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Versöhnlich in die Feiertage

Mannheim. 3000 junge Fans aus Kinderheimen und Schulen, eine Tombola im Business-Club für den guten Zweck und einige Stars ließen sogar ihre Trikots aus internationalen Turnieren versteigern – das letzte Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen die HSG Düsseldorf stand ganz im Zeichen des Aktionstages für die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“. Für die Westdeutschen gab es dagegen keine Milde oder vorweihnachtlichen Präsente. Mit 33:23 (15:12) blieben die Punkte in Mannheim – auch wenn die Gelbhemden für diesen Erfolg fast eine gesamte Halbzeit Anlaufzeit benötigten. „Die Phase nach dem Wechsel war der Knackpunkt“, freute sich Kapitän Gudjon-Valur Sigurdsson über den versöhnlichen Jahresabschluss, auch wenn es noch sichtbaren Verbesserungsbedarf gibt.

Zunächst taten sich die Badener aber schwer gegen den Vorletzten, der Patzer in Berlin steckte offenbar noch in den Kleidern. Bis zum 7:7 (16.) trafen nur Gensheimer und Myrhol, im Rückraum herrschte dagegen weitgehend Funkstille. Vor allem Bielecki fand kein Timing zwischen Wurf und Kreisanspiel. In der Defensive erlaubten die Löwen der HSG dagegen immer wieder unbedrängte Würfe. Noch fünf Minuten vor dem Seitenwechsel traf der Ex-Leutershausener Frantisek Sulc zum 12:12, Müller und zwei Mal Klimovets war es zu verdanken, dass zur Halbzeit die Richtung wieder halbwegs stimmte.

Und im Gegensatz zum Auftritt in der Hauptstadt kamen die Badener nun hellwach aus der Kabine. Mit einer Vierer-Serie erhöhte die Lindgren-Sieben in nur fünf Minuten auf 19:12 (35.) und sorgten damit gegen den in seinen Möglichkeiten begrenzten Kader der Düsseldorfer schon für eine Vorentscheidung. Doch vor den 12 055 Fans in der SAP Arena wollte es die Heim-Mannschaft im letzten Heimspiel des alten Jahres natürlich nicht dabei belassen. Die Defensive stand vor dem starken Henning Fritz nun eindeutig sattelfester, seine Überlegenheit konnte der Champions-League-Teilnehmer nach dem Zwischensprint vorerst aber nicht auf der Anzeigetafel zum Ausdruck bringen, da im Angriff wieder überdreht wurde und sich einige Ungenauigkeiten summierten. „Da hätten wir das Spiel sicher deutlicher gestalten können“, war auch Rechtsaußen Patrick Groetzki nicht ganz zufrieden.

Erst als die Gegenstöße wieder saßen, sich die Löwen mit einer 5:1-Abwehr weitere Bälle schnappten und auch Bielecki seine Zielvorrichtung justiert hatte, deutete beim 29:20 (55.) vieles auf ein Schützenfest hin. Düsseldorf gab sich bis zum 33:23-Endstand aber nicht auf und hielt das Ergebnis im Rahmen.

Von Thorsten Hof

 23.12.2009