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19 Späth-Paraden reichen nicht
Löwen unterliegen trotz famoser Torhüter-Leistung am letzten Spieltag in Flensburg
19 Späth-Paraden reichen nicht: Am letzten Spieltag der Saison 2022/23 in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga haben die Rhein-Neckar Löwen bei der SG Flensburg-Handewitt 31:34 (15:17) verloren. Unter dem Strich steht eine überragende Saison mit Platz fünf in der Liga und dem Sensations-Pokalsieg von Köln. In der stimmungsvollen Flens-Arena bieten beide Teams zum Saison-Abschluss äußerst lustvollen Handball an – inklusive zweier imposanter Torhüter-Leistungen.
Mann der ersten Halbzeit ist David Späth. 9 Paraden, davon 2 bei Siebenmetern, knapp 35 Prozent Fangquote: Das sind die beeindruckenden Zahlen zu einer beeindruckenden Leistung des Löwen-Youngsters. Das Problem aus Löwen-Sicht: Auf der Gegenseite hält Kevin Møller genauso gut, kommt auf 8 Paraden und 35 Prozent Fangquote. So ausgeglichen die Torhüter-Vorstellungen, so ausgeglichen gestaltet sich das Spiel zwischen den Toren.
19 Späth-Paraden reichen nicht – auch wegen Aron Mensing
Flensburg legt vor, die Löwen ziehen nach: Das ist das Bild der ersten 30 Minuten. Meist läuft es bei den Flensburgern über Aron Mensing, Mister Wurfgewalt auf halblinks. Das 1:0 (1.), das 2:0 (2.), das 6:4 (10.): Drei der ersten sechs SG-Tore gehen auf das Konto des Dänen. Die Löwen brauchen ein bisschen, bis sie ankommen in dieser Partie. Zwischenzeitlich liegen sie drei Treffer hinten (4:1, 6.), schaffen dann aber auch immer wieder den Ausgleich wie beim 9:9 durch den stark aufspielenden Olle Forsell Schefvert (17.).
Eine Schlüsselszene des ersten Durchgangs: Jannik Kohlbacher langt im Zweikampf eine gute Spur zu heftig hin, sieht die Rote Karte (22.). Kristjan Horžen übernimmt im Innenblock und vorne am Kreis den Kohli-Job, macht seine Sache gut, erzielt das 14:13 (25.). Schefvert nach Steal von Patrick Groetzki schafft den Ausgleich (14:14, 25.). Danach ziehen die Flensburger noch ein wenig weg und nehmen ein 17:15 mit in die Kabine in einem unterhaltsamen Duell auf Augenhöhe zum Saisonausklang.
Den besseren Neustart erwischen die Flensburger. Doppelschlag Johan Hansen und Lasse Møller, da sind es wieder plus vier für die SG (19:15, 32.). Mit einem Dreier-Lauf melden sich dann auch die Löwen an in Durchgang zwei (19:18, 34.). Die Antwort Flensburgs? Ein 5:0-Lauf und die erste 6-Tore-Führung des Tages (24:18, 38.). Löwen-Trainer Hinze reagiert mit einer Auszeit. Tatsächlich stabilisieren sich die Gelben wieder, kommen sogar einigermaßen ran (27:24, 48.). Späths 13. Parade gibt seinen Vorderleuten die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Kevin Møller hat etwas dagegen, macht seinerseits zum 13. Mal die Bude dicht – und August Pedersen per Gegenstoß erhöht auf 28:24 (49.).
19 Späth-Paraden reichen nicht – auch wenn Olle alles gibt
Einer hat richtig Bock: Schefvert stürzt sich auf einen freien Ball, scheut dabei auch nicht eine Ring-Einlage mit Aron Mensing (50.). Auf der Gegenseite zeigt Lion Zacharias, das er ein ganz feines Händchen hat, trifft per Heber zum 28:26 (50.). Die Löwen müssen improvisieren. Schefvert steht am Kreis, weil Kohlbacher mit Rot, Gislason verletzt und Horžen mit zwei Minuten auf der Bank fehlt. Wichtig, dass Zacharias mit dem 30:27 zumindest die Chance am Leben hält, hier und heute noch einmal etwas mitzunehmen aus Flensburg (53.).
Späth hält, Lagergren mit Kempa-Pass auf Knorr: 30:28 (53.). Leider aus Löwen-Sicht: Johan Hansen bleibt cool, trifft zum 31:28 (54.). Kevin Møllers 14. Parade setzt wieder die Gelben unter Druck. Nach dem 32:28 von Lasse Møller nimmt Hinze seine letzte Auszeit. Die Entscheidung bringt Franz Semper mit dem 34:29 (57.). Die Löwen verabschieden sich in die Sommerpause, die in rund einem Monat am 13. Juli mit der PK zur Saisoneröffnung schon wieder endet. Auf Wiedersehen, Löwen-Fans!
SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 34:31 (17:15)
Flensburg: K. Møller (19 Paraden, 1 Tor), Buric – Mensing (6), Rød (1), Hald (3), Pedersen (4), Jakobsen (1), Golla (3), Einarsson (1), Hansen (5), Mensah (1), L. Møller (6/1), Søgard, Lindskog, Semper (1), Czertowicz
Löwen: Späth (17 Paraden), Appelgren – Zacharias (1), Kirkeløkke (1), Knorr (5/3), Helander (2), Lagergren (3), Groetzki (2), Forsell Schefvert (5), Michalski, Horžen (5), Nilsson (5), Kohlbacher (1)
Trainer: Mark Bult – Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Robert Schulze & Tobias Tönnies
Strafminuten: Golla (2), Einarsson (2), L. Møller (2) – Kohlbacher (2), Nilsson (2), Kirkeløkke (4), Horžen (2),
Siebenmeter: 1/4 – 3/4
Vergebene / parierte Siebenmeter: K. Møller hält gegen Knorr (39.) – Späth hält gegen Jakobsen (14.) und Hansen (28.) und L. Møller (45.)
Spielfilm: 2:0, 4:1, 6:4, 7:5, 9:9, 11:11, 14:12, 14:14, 17:15 (HZ), 19:15, 19:18, 24:18, 26:22, 27:24, 28:25, 30:26, 30:28, 32:28, 33:29, 34:31 (EN)