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Alle Löwen in der Pflicht

Trainer Ola Lindgren verteilt die Belastung auf viele Spieler

Mannheim. Die badische Reisegruppe machte sich noch in der Nacht zurück auf den Weg in die Heimat. Nach dem 34:24 (16:10)-Sieg beim TSV Hannover-Burgdorf hielt sich die Begeisterung bei den Rhein-Neckar Löwen mit Blick auf die mehrstündige Busfahrt zwar in Grenzen, doch immerhin hatten sie die Punkte im Sack.

„Es kommt uns natürlich entgegen, dass wir zuletzt gegen vermeintlich schwächere Gegner gespielt haben. Diese Siege geben meinem Team Selbstvertrauen“, sagte Trainer Ola Lindgren und freute sich, dass ihm eine Zitterpartie in der niedersächsischen Landeshauptstadt erspart geblieben war: „Wir haben den Leistungsunterschied deutlich gemacht und die Fehler des Gegners bestraft. Ich bin glücklich, dass wir von vielen Positionen Treffer erzielt haben und ich die Belastung auf viele Spieler verteilen konnte.“

Michael Müller erhielt seine Chance von Beginn an, Ólafur Stefánsson schaute 45 Minuten lang zu. „Ich brauche einen fitten Ólafur am Sonntag in Sarajevo“, hatte Lindgren schon die Champions League im Kopf: „Zudem wollte ich Michael die Chance geben, sich einmal von der ersten Minute an zu zeigen. Er braucht Erfolgserlebnisse und hat seine Sache gut gemacht.“

Wieder nur zusehen durfte Carlos Prieto, und schon bald ist auch Andrej Klimovets wieder einsatzfähig. Zieht man dann noch den verletzten Grzegorz Tkaczyk ab, stehen dem Trainer dann 16 Spieler zur Verfügung.

Das freut den Schweden zwar auf der einen Seite. Er gesteht aber auch, dass ihm die Entscheidung bei der Kadernominierung nicht immer ganz einfach falle: „Es tut mir ein wenig Leid für die Jungs, die ich nicht einsetze. Alle haben eine professionelle Einstellung. Zurzeit sitzt Prieto draußen, der für die Umstellung von der spanischen auf die deutsche Liga einfach noch Zeit benötigt.“

Während der Neuzugang aus Valladolid noch ein paar Sorgen bereitet, muss sich der Trainer um die Linksaußenposition keine Gedanken machen. Egal ob Uwe Gensheimer oder Gudjon Valur Sigurdsson – Lindgren kann sich auf beide Rechtshänder verlassen: „Wir wollen es wie Ciudad Real machen und die Belastung gleichmäßig verteilen. Es macht keinen Sinn, dass ich mich auf einen festlege. Denn ich habe zwei sehr gute Spieler. Das muss ich nutzen.“

Von Marc Stevermüer