/10                               

Siebenmeter: 4/3 – 4/4

Schmid wirft an den Pfosten

Zeitstrafen: Guradiola (2), Pekeler (2), Reinkind (2) – Arnarsson (2), Lipovac (2), Gudmundsson (4), Jonsson (2), Lagergren (2)

Spielfilm: 3:3 (5.), 4:6 (8.), 7:7 (13.), 9:9 (17.), 12:10 (22.), 17:13 (Hz), 25:20 (43.), 28:22 (50.),  28:26 (54.), 30:26 (56.), 30:29 (Ende)

Beste Spieler: Mensah, Schmid – Simic, Tollbring.