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Oliver Roggisch will den positiven Lauf fortsetzen

Abwehrchef der Löwen peilt beim Champions-League-Auswärtsspiel in Sarajevo zwei Punkte an

Heute am frühen Morgen kehrten die Spieler der Rhein-Neckar Löwen aus Hannover zurück. Müde, aber mit einem 34:24-Sieg beim Aufsteiger im Gepäck. Viel Zeit, sich über den klaren Sieg in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu freuen, bleibt den Badenern aber nicht, denn bereits am Sonntag geht es in der Champions League weiter. Dann treten die Löwen beim bosnischen Meister HC Bosna Sarajevo an. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr und Eurosport überträgt die Partie live.

Heute bekamen die Cracks der Rhein-Neckar Löwen von Coach Ola Lindgren trainingsfrei. Nach der anstrengenden und langen Heimfahrt von der Leine sollen Oliver Roggisch & Co. ihre Akkus wieder aufladen, ehe es nach einem Training am Freitag Samstagmorgen mit dem Flieger in die bosnische Hauptstadt geht. „Natürlich ist das viele Reisen anstrengend, aber als Handballprofi sollte man daran gewöhnt sein“, sagt Roggisch. Der Abwehrchef der Badener versucht, die Zeit im Flugzeug oder Bus zu nutzen, um sich zu so gut wie möglich zu entspannen. „Ich höre Musik und schlafe viel.“ Jeder Spieler habe so seine Rituale entwickelt, um sich unterwegs schon auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten, verrät Roggisch.

Im Augenblick gibt es für die Löwencracks viele Möglichkeiten dazu, denn mit dem Duell in Sarajevo, dem Pokalspiel in Hannover und der Bundesliga-Partie in Dormagen folgen noch drei Partien in der Fremde, ehe es in der Champions League mal wieder ein Heimspiel gibt. Die Serie von Auswärtsspielen findet Roggisch gar nicht so schlimm: „Im Moment haben wir einen guten Lauf und den nutzt man auswärts besser. Deshalb ist es gut, wenn wir jetzt ein paar Partien in fremden Hallen hinter uns bringen.“

Ehe der Nationalspieler allerdings an die Aufgaben in Hannover und Dormagen denkt, steht zunächst die Begegnung in Sarajevo im Vordergrund. „Wir haben gegen Kielce im Heimspiel schon einen Punkt verschenkt, deshalb wollen wir gewinnen“, kommt für Roggisch nur ein Sieg in Frage. Besonders wichtig ist dabei das Videostudium, denn mit Ausnahme des Spielmachers Nebojša Golić, der früher für die HSG Wetzlar in der Bundesliga spielte, ist dem Löwen-Abwehrchef das Team aus Sarajevo unbekannt. „Ich habe gehört, dass Sarajevo sehr offensiv deckt, darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Roggisch.

Die eigene Deckung wird in der hitzigen Atmosphäre von Sarajevo ebenfalls voll gefordert werden, doch wenn die Löwen ihre Abwehrleistung aus den zurückliegenden Partien bestätigen können, ist die Lindgren-Truppe gewappnet. „Es stimmt, wir haben uns im Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torwart gesteigert“, ist Roggisch mit der Entwicklung zufrieden: „Wir sind inzwischen aggressiver und natürlich haben wir auch an der Fein-Abstimmung gearbeitet.“

Zudem stimmt die Motivation, seit sich die Mannschaft auf Initiative von Lindgren hin das Ziel gesetzt hat, nicht mehr als 25 Gegentore pro Partie zu kassieren. „Bei einer Besprechung haben wir das festgelegt und die Zahl auch an die Tafel geschrieben. Offensichtlich hat es gewirkt“, verrät der Organisator der Deckung, der mit seinen Nebenleuten im Mittelblock, Bjarte Myrhol und Nikola Manojlović, immer besser harmoniert.

Zuletzt in Hannover funktionierte der Plan, weniger als 25 Tore hinnehmen zu müssen. Wird dieses Vorhaben auch in Sarajevo in die Tat umgesetzt, sind zwei weitere Punkte in der Champions League realistisch.