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Lehrgang zur Unzeit

Mannheim. Bis Montag haben die Profis der Rhein-Neckar Löwen trainingsfrei. „Das ist wichtig für die Seele und die Knochen, denn die Jungs sind müde – das haben alle gesehen“, meint Gudmundur Gudmundsson, der Trainer des Handball-Bundesligisten. „Wir haben einen Drei-Wochen-Plan, an dessen Ende Platz drei in der Liga stehen soll. Zudem wollen wir beim Champions-League-Final-Four als Außenseiter für eine Überraschung sorgen“, ergänzt Manager Thorsten Storm (Foto: GES). Mit dem 33:28 gegen den TuS N-Lübbecke haben sich die Badener im Kampf um Rang drei in eine gute Position gebracht – nun werden die Kräfte für den Endspurt gebündelt.

Allerdings macht der Deutsche Handball-Bund (DHB) den Löwen wegen eines Kurzlehrgangs der Nationalmannschaft (16. bis 18. Mai) einen Strich durch die Rechnung. „Das muss zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht sein. Die Spanier lachen sich doch kaputt“, sagt Storm. Im Halbfinale der Königsklasse treffen die Löwen auf den FC Barcelona, im zweiten Semifinale stehen sich der HSV Hamburg und Spaniens Titelträger Ciudad Real gegenüber. Von den Löwen und dem HSV sind Spieler zu der DHB-Maßnahme eingeladen, die aus Sicht der Clubs zur Unzeit kommt. „Wir haben wichtige Aufgaben vor uns. Deshalb wäre es wichtig, dass alle Spieler hier sind – aber das geht nun leider nicht“, sagt Gudmundsson. Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki müssen am Montag für drei Tage in der Sportschule Kaiserau antreten, der angeschlagene Oliver Roggisch soll dagegen absagen und sich auskurieren.

Schlechte Nachrichten erreichten die Löwen zudem aus Gummersbach. Torwart Goran Stojanovic, der im Sommer als neue Nummer eins zu den Löwen wechselt, wird am Rücken operiert und droht mehrere Monate auszufallen. „Wenn es soweit kommt, müssen wir uns etwas einfallen lassen“, betont Storm. Eventuell würde Niklas Landin ein Jahr früher als geplant aus Silkeborg zu den Badenern kommen.

Von Christof Bindschädel

 13.05.2011