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Abschied (3/7): Róbert Gunnarsson – In die Stadt der Liebe

Paris ist die Stadt der Liebe – für Róbert Gunnarsson soll es die Stadt des Glücks werden. Der Isländer wechselt zur kommenden Saison zu HB Paris, wo ein neues französisches Spitzenteam aufgebaut werden soll. Neben dem Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen hat der Hauptstadtklub auch Ásgeir Hallgrímsson von der TSV Hannover-Burgdorf sowie Mladen Bojinović von Montpellier HB verpflichtet. Für Gunnarsson bedeutet Paris einen Neuanfang und eine spannende Herausforderung zugleich. Doch ehe es ihn zu seinem neuen Klub zieht, wird er zunächst einmal versuchen, den Traum von 2008 zu wiederholen.

Der 32-Jährige war vor vier Jahren einer der Hauptakteure, als die isländische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewann. Erst im Finale wurden Gunnarsson und seine Kollegen von den herausragenden Franzosen gestoppt und nach der erfolgreichen Qualifikation für die Spiele in London hofft eine ganze Nation auf einen weiteren Husarenstreich. „Wir haben eine gute Mannschaft beisammen und fahren natürlich zu den Olympischen Spielen, um dort wieder etwas Großes zu erreichen“, sagt Gunnarsson.

Gunnarsson weiß, wie es ist, Erfolge zu erzielen. In seinen beiden letzten Jahren beim VfL Gummersbach holte er den EHF-Pokal und den Europapokal der Pokalsieger. Im Sommer 2010 wechselte er schließlich zu den Löwen. „Hier wird eine Top-Mannschaft aufgebaut und ich möchte mithelfen, dass der Klub seine Ziele erreicht“, sagte der Isländer bei seiner Vorstellung. Lange Zeit schnupperten Gunnarsson und die Löwen in seiner ersten Spielzeit an einem Titel, ehe in den Final Fours in Hamburg und Köln jeweils im Halbfinale Endstation war. Gunnarsson selbst tat alles, um das Ausscheiden zu verhindern. Mit seinem wuchtigen Körper verschaffte er sich Platz am Kreis und sorgte mit geschickten Sperren dafür, dass die Rückraumspieler frei zum Wurf kamen.

In der zweiten Saison, und dort besonders in der Rückrunde, kam Gunnarsson dann aber nicht mehr so oft zum Einsatz, wie es sich der Isländer selbst gewünscht hatte. Sein Landsmann und Trainer Guðmundur Guðmundsson setzte am Kreis auf Bjarte Myrhol. Der 32-Jährige saß viel Zeit auf der Bank, machte aber keinen Stunk und erwies sich als Teamplayer. Vielmehr versuchte er sich auf den Moment vorzubereiten, wenn er auf dem Feld gebraucht wurde. Bei seinem neuen Klub Paris HB setzt der Isländer darauf, wieder vermehrt zum Einsatz zu kommen. Das war ein Grund für die Vertragsunterschrift bei den Franzosen.

Nach dem Wechsel von Gunnarsson besteht die isländische „Kolonie“ bei den Löwen nur noch aus Guðmundsson, nachdem bereits vor einem Jahr Guðjón Valur Sigurðsson und Ólafur Stefánsson den Klub verlassen hatten. „Ich hatte hier zwei schöne Jahre, leider habe ich am Ende nicht mehr so viele Einsatzzeiten bekommen“, sagt der Kreisläufer, der sein gutes Gefühl dadurch aber nicht schmälern möchte.

Schließlich will er mit einem positiven Gefühl zu den Olympischen Spielen fahren – und anschließend in die Stadt der Liebe.

STECKBRIEF RÓBERT GUNNARSSON

Im Verein: 7/2010 bis 6/2012
Erstes Spiel: 28. August 2010 (HBW Balingen-Weilstetten – RNL 30:31)
Letztes Spiel: 2. Juni 2012 (RNL – Bergischer HC 30:28)
Spiele gesamt: 58
Tore: 95
Tore Schnitt: 1,6
Tore max.: 6

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