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Löwen wahren zu Hause weiße Weste (BNN)

Nach Arbeitssieg über Minden wieder Dritter

Mannheim. Die Umarmungen fielen nach dem glanzlosen 33:29(19:15)-Sieg der Rhein-Neckar Löwen über GWD Minden besonders herzlich aus. Das hatte nicht nur damit zu tun, dass die Gelbhemden mit dem neunten Heimsieg hintereinander ihre weiße Weste in der SAP-Arena wahrten und wegen der parallelen Niederlage des HSV Hamburg beim THW Kiel (24:35) die punktgleichen Hanseaten (31:9) aufgrund der besseren Tordifferenz als Tabellendritter ablösten. Die innigen Gesten hatten auch ihren Grund im Abschiednehmen. Wegen der Handball-EM in Dänemark, für die das deutsche Team nicht qualifiziert ist, pausiert die Bundesliga für sechs Wochen. Erst am 5. Februar geht es für die Löwen mit dem Gastspiel bei der SG Flensburg-Handewitt weiter.

„Es sieht ganz gut aus, so wie wir jetzt in die Pause gehen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer nach dem Arbeitssieg mit gebremster Empathie. So ein bisschen schien der Linksaußen noch unter dem Eindruck eines Spiels zu stehen, in dem er vor 7 805 Zuschauern zwar mit acht Toren wieder einmal bester Schütze war, aber auch noch mehr Treffer hätte erzielen können. „Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen, es wäre sicher ein höherer Sieg drin gewesen“, bewertete er den letzten Auftritt im Jahr 2013. Trainer Gudmundur Gudmundsson erklärte sich „ziemlich zufrieden“ mit dem Kehraus. Er bewertete die Leistungen im Angriff als „sehr gut über lange Phasen“ und übte nur ganz sanfte Kritik am Abwehrverhalten, das „wechselhaft“ gewesen sei.

Deshalb war es ein hartes Stück Arbeit, bis die Löwen eine standesgemäße Führung erzielt hatten. Zwar lagen sie nach vier Minuten mit 3:1 vorn, dann aber brachten sie sich durch technische Fehler, schlampige Pässe und riskante Anspiele selbst in Schwierigkeiten. „Wir sind unsicher und unkonzentriert geworden“, meinte Gensheimer. Weil Torhüter Niklas Landin zudem fast keinen Wurf parierte und der Mindener Rechtsaußen Aleksandar Svitlica in der 17. Minute schon seinen fünften von insgesamt sieben Treffern zum 11:9 erzielte, rannten die Löwen lange einem Rückstand hinterher. Dann aber hatte alles Hand und Fuß, was der nach einer Viertelstunde für Landin eingewechselte Schlussmann Goran Stojanovic anstellte. Binnen zehn Minuten machten sie aus dem Zwei-Tore-Rückstand durch einen 8:2-Zwischenspurt eine 19:15-Halbzeitführung. Nach dem Wechsel bauten die Löwen den Vorsprung aus.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 8/1, Ekdahl du Rietz 6, Schmid 5/3, Gedeón Guardiola 4, Groetzki 4, Petersson 4, Myrhol 2.

GWD Minden: Bilbija 7, Svitlica 7, Tesch 5, Kunkel 3, Steinert 3, Doder 2, Rambo 1, Südmeier 1.

Von Reinhard Sogl