Veröffentlichung:
18 Palicka-Paraden reichen nicht
Löwen erwischen gegen Erlangen den nächsten schlechten Tag
30. Spieltag in der LIQUI MOLY HBL – 3. Niederlage am Stück für die Rhein-Neckar Löwen. Gegen HC Erlangen finden die Mannheimer und Kronauer am Samstagabend in der SAP Arena nie so richtig in die Partie, verlieren 26:30 (16:17) und können sich bei Andreas Palicka bedanken, der mit seinen 18 teils spektakulären Paraden Schlimmeres verhindert. Im Angriff überzeugen die Außen Patrick Groetzki mit einer perfekten Trefferquote (5/5) und Jerry Tollbring (6/8). Genug ist dies gegen eine starke Erlanger Mannschaft nicht, zumal sich die Löwen einmal mehr eine unfassbar hohe Fehlerquote in fast allen Bereichen erlauben.
Die erste Löwen-Aktion gelingt noch. Andreas Palicka pariert, Patrick Groetzki versenkt den Gegenstoß zum 1:0 (2.). Das ist ganz nach Löwen-Geschmack. Weniger schmeckt, wie sich die Franken in den folgenden Minuten wiederholt durch die Abwehr der Arena-Herren spielen. Nach einem 0:5-Lauf (!) steht statt 1:0 1:5 auf der Anzeige. Erlangens nahezu perfektem Angriffsspiel setzt Andy Schmid all seine Entschlossenheit entgegen, tankt sich durch zum 2:5 und 3:6 (8./9.). Mit jedem Treffer holt der Spielmacher der Löwen zusätzlich eine Zeitstrafe heraus – und so bringt der Vorkämpfer seine Männer zurück ins Spiel.
Jerry Tollbring mit dem 4:6 und 5:6 vollendet einen 3:0-Lauf, bringt das Spiel wieder in die Waagerechte (11.). Die Gäste sind damit vorerst gestoppt, aber lange nicht entmutigt. Zielstrebig, präzise und cool im Abschluss: So bleiben die Jungs von Michael Haaß die gesamte erste Halbzeit voll im Spiel. Vor allem Sebastian Firnhaber kann sich am Kreis immer wieder lösen, Hampus Olsson glänzt mit Einläufern von rechts, Ex-Löwe Steffen Fäth trifft aus allen Lagen, unter anderem zum 12:13 und 14:15 (23./26.). Weil sich vor allem Schweden-Hexer Andreas Palicka mit teilweise sensationellen Paraden in die Bälle wirft, Tollbring aus unmöglichen Winkeln trifft und Andy Schmid immer wieder antreibt, halten sich die Löwen mit einem 16:17 zur Pause ordentlich in der Partie, sind aber weit davon entfernt, das Spiel von vorne zu gestalten.
18 Palicka-Paraden reichen nicht: Erlangen marschiert
Das gelingt auch nach dem Seitenwechsel nicht. Firnhaber mit seinem fünften Tor stellt auf 16:18 (31.). Beim 19:19 gelingt Tollbring mit Treffer Nummer sieben der Ausgleich (35.). Typisch Löwen bringt dieser Erfolg keine Ruhe, sondern die nächsten Fehler zum Vorschein. Fäth marschiert zum 19:20, Firnhaber klaut einen Ball und verwandelt den Gegenstoß zum 19:21 – beides in Minute 36. Es wird weitere zehn Minuten brauchen, bis die Löwen überhaupt wieder einen Treffer erzielen. Dazwischen liegen Fehlwürfe, Fehlpässe. Erst Philipp Ahouansou bricht mit dem 20:23 den Bann – da ist die Partie aber fast schon gänzlich entglitten (46.).
Wer jetzt so richtig aufdreht, ist Palicka. Mit Parade um Parade hält er die Löwen einigermaßen im Spiel. Dass Erlangen dennoch den Vorsprung hält, liegt an der weiter unfassbar hohen Fehlerquote im Angriff. Und an den vielen freien Würfen für den HCE. Beim 23:26 durch Firnhaber ist das Zentrum zum x-ten Mal ausgehebelt (54.). Simon Jeppsson schiebt das 23:27 nach – da ist die Partie kurz vor der Entscheidung (55.). Wieder Jeppsson mit dem 25:29 bringt die endgültige Gewissheit: Hier vollzieht sich die zweite Heimniederlage der Löwen in Folge. Am Ende stehen ein 26:30 und ganz viel Enttäuschung.
Rhein-Neckar Löwen – HC Erlangen 26:30 (16:17)
Löwen: Palicka, Katsigiannis – Schmid (5/1), Veigel, Kirkeløkke (4), Patrail (1), Tollbring (8/1), Ahouansou (1), Abutovic, Trost, Lagergren, Groetzki (5), Gislason (2), Nielsen, Nilsson, Zacharias
Erlangen: Ziemer, Boieck – Sellin (2/2), Jäger (1), Meschke, Marschall, Fäth (6), Kellner, Firnhaber (7), Büdel (2), Bissel, Mosindi (2), Schäffer (1), Bauer, Jeppsson (5), Olsson (4)
Trainer: Michael Haaß – Klaus Gärtner / Martin Schwalb
Schiedsrichter: Jannik Otto & Raphael Piper
Strafminuten: Schmid (2) – Büdel (4), Firnhaber (4), Jäger (2)
Siebenmeter: 2/4 – 2/2
Löwen: Tollbring scheitert an der Latte (13.), Schmid an Ziemer (44.)
Spielfilm: 1:0, 1:5, 4:5, 4:6, 5:6, 5:8, 7:8, 8:10, 12:13, 16:17 (HZ), 16:18, 17:18, 19:19, 19:23, 22:23, 22:25, 23:27, 24:28, 26:30 (EN)